Kapitel 30: Gespräch im Wald

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Geschmeidig bewegte Yasmin sich durch das Unterholz des Verbotenen Waldes und folgte dabei der Geruchsspur, welche sie aufgenommen hatte. Froh darüber eine so gute Nase zu haben in ihrer Animagusform. Als sie nun auf eine Lichtung trat stand sie auch schon fast inmitten der Herde Einhörner, welche nur kurz aufsahen, nur um dann in ruhe weiter zu fressen. Es schien wirklich so, als hätten sie sich schon komplett dran gewöhnt, dass sie ab und zu einfach so bei ihnen Auftauchte. Etwas, was sie meist tat um mit den Fohlen zu spielen. Heute Nacht war sie jedoch aus einem Grund hier und auch wenn es wohl eine wenig übergriff wirkte, nach dem Nachmittag mit Harry, Luna, Neville und Hermine am See hatte sie beschlossen ein Gespräch mit Severus zu suchen. Weswegen sie eine der Hauselfen drum gebeten hatte, sie zu informieren, sollte der Ältere in den Wald gehen am Abend. Was diese auch getan hatte und sich somit auch auf den Weg dorthin gemacht hatte. Es wunderte sie dabei kaum, dass Severus sich Momentan am Rand der Lichtung aufhielt, wahrscheinlich um ein paar Strähnen der Mähne der Einhörner zu ergattern. Den ihn ließen die stolzen Tiere nicht noch Näher an sich heran kommen als der Rand der Lichtung. Kurz spitzte sie die Ohren, ob Severus sich nun von der Lichtung entfernen würde, wo sie auf dieser Aufgetaucht war. Doch dies war nicht der Fall. Der Ältere blieb an Ort und stelle. Deutlich spürte sie dabei seinen Blick auf sich selbst, während sie selbst sich nun zum Leithengst begab und diesen fragend ansah. Woraufhin dieser den Kopf so senkte, dass sie gut an seine Mähne heran kam. Vorsichtig strich sie durch diese mit der Pfote und holte die losen Strähnen damit heraus. Dankbar neigte sie kurz den Kopf, bevor sie sich dann zu der Seite der Lichtung begab, wo Severus stand. Diese nahm ihre die Haare vorsichtig ab und packte sie in seinen Korb, bevor er ihr dann bedeutete ihm zu folgen. Ruhig tat die Braunhaarige dies und kurz darauf fanden sie sich auf einer anderen Lichtung wieder, wo Severus dann einen umgefallenen Baumstamm in eine Bank verwandelte. Wie es schien sollte dies wohl ein längeres Gespräch werden.

Kaum das die Transformation des Baumstamms abgeschlossen war, setzte er sich auf die entstandene Bank und sah dann auffordernd zu dem Panther, welcher in beobachtete. Schon heute Nachmittag hatte er sich entschieden dieses Gespräch zu führen und hatte Nifty am Ende darum gebeten ihn darüber zu informieren, sollte Yasmin sich in den verbotenen Wald begeben. Nun jedoch beobachtete er erst mal, wie sich der Panther wieder in die braunhaarige Frau verwandelte. Er wartete einen Moment bis Yasmin sich neben ihn gesetzt hatte und ihn erwartungsvoll ansah. Sie würde also ihm den Anfang überlassen und darauf warten, was er zu sagen hatte. Kurz schwieg Severus noch, bevor er begann. „Ich weiß, dass es nicht ganz richtig war, wie ich mich nach Weihnachten verhalten habe." „Aber du tust es aus Angst vor dem was Voldemort tun würde, wenn wir eine andere Art der Beziehung zu einander hätten.", sprach die Brünette das aus, wovor er doch noch einen Moment gezögert hatte. Doch nicht ganz genau wissend, wie er es ihr nun sagen sollte. „Ich verstehe das schon. Jedoch kann ich mich sehr gut selbst verteidigen und ich stehe doch so auch schon auf seiner Abschussliste.", meinte sie, nachdem er genickt hatte und damit ihren Worten zu gestimmt hatte. „Das wäre aber noch mal was anderes. Wenn er was erfahren würde, würde er mich dafür nutzen an dich ran zu kommen. Ich könnte mich einem solchen Befehl nicht widersetzten. Sonst würde meine Tarnung auffliegen.", wandte er nun ein und sah im gleichen Moment schon in den Augen der Brünetten, dass sie sich damit nicht zufrieden geben würde. Etwas, was er durch aus schon erwartete hatte und weswegen er das Gespräch zum Teil auch so lange herausgezögert hatte. Denn er wusste, sollte sie es nun wirklich darauf anlegen, würde er es zulassen und sich auf sie einlassen. Es würde auch für ihn endlich mal etwas positives in seinem Leben bedeuten.

Aufmerksam beobachtete Yasmin die Regungen im Gesicht von Severus. Während es für seine Schüler wohl mehr als überraschend gewesen wäre, den Schwarzhaarigen mit einem anderem Gesichtsausdruck als Neutral oder Gehässig zu sehen, war es für sie schon fast normal. Auch wenn dies selbst bei ihr gedauert hatte. „Das würde ich aber verstehen, Severus. Ich würde dir dann auch niemals einen Vorwurf daraus machen. Jedoch ist es deine Entscheidung. Ich würde es auch akzeptieren, wenn wir einfach nur Freunde bleiben würden.", erwiderte sie nun ruhig auf seine Worte und überließ damit ihm die Entscheidung, auch wenn sie sich schon denken konnte, dass es vielleicht nur andere Worte von ihr gebraucht hätte. Andere Worte damit er auf jeden Fall über seinen Schatten springen würde. Aber das wäre in ihren Augen nicht richtig gewesen. Sie würde sicherlich nicht seine Entscheidung beeinflussen, selbst wenn sie wusste, dass sie dies wahrscheinlich könnte. Im Moment jedoch schwieg Severus und schien scheinbar über seine nächsten Worte nachzudenken. „Ich brauche nicht heute eine Antwort wie du es nun weiter zwischen uns laufen lassen willst. Also denk in ruhe darüber nach, auch wenn du wahrscheinlich genau deswegen mich heute hier im Wald aufgesucht hattest.", meinte Yasmin nach einem Moment der Stille, bevor sie sich wieder von der Bank erhob und sich leicht streckte. „Also, wie wäre es wenn wir nun noch ein paar Zaubertrankzutaten sammeln?" „Gerne.", erwidert der Schwarzhaarige und stand ebenfalls auf. Bevor sie jedoch die Lichtung verließen, verwandelte Severus die Bank wieder in einen Baumstamm zurück. Gemeinsam begaben sich sich dann schweigend auf die Suche nach Zutaten. Wobei Yasmin sich dann irgendwann auch wieder in ihre Animagusform verwandelte und dann mithilfe ihrer Nase auch noch das eine oder andere Gewächs fand. Irgendwann gegen Mitternacht war sie dann am Ende wieder in ihren Räumen, zwar noch ohne Antwort von Severus, aber mit der Gewissheit das es dieses mal wohl nicht ganz so lange dauern würde und mit der warte Zeit konnte sie leben. Genauso wie sie mit seiner Entscheidung würde leben können, egal wie diese Ausfiel.


Familie in Frankreich und der Orden des PhönixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt