Familie in Frankreich und der Orden des Phönix

Kapitel 24: Grund

Leicht seufzte Yasmin, während sie sich auf den Weg in die Kerker befand, um Harry bei seinen Nachsitzen auf seinen offensichtlichen Schlafmangel anzusprechen. Dabei trug sie ein paar Pergamente, welche Minerva hatte Severus eh zu kommen lassen wollen, wodurch sie sogar eine richtige Ausrede hatte, warum sie hier unten war. Sie musste ja nicht erwähnen, dass ihre Mentorin sie schon nach der ersten Stunde darum gebeten hatte die Sachen zu Severus zu bringen. Da es jedoch nur um die Berichte zu dem ein oder anderen Fehlverhalten einiger Slytherins ging, war es nicht so ganz wichtig gewesen diese schon gleich am Morgen zu überbringen. Somit hatte sie sich dann am Ende doch dazu entschieden, die Hilfestellung von Severus anzunehmen und Harry während seines Nachsitzens zur Rede zu stellen. Sie wollte ihm schließlich nur helfen, auch wenn Harry viele seiner Probleme auch alleine Lösen konnte, so sollte er nicht denken das er das immer tun musste. Schließlich war sie nun in der Nähe und konnte ihm helfen. Nun jedoch vertrieb sie diese Gedanken erst mal, war sie doch nun in den Kerkern und vor dem Büro von Severus angekommen. Tief atmete sie durch und klopfte dann auch schon. Genau wissend, dass sich nicht nur Severus im Büro befand, sondern auch ihr Bruder. „Herein.", ertönte die Stimme von Severus von drinnen. Ruhig öffnete sie die Tür und trat in den Raum, wobei sie im Augenwinkel auch gleich Harry entdeckte, welcher überrascht aufsah. „Ich hab hier Unterlagen von Minerva für dich.", wandte sie sich jedoch erst mal an Severus, welcher sie ohne eine Miene zu verziehen ansah. „Gut. Ich hab auch was für sie. Leg die Sachen erst mal auf den Schreibtisch. Ich muss das für Minerva aus dem Klassenzimmer holen.", antwortete der Ältere und begab sich dann auch schon nach neben an, während Yasmin die Pergamente auf seinen Schreibtisch legte. Danach drehte sie sich dann zu ihrem Bruder, welcher sie schweigend beobachtete hatte.

„Hallo Harry." „Yasmin.", erwiderte dieser knapp und wollte sich dann auch schon wieder seinen Aufgaben zu wenden, welche er scheinbar von Severus bekommen hatte. „Ist alles okay bei dir Harry? Du scheinst in letzter Zeit schlecht zu schlafen.", sprach sie jedoch nun das Thema an, welches sie sehr interessierte. Dabei beobachtete sie genau, wie Harry sich verhielt und somit fiel ihr auch relativ sofort auf, dass sich ihr Bruder leicht anspannte und scheinbar zu überlegen schien, was er ihr Antworten sollte. „Bitte Harry. Sag mir die Wahrheit. Ich kann dir nur dann helfen.", bat sie. „Und was wenn ich deine Hilfe nicht will? Du hast doch genug mit deiner Ausbildung zu tun. Da brauchst du dich nicht auch noch mit meinen Träumen von Schlangen und Gängen zu befassen.", erwiderte ihr Bruder, ohne wohl wirklich darüber nachzudenken, was er gesagt hatte. Yasmin unterdessen wurde sofort hellhörig und sah ihren Bruder forsch an. „Was genau meinst du damit?", hackte sie nach und sah den Jüngeren ernst an. Dieser schien mit sich selbst zu hadern, doch scheinbar auch relativ schnell einzusehen, dass es nun auch nichts mehr bringen würde. Tief seufzte der Schwarzhaarige nun also und sah einmal im Augenwinkel zu der Tür zum Klassenzimmer, bevor er begann zu erklären. „Seit dem ende der Sommerferien habe ich immer wieder Träume....Träume in denen ich eine Schlange bin und durch mir unbekannte Gänge schlängele. Ich...hab immer das Gefühl ich würde etwas suchen und sollte sich mir jemand in den Weg stellen...ich diesen Angreifen würde." Leicht runzelte Yasmin die Stirn, dass war dann doch ein wenig komisch. „Und außerdem....schmerzt meine Narbe jedes mal, wenn ich aus so einem Traum aufwache...", ergänzte Harry nun und sofort spannte Yasmin sich an. Das war nun wirklich nicht normal und lies alle Alarmglocken in ihr ertönen. Denn alles was mit Harrys Narbe und mit schmerzen in dieser zu tun hatte, konnte nur auch was mit Voldemort zu tun haben. „Das sollte man dem Direktor melden. Aufstehen Potter.", ertönte die Stimme von Severus, welche selbst Yasmin leicht überrascht zusammenzucken lies. Denn damit hatte auch sie nicht gerechnet.

