Familie in Frankreich und der Orden des Phönix

Kapitel 34: Gedanken

Zwei Tage nachdem Yasmin wieder aufgewacht war, durfte sie dann auch endlich den Krankenflügel wieder verlassen. In diesem Zeitraum hatte sie natürlich auch noch mal Besuch von ihren Eltern gehabt, welche mehr als nur erleichtert gewesen waren über ihr erwachen, genauso wie auch ihr Bruder. Bevor ihre Eltern dann hatten wieder abreisen müssen, hatte Yasmin mit ihnen noch besprochen, wie es denn nun weiter gehen würde. Denn Severus hatte sie auf den neuesten Stand der Dinge gebracht. Das nun endlich auch das Britische Ministerium endlich erkannt hatte, dass Voldemort zurück ist und sie nun endlich Maßnahmen ergriffen. Jedoch auch, dass sie Harry wieder in die ganze Sachen mit hineinziehen wollten. Schließlich war er ja der Junge-der-Lebt. Doch das wollten ihre Eltern nicht zu lassen und somit stand es auf jeden Fall fest, dass sie Harry direkt nach der letzten Prüfung nach Hause holen würden und nicht erst bei Sommerferien beginn. Sie selbst würde noch bis zu diesen in der Schule bleiben, einfach um mit Minerva durch zugehen, wie sie nun nächstes Jahr weiter machen würden mit ihrer Ausbildung. Worauf sie schon gespannt war, auch wenn sie nun noch mehr auf ihren Bruder achten müsste und das nicht mehr nur wegen Todessern oder deren Kinder, sondern auch wegen der Presse. Denn diese würde sich ab nun auch auf den Jungen stürzen. Worüber ihre Eltern auch ein wenig besorgt waren, doch Dumbledore hatte sie beruhigt und versprochen, dass er keine Presse aufs Gelände lassen würde. Worten, welche Yasmin nur teilweise Glauben schenkte, es aber fürs erste dabei beließ. Sie würde es im nächsten Jahr einfach beobachten und weiterhin ihre Hand schützend über ihren Bruder halten. Genauso wie Severus es wohl tun würde.

„Vergiss nicht Mädchen, auch wenn ich dich wieder Entlasse aus der Krankenstation, übertreib es nicht gleich wieder.", kam es von Poppy, als sie aufstand und sich streckte. „Keine Sorge, ich werde auf mich aufpassen.", erwiderte sie und lächelte die Krankenschwester an, welche tief seufzte und murmelte: „Wohl eher Severus, der nun auch auf dich achten wird." Leicht zog Yasmin eine Augenbraue hoch. Natürlich war ihr mehr als nur bewusst, dass Poppy mitbekommen haben musste, wie oft Severus hier gewesen war und vor allem die letzten zwei Abende war er meist bis in die frühen Morgenstunden bei ihr gewesen. Sie kommentierte die Aussage jedoch nicht, sondern verließ nun die Krankenstation und machte sich auf den Weg zu ihrer Wohnung. Dort angekommen, würde sie sich dann erst mal einen Tee machen und die Stille genießen. Nicht das es auf der Krankenstation laut gewesen war, dass mit Sicherheit nicht, aber es waren halt doch immer mal wieder Schüler mit ihren Problemen aufgetaucht und dadurch war immer irgendwas los gewesen, außer Nachts. Im Endeffekt war sie wirklich froh darüber, dass sie die meiste Zeit ihres Heilungsprozesses verschlafen hatte. Denn auch wenn die Wunde schon wieder so weit verheilt war und nun nur noch die Salbe gegen eine Narbe aufgetragen werden musste, so ziepte diese doch immer noch bei einigen Bewegungen. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie das wohl gewesen war, als die Wunde noch offen gewesen ist. Diese Gedanken schob die Brünette nun jedoch erst mal beiseite, war sie doch bei ihrer Wohnung angekommen und betrat diese nun.

Nachdenklich saß Harry im Gemeinschaftsraum und starrte in die Flammen des Kamins. Seine Eltern hatten ihm am Morgen mitgeteilt, dass er gleich nach den Prüfungen nach Haue reisen sollte und er wusste nicht so wirklich, wie er darüber denken sollte. Denn zum Teil freute er sich natürlich, früher wieder Sirius sehen zu können und auch den Reportern hier im Land entfliehen zu können, so wie der ganzen Post, welche er neuerdings bekam. Diese würde ihn nämlich in dem Haus seiner Eltern nicht erreichen können, war das Grundstück doch dem entsprechend mit Zaubern geschützt. Es würde ihm ruhe gewähren, welche er nicht mehr hatte, seit nun öffentlich war das Voldemort wirklich wieder da war. Denn nachdem man ihn nun ein Jahr lang als Lügner dargestellt hatte, schleimten sich die Menschen nun um so mehr bei ihm ein, damit er sie vor der Gefahr beschützen sollte. Dabei war er, wie Remus schon gesagt hatte, doch nur ein Teenager, welcher noch gar nichts mit dem Krieg zu tun haben sollte und es eigentlich auch nicht mehr wollte, nachdem was seiner Schwester passiert war. Denn auch wenn ihm inzwischen Bewusst war, dass es nicht seine Schuld war. Er hatte doch überhaupt erst für diese Aktion gesorgt, in dem er diese Vision zugelassen hatte. Seit dem übte er nun noch intensiver seinen Geist zu leeren vor dem Schlafgehen, damit so was nicht nochmal passieren konnte. Zum anderen teil wollte er jedoch auch eigentlich bis zu den Ferien in Hogwarts bleiben um so noch Zeit mit Hermine verbringen zu können, denn diese würde erst die letzten zwei Wochen der Sommerferien bei ihm zu Besuch kommen. Wollten ihre Eltern doch auch Zeit mit ihr verbringen, etwas was Harry natürlich verstand.

„Du solltest nicht zu viel Grübeln Harry.", ertönte eine Stimme neben seinem Ohr und er spürte auch eine kurze Berührung an seiner Wange, bevor er den Kopf drehte und Hermine einen richtigen Kuss gab und sie neben sich aufs Sofa zog. „Ich wünschte, das könnte ich. Aber es passiert in letzter Zeit so viel.", murmelte er und lehnte seine Wange auf den Kopf seiner Freundin, welche tief seufzte. „Du hast schon recht und ich glaube auch, dass es in der nächsten Zeit nicht viel besser wird.", erwiderte Hermine und kuschelte sich dabei näher an ihn. Eine ganz Weile saß sie beiden nun einfach nur schweigend neben einander und genossen die Nähe des jeweils anderen. „Ich werde dich vermissen, wenn du nach den Prüfungen abreist, aber ich denke, dass deine Eltern recht haben. Es ist das beste für dich und wir können uns schließlich auch schreiben.", kam es irgendwann von Hermine, woraufhin Harry leicht seufzte und erwiderte: „Ich weiß...wir kriegen das schon hin." Nach diesen Worten schloss Harry leicht die Augen und genoss wieder die stille. Da es nämlich schon relativ spät am Abend war, war der Gemeinschaftsraum leer. „Gehen wir morgen bei deiner Schwester vorbei?" „Ja. Poppy hat sie wohl heute entlassen, aber ich wollte ihr zumindest einen Tag alleine gönnen. Ich glaube nämlich, dass sie die zwei Tage wo sie wieder wach ist nicht wirklich ruhe bekommen hat. Mère und Père waren neben mir ja auch beide Tage dort und sie haben wohl ein wenig mit einander schon besprochen, wie es weiter gehen soll. Und mir sagen sie, ich soll Yasmin ausruhen lassen.", erwiderte der Schwarzhaarige, woraufhin Hermine leicht schmunzelte, hörte sie doch heraus das ihr Freund darüber leicht beleidigt war. Vor allem weil es sich am Ende selbst widersprochen hatte.

Nachdenklich saß Albus an seinem Schreibtisch und sah auf die Dokumente vor sich, ohne diese wirklich wahr zu nehmen. Dank seiner Idee war nun endlich auch der Minister aufgewacht und es wurden nun auch endlich Auroren auf die Todesser angesetzt und sie suchten Voldemort. Jedoch machten die Adoptiveltern von Harry ihm im Moment einen Strich durch die Rechnung, in dem sie den Jungen schon früher aus der Schule nehmen würden. Dabei hatte er sie eigentlich überzeugen wollen, dass sie Harry während der Ferien in seine Obhut geben würden, damit er ihn trainieren könnte. Denn auch wenn es ihn selbst nicht unbedingt Glücklich machte und es auch genau das war, was die Eltern des Jungen nicht wollten, Harry würde in diesem Krieg kämpfen müssen. Auf Grund der Prophezeiung und auch weil Voldemort es nun mal auf ihn abgesehen hatte. Da würde nichts gegen helfen und sie konnten den Jungen eben einfach nur darauf vorbereiten. Denn raus halten, dass würde nicht funktionieren. Doch da er selbst die Eltern nicht über die Prophezeiung informieren wollte, musste er nun mit deren Entscheidung leben und hoffen, dass vielleicht Sirius oder Remus schlau genug waren, den Jungen in den Ferien ein wenig zu unterrichten. Wenn er selbst schon nicht an den Jungen drankommen würde und nun bald den ganzen Sommer warten müsste, bis er wieder an Harry ran kam. Was ihm selbst jedoch auch die Möglichkeit gab einer Spur nachzugehen, welche er vor kurzem gefunden hatte und welche Erkläre könnte, warum Voldemort hatte überhaupt wieder zurück zu kehren. Das war jedoch ein Projekt für die Sommerferien und er hoffte wirklich, dass er sich doch täuschen würde. Es würde sonst nämlich alles nur noch schwerer machen, als es so schon war.