HAZEL MORILLO
„Ehemann also?" fragte ich den Mann vor mir. Mittlerweile saßen wir beide uns gegenüber. Er wusste anscheinend wer ich war. Ich wusste jedoch nicht wer er war. Nur wusste ich, dass ich ihn irgendwo schon einmal gesehen hatte und er noch dazu gerade mein Frühstücksgetränk bezahlt hatte. Adonis blickte mir in die Augen und begann zu schmunzeln.
„Nun ja. Dunkelheit und Licht passen schließlich gut zusammen."
Ich lachte auf.
„Was für ein Spinner bist du denn?"
Ein wenig wütend darüber, dass er sich so einfach als mein zukünftiger Ehemann betitelt, zog ich meine Augenbrauen zusammen. Mein Zukünftiger blickte zu meinen Händen hinab, welche ich schlapp auf dem Tisch liegen habe und berührte dann, so schnell wie ich gar nicht reagieren konnte, meinen Ringfinger. „Wie schon gesagt, deine Schattenseite."
Schnell zog ich meine Hand wieder zurück und funkelte den Typ wütend an.
„Hören sie, ich weißt nicht was für ein unglaublich absurdes Spiel sie hier abziehen aber ich habe keine Lust darauf! Und auch wenn sie gerade mein Getränk bezahlt haben und wirklich sehr hei" -ich stoppte mich, da ich mich ertappte, wie ich ihm ein Kompliment machen wollte- „sehr anders aussehen bitte ich sie, nun auf der Stelle zu verschwinden!"
Nun war er es der die Augenbrauen zusammen zog.
„Ich sehe anders aus?"
Ich stoppte kurz und überlegte, was ich nun antworten sollte. Zu meinem Pech jedoch, war dies gar nicht nötig, da mein Körper antwortete. Unbeabsichtigt musterten meine Augen seinen durchtrainierten Oberkörper, der deutlich durch sein weißes Hemd zu erkennen war. Schnell versuchte ich, so schwer es auch war, meinen Blick loszureißen und mich wieder zu konzentrieren.
„Anders... anders - als ich."
Innerlich klatschte ich mir auf die Stirn. Von allen Erklärungen, die ich nehmen hätte können, entschied ich mich ausgerechnet für die dümmste. Mein Kopf ratterte und stellte sich wieder gerade auf. „Wissen sie, ich erwarte meine Zwillingsschwester." versuchte ich mich zu retten. Der unbekannte man zog seine Hand wieder zu sich und faltete sie in die andere von ihm.
Adonis' Blick vermischte sich mit seinem aufkommenden amüsanten Grinsen. Sein raues Lachen stieg mir in die Ohren. „Zwillingsschwester, hmm? Eine ganz schön freche Ausrede." Er lehnte sich leicht vor. "Du kannst nicht leugnen, dass du mich attraktiv findest - aber keine Sorge, das machen viele Frauen."
Auf seine Aussage hin schaute ich ihn ebenfalls grinsend an.
„Dafür, dass du anscheinend so beliebt bei Frauen bist, ist es ziemlich ironisch, dass du dich freiwillig zu einer setzt, die dich nicht anhimmelt. Wieso wohl? Bist du ihnen zu selbstverliebt?" Sein dunkles Haar umrahmte sein Gesicht, während er sich wieder zurücklehnte. „Es bringt mir nunmal nichts, wenn ich eine große Menge an aufgeprotzten Kuchen vor mir habe, sie aber nicht schmecken. Die besten Kuchen sind schließlich die, die am wenigsten verziert sind." Ein geheimnisvoller Glanz lag in seinen Augen, während er das sagte, und ich konnte nicht leugnen, dass mein Herz schneller schlug.
Die Café-Geräusche um uns herum schienen zu verblassen, als sein Blick in meinen Augen verweilte. Seine Worte und das geheimnisvolle Lächeln ließen mich unruhig werden. „Du, mein Engel, bist anders. Dein Blick, er verrät mehr, als du vielleicht denkst. Genau du bist einer dieser Kuchen, welche nicht viele Dekorationen aufgesetzt haben, damit sie anlockend sind. Du bist einer, bei dem die Füllung am besten schmeckt, wenn man sie erst einmal erreicht hat. Doch dafür muss man dich erst einmal entdecken - was nicht so einfach ist. Man muss dich besser gesagt, erst einmal in die Finger bekommen, um dich zu kosten, Engelchen."
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Hunting Maze (lovecall)
Romance„Ich hasse dich!" „Hasst du mich? Oder hasst du die Tatsache, dass du mich liebst?" -- Als die 21 jährige Hazel ihr Design Studium abbricht und eine Auszeit in Dubai nehmen will, hatte sie nicht erwartet, dass ihr Plan, ihren Exfreund zu vergessen...