„Was? Aber warum?", kam es irritiert von Harry, während Yasmin schon eine Vermutung hatte. „Das Klären wir dort, kommen sie nun.", ging Severus nicht wirklich auf die Frage ein und begab sich auch schon zur Tür. Kurz fuhr Yasmin sich durchs Haar, bevor sie ihrem Bruder auch schon bedeute, dass er mitkommen sollte. Gemeinsam machte sich das Trio nun also auf den Weg zum Büro von Professor Dumbledore, wo dann Severus das Passwort nannte und sie von dem Wasserspeier durchgelassen wurden. Mit schnellen Schritten gingen sie die Treppe hoch, wo Severus dann auch schon gegen die Tür klopfte. „Herein ihr drei.", ertönte auch schon die Stimme von Dumbledore von drinnen, woraufhin Harry leise murmelte: „Woher weiß er das immer." Yasmin zuckte nur leicht mit den Schultern, denn das wusste sie nun wirklich nicht und Severus schwieg sich dazu aus. Gemeinsam betraten sie nun also das Büro, wo Dumbledore sie alle kurz ansah und dann seinen Blick auf Severus richtete. Yasmin fiel dabei auf, dass er vor allem den Blickkontakt mit Harry vermied, etwas, was sie doch ein wenig komisch fand. „Was kann ich für euch tun?", fragte Dumbledore ruhig, woraufhin Severus knapp erwiderte: „Ich denke, dies sollte Mister Potter erklären." Leicht legte Yasmin ihre Hand auf die Schulter ihres Bruders, welcher zögerte dem Direktor zu erzählen, was er ihnen eben erzählt hatte. Kurz drückte sie die Schulter, woraufhin Harry sie kurz ansah und sie ihm leicht zu nickte. Sie konnten ihm nur helfen, wenn sie genau wussten was dies zu bedeuten hatte. Somit erzählte Harry nun also auch noch mal Professor Dumbledore von seinen Träumen. Aufmerksam hörte der Direktor zu, wobei Yasmin jedoch auch bemerkte, dass er Harry trotz alledem kein einziges mal direkt ansah. „Nun...unter diesen Umständen bleibt uns wohl keine andere Wahl. Severus, du musst den Jungen unterrichten.", sprach Dumbledore, kaum das Harry geendet hatte und Yasmin wusste fast sofort, in was Severus Harry Unterrichten sollte und sie wusste auch schon jetzt, dass dies wohl nicht lange gut gehen würde. „Wie sie wünschen Direktor." „In was Unterrichten? Und was haben meine Träume zu bedeuten?" Bevor einer der beiden Männer etwas dazu sagen konnte, drehte Yasmin ihren Bruder sanft zu sich um und sah ihn ernst in die Augen. „Ich denke, es bedeutet das es eine Verbindung zwischen dir und Voldemort gibt, ob dieser es weiß oder nicht ist dabei eine andere Frage. Jedoch könnte er dies ausnutzen, sollte er die Verbindung bemerken. Deswegen soll Professor Snape dich nun in Okklumentik Unterrichten, so dass du deinen Geist verschließen kannst und damit solltest du dann auch besser schlafen können.", erklärte sie ruhig und war dabei froh, dass Severus ihr von dieser Vermutung schon erzählt hatte. „Und wieso kannst du mich darin nicht unterrichten?" „Weil ich keine Okklumentikerin bin. Ich hab auch erst vor kurzem Angefangen es zu lernen." Unwillig nickte Harry und sah dann zu seinem Hasslehrer. „Wann beginnt der Unterricht?", fragte er und man hörte dabei deutlich, dass er nicht begeistert war, es jedoch trotzdem akzeptierte und scheinbar auch verstand, warum es so wichtig war. „Morgen um 18 Uhr." Kurz darauf löste sich das Treffen dann auch schon auf und jeder begab sich in seine Räume bzw. in den Gryffindor Turm.