8 | don't scream

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Triggerwarnung

ROMEO CARIMOV

Die längst vernebelte Dunkelheit umhüllte die einsame Straße, als ich mich im Schutz der Düsterkeit näherte. Alle Leute waren verschwunden, als ob meine Anwesenheit ihnen Schaden konnte. Meine Augen fixierten das majestätische Hotelgebäude, in dem sie sich aufhielt - mein Ziel, mein Engel.

Ich wusste, dass ich immer gieriger nach ihr wurde.

Diese junge Frau steigerte mein Interesse mit jedem noch so kleinem Augenblick mehr.

Ich kannte sie gerade einmal eine Nacht lang, doch eines war mir mehr als klar - sie würde, wenn meine Anziehung auf sie weiterhin so intensiv brodelte, schon sehr bald meine Obsession sein.

Hazel Morillo.

Ein kaltes Lächeln spielte auf meinen Lippen, als ich sie durch das erleuchtete Fenster ihres Hotelzimmers beobachtete. Sie war da drin, ahnungslos, unwissend über meine Anwesenheit. Doch ich war hier, ich sah sie, ich spürte sie. Jeder ihrer Schritte, jede Bewegung, war für mich wie ein Theaterstück, inszeniert von meiner Macht über sie. Ich fühlte mich erhaben, als ob ich über den Wolken schwebte und die Welt zu meinen Füßen läge. Sie gehörte mir, auch wenn sie es noch nicht wusste. Die Nacht war mein Verbündeter, und sie würde bald meine Gefangene sein, gefesselt von den Fängen meiner Besessenheit.

Ein sanfter Wind strich durch die dunklen Gassen, während ich ausdruckslos ihre aufgebrachte Miene musterte. Die Fensterscheibe reflektierte das Licht der Straßenlaterne und in diesem schimmernden Glanz sah ich, wie sie sich fix und fertig die Haare raufte. Jede Bewegung ihrer Hand, jeder Ausdruck ihres Gesichts, zog mich tiefer in meinen Bann.

Ein leises Lachen entkam meiner Kehle, als ich daran dachte, wie einfach es war, sie zu beobachten, ohne dass sie auch nur eine Ahnung von meinen Blicken hatte. Doch das war nur der Anfang. Bald würde sie erkennen, dass ich überall war.

Mit einem schelmischen Ausdruck beobachtete ich Hazel, wie sie zischend ihr Handy aus ihrer Tasche kramte. Einige Minuten klickte sie nur hoffnungsvoll auf diesem herum, bis ihr Ausdruck sich plötzlich in einen interessierteren umänderte. Auch ich holte daraufhin mein Handy heraus.

Bildschirmübertragung.

Ich aktivierte die Verbindung zu dem Handy meines kleinen Engels und zog meine Mundwinkel schmunzelnd nach oben, als ich sah, wie sie anscheinend ein neues Hotel aufsuchen wollte.

Du denkst doch nicht, dass du auf die Weise von mit fortkommst, mein Engel?

Mit einem flüchtigen Blick auf den Namen der Unterkunft, schloss ich amüsiert über ihre unsinnigen Versuche mich loszuwerden die Verbindung zwischen meinem und ihrem Handy und suchte meine Telefonapp auf, um einen zuverlässigen Angestellten von mir, Ivon, zu kontaktieren.

Mein Daumen schwebte über das dunkle Display, während meine Augen darauf warteten, seinen Namen aufzufangen. Als sie diesen schließlich auch entdeckten, wartete ich nicht lange und baute ein Telefonat auf.

Bereits nach den ersten fünf Sekunden, nahm er meinen Anruf an und ich bekam ein höflich und aufrichtiges „Was kann ich für sie tun, Boss?" zu hören. Ich wendete meinen Blick wieder zu der hübschen Blondine und begann mit dem immer noch vorhandenen Grinsen zu sprechen. „Hallo Ivon, ich will, dass du ein Hotel namens Costaiyl aufsuchst und den Leuten dort klar machst, dass sie eine gewisse Hazel Morillo in das beste Zimmer einbuchen sollen, das sie haben. Selbstverständlich auf meine Kosten."

Während ich meine Anweisungen Ivon gegenüberstellte, blinzelte ich nicht ein einziges Mal, zu groß war das Risiko, ich könnte Zeit verschwenden, meinen Engel anzusehen.

Hunting Maze (lovecall)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt