Kapitel 9: Murdlap-Essenz

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Eine Stunde nach dem Besuch von Hermine machte sich Yasmin dann auf den Weg zum Verbotenen Wald. Wobei sie sich auch fest vorgenommen hatte, Severus nach Murtlap-Essenz zu fragen. Eine der wenigen Sachen, welche gegen die Narben der Blutfeder helfen konnte. Innerlich kochte sie, denn diese Art der Bestrafung war schon seit Jahrzehnten verboten, war es doch eine Art der Folter. Auch würde sie sich mit Severus beraten, wie man eventuelle diese Art des Nachsitzens bei Umbrige umgehen konnte oder ganz verbieten könnte. Denn die Brünette bezweifelte keinen Augenblick, dass dieses Pinke Monster nicht nur ihren Bruder beim Nachsitzen mit so einer Feder schreiben lies. Am Wald angekommen, sah sie sich nun kurz um, bevor sie dann kurz zögerte und sich dann in ihre Animagusform über glitt und in der Luft witterte. Allerdings konnte sie seine Spur noch nicht wittern, was wohl hieß, dass der Tränkeprofessor noch nicht in der Nähe war. Somit legte sie sich nun also erst mal in den Schatten eines Baumes und richtete ihren Blick auf den Weg zum Schloss. Drauf wartend, dass der Ältere dort erscheinen würde. Sie würde zwar die Suche nach Trankzutaten in ihrer normalen Form machen, sie genoss es allerdings trotzdem ein wenig Zeit als Panther zu verbringen. Es dauerte nicht lange, bis sie die Gestalt von Severus entdeckte, welcher vom Schloss aus auf den Wald z ging. Er steuerte jedoch eine Stelle ein wenig mehr links an, als sie lag und somit erhob sie sich nun. Kurz streckte sie sich und verwandelte sich dann zurück, so wie sie aus de Schatten des Baumes trat, so dass der Schwarzhaarige sie entdecken konnte. Was dieser auch sofort tat und nun auf sie zusteuerte. „Guten Abend.", grüßte der Ältere ruhig, woraufhin Yasmin das gleiche erwiderte. Danach machten sie sich auf den Weg in den Wald hinein. Eine Weile schwiegen sie beiden, bis Yasmin sich dann leicht räusperte.

„Ich habe herausgefunden, warum Harry so schlecht aussieht.", begann sie, während Severus eine Augenbraue hochzog und zu ihr sah. „Hermine war bei mir und hat es mir erzählt, während mein Bruder zu seinem Nachsitzen gegangen ist oder wie ich es gerne nennen würde, zu seiner Folter. Umbrige benutzt eine Blutfeder." Deutlich sah Yasmin, wie sich ihr Begleiter anspannte und nachdenklich die Stirn runzelte. Wahrscheinlich überlegte er schon, wie er was dagegen unternehmen konnte. „Das ist wirklich Folter, wenn sie diese Feder benutzt. Vor allem weil die Schüler nicht wissen, wie man die Wunde richtig versorgt.", murmelte der Schwarzhaarige, wozu Yasmin nur leicht nickte und Severus einfach nur ansah, während sie weiter durch den Wald gingen. „Ihr Bruder hatte die ganze Woche Nachsitzen bei diesem Pinken etwas oder?" „Ja.", antwortete Yasmin knapp, woraufhin Severus seufzte und dann meinte: „Wenn wir fertig sind, kommst du kurz mit in die Kerker. Ich gebe dir dann Murtlap-Essenz, dass sollte dem Jungen helfen." „Danke.", bedankte sich die Brünette leicht lächelnd. „Gut. Also lass uns mit der Suche beginnen. Vielleicht haben wir auch Glück und treffen auf die Einhörner." Ein wenig musste Yasmin schmunzeln, war es für sie doch recht offensichtlich, dass Severus nicht so sehr auf das Thema eingehen wollte das er Harry half. Auch wenn er dies im letzten Jahr schon immer wieder getan hatte und auch in den Jahren davor. Ihr Bruder hatte davon zwar nie was bemerkt oder es als Schutz wahrgenommen, aber es war nun mal Fakt, dass genau dies der Fall war. Sie selbst Frage sich natürlich schon das ein oder andre mal, wie Harry wohl reagieren würde, wenn er wirklich bemerken würde, was Severus alles für ihn getan hatte. Nun jedoch konzentrierte sie sich erst mal darauf, die Trankzutaten zu sammeln. Dