Wie in den letzten Tagen häufiger, saß Harry am schwarzen See und starrte auf die Wasseroberfläche. Es war nun gut eine Woche vergangen, seit der scheiß Aktion im Ministerium. Er hatte noch am selben Tag verstanden gehabt, dass Remus recht hatte. Das er nicht so einfach hätte dem Plan von Dumbledore zustimmen sollen. Das er hätte auf seine Schwester hören sollen, dass es nicht seine Aufgabe gewesen war. Natürlich hatte der Plan Erfolg gehabt, da Voldemort wohl ziemlich zeitgleich mit dem verschwinden von Remus, Yasmin und ihm aufgetaucht war und sich dann einen Kampf mit Professor Dumbledore geliefert hatte. Irgendwann war dann wohl auch der Minister mit einigen Leuten aufgetaucht und konnte daraufhin dann nicht mehr verheimlichen, dass Voldemort zurück war. Jedoch hatte dieser Fakt einen bitteren Nachgeschmack, denn seine Schwester war seit dem Kampf nicht mehr aufgewacht und lag noch immer auf der Krankenstation. Seine Adoptiveltern waren im Moment auch in Hogwarts, hatte Remus sie doch gleich am selben Tag noch informiert und zu Harrys Verwunderung, hatten sie ihm keinen einzigen Vorwurf gemacht und das es seine Schuld war. Obwohl es genau das war, wenn er besser in Okklumentik wäre, wenn er sich nicht hätte von Dumbledore zu diesem Plan bringen lassen, dann wäre es nie so weit gekommen und Yasmin würde nun nicht in einem Koma liegen, von dem niemand genau wusste, wie lange es dauern würde. Es war seine Schuld, egal was alle anderen sagten. Denn er war der einzige, welcher sich selbst die Schuld gab. Alle anderen gaben sie Dumbledore und seiner dummen Idee, drei Schüler und eine Lehrerin in Ausbildung alleine ins Ministerium in eine Falle zu schicken. So weit er wusste, sah der Schulleiter das ganze jedoch noch ganz anders. Er war wohl der Meinung, dass doch alles gut gelaufen war und das Opfer seiner Schwester ein nötiges Opfer gewesen war, um der Zaubererwelt in Britannien die Augen zu öffnen.
Leicht ballte Harry die Hände zu Fäusten, dass war es wirklich nicht wert gewesen. Irgendwann hätten die Idioten es doch auch so endlich kapiert und selbst wenn es dann zu spät gewesen wäre, so wäre wenigstens seine Schwester nicht verletzten worden. „Hier bist du also.", ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihm und lies Harry leicht aufschrecken, während er sich zu der Person umdrehte. „Remus.", war der einzige Kommentar von Harry, während sich der Werwolf nun neben ihn setzte. Wobei sich Harry doch ein wenig fragte, warum dieser überhaupt noch in Hogwarts war. „Wieso hast du mich gesucht?", fragte Harry, nachdem Remus eine Weile einfach nur schweigend neben ihm gesessen hatte und auf den See geschaut hatte. „Weil ich mir vorstellen konnte, was dir durch den Kopf geht und ich wollte mich auch entschuldigen. Ich hätte dich im Krankenflügel nicht so Anfahren dürfen.", sprach der Ältere, woraufhin Harry gleich ein wandte: „Schon okay. Ich hatte es verdient. Hätte ich nicht so gehandelt, dann würde Yasmin nun nicht im Koma liegen." Ein seufzen war von Remus zu hören, bevor dieser meinte: „Es war nicht deine Schuld Harry. Wenn überhaupt war es die Schuld von dem-dessen-Name-nicht-genannt-werden darf oder Albus." „Aber-", wollte Harry einwenden, wurde jedoch gleich wieder unterbrochen. „Kein Aber Harry. Albus hätte auch jemanden von uns schicken können mit Vielsafttrank, welcher uns in dich verwandelt. Zumindest Bellatrix und die anderen Todesser hätten den Unterschied nicht bemerkt. Er hätte nicht euch in diese Gefahr schicken müssen."
Ernst sah Remus ihn nach seinen Worten an, während Harry über diese Nachdachte und nun doch langsam feststellte, dass der Werwolf recht hatte. Über diese Möglichkeit hatte er in seinen Selbstzweifeln gar nicht nachgedacht. Dabei wäre das wohl der logistische Plan gewesen. „Du solltest dir nicht immer sofort die ganze Schuld geben Harry. Sondern zu erst über alles genau nachdenken und überlegen, ob es nicht auch hätte eine andere Möglichkeit geben, welche du selbst nicht sofort hättest sehen können. Dafür fehlt es dir an Erfahrung. Erfahrung welche du mit 15 Jahren auch noch nicht haben musst. Du bist ein Kind Harry und diesen Krieg sollten wir Erwachsenen austragen und nicht alles auf dich abwälzen. Was meinst du wohl wie sehr James und Lilly uns für so was zusammen stauchen würden. Die beiden hätten Albus schon längst zusammen gestaucht für diese Aktion, so wie es auch Anna und Leonardo getan haben.", sprach Remus nun ruhig und wuschelte ihm leicht durchs Haar. „Danke Remus.", murmelte Harry, bei welcher zwar noch immer leichte Schuldgefühle hatte, aber auch verstand, dass es wirklich nicht seine Schuld gewesen war. „Gerne.", erwiderte der Werwolf freundlich, während er neben ihm sitzen blieb. Eine Weile saßen die beiden nun wieder schweigend neben einander und sahen einfach nur auf den schwarzen See vor ihnen.
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Familie in Frankreich und der Orden des Phönix
FanfictionEs bricht ein neues Schuljahr für Harry und seine Freunde an und dieses mal ist auch wieder seine Schwester mit dabei, welche als Lehrling von Professor McGonagall auch wieder in Hogwarts ist. Doch wie wird es nun weiter gehen, wo nun Voldemort wied...