HAZEL MORILLO
Immer wieder versuchte ich den Klang des Aufkommens meiner Schuhe, zeitgleich mit meinem Atem auszuharmonieren, doch diese Handlung meinerseits verstärkte nur die Nervosität, die tief in mir lauerte. Mich vergessen ließ. Mir die Gedanken an all die Sorgen, um diese Nach nahm.
Ich atme tief ein, lies meine Schritte langsamer und größer werden, atmete zittrig aus und sah anschließend zu einer einem mit Rosen beschmücktem Brunnen, der sich einzig und allein von dem Licht der flackernden Laterne Aufmerksamkeit schenken ließ.
Das angenehm plätschernde Wasser durchbrach meine gerade aufgebauten, gleichmäßigen Takte und ließ mich letztendlich stehenbleiben, da genau diese Situation vorherprophezeitwurde.
So stand es zumindest auf dem feinen Papier, welches ich in meiner Hand bewahrte, geschrieben.
Der letzte Satz tauchte vor meinen Augen auf, ohne, dass ich einen Blick auf die Zeilen werfen musste, und spielte sich in der Stimme Romeos in meinen Ohren ab. »Bleibe stehen, sobald du das Wasser hörst.«
Ich vertraute diesem Satz nicht.
Aber ich vertraute meinem Baugefühl.
Und dieses erzählte mir, dass Romeo mich vermutlich nicht ins Fegefeuer schicken lassen wird - vermutlich, vermutlich, vermutlich. Heute Nacht erwäge ich es also, mich selbst in den Tod zu stürzen, diese beängstigende Stille jeden Moment loszuwerden zu können.
Ein Kribbeln durchzuckt mein Bauch, als ich plötzlich eine feste und starke Präsenz hinter mir spürte.
„Du hast eine gute Entscheidung getroffen, Engelchen."
Mein Körper friert allein bei seiner so dunklen, rauen Stimme ein und lässt die Kälte seiner Auswirkung auf mich, durch meine Adern gleiten. „Ich hoffe, es war die richtige." antwortete ich schnellstmöglich und versuchte derweil selbstbewusst zu klingen, was jedoch verhindert wurde, da man mir anmerkte, wie gebrochen meine Laute durch die jetzt so düstere Dunkelheit wirkten.
„Oh, das war es mit Sicherheit."
„Was war der Grund? Wieso wolltest du mich hier treffen und was hast du vor?" erfasste ich drei Fragen, während ich es schaffte, meine Beine zu bewegen und mich zu Romeo zu drehen, um ihm direkt in sein durchaus makelloses Gesicht zu blicken.
„Das sind allesamt Fragen, mit selben Bedeutungen."
„Und das ist eine Antwort mit dem falschen Inhalt."
Überrascht von meinem plötzlichen Schwung, sah ich ihm kurz stillstehend in die Augen, welche sich an den Seiten auf einmal etwas erhöhten, da er anfing zu Grinsen. „Dreh dich noch einmal um."
Wie mein Körper automatisch und ohne Bedenken sich im nächsten Moment umdreht, verstehe ich nicht. Ich spüre, wie Romeo so nah hinter mich trat und seine Hände an meine Taille hielt. Er berührte sie nicht. Ein wenig Luft war dazwischen und ich hätte alles Geld dieser gottverdammten weltbezahlt, damit dieses Gefühl verschwindet.
Dieses Gefühl, das seine Berührung erstrebt.
Meine Augen ließen sich jedoch nicht von meinen Gefühlen wiederum verwirren und suchten flüchtig die Nacht nach dem ab, weswegen ich mich umdrehen sollte. Auf einem parkplatz, etwa zwanzig oder dreißig Meter entfernt, erkannte ich langsam den Umriss eines schwarzen, tiefen Autos. Geschockt riss ich mein Ozeanblau, tief verankert in meinen Augen, auf und musterte atemlos das Fahrzeug und konnte nicht fassen, dass Romeo das wirklich ernst gemeint hatte.
Ich spürte seine Hand auf meinem Rücken, die mich sanft immer weiter nach vorne schob, während ich nur das teure Auto anstarrte und mir nicht ausmalen konnte, wie viel es gekostet haben muss.
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Hunting Maze (lovecall)
Romance„Ich hasse dich!" „Hasst du mich? Oder hasst du die Tatsache, dass du mich liebst?" -- Als die 21 jährige Hazel ihr Design Studium abbricht und eine Auszeit in Dubai nehmen will, hatte sie nicht erwartet, dass ihr Plan, ihren Exfreund zu vergessen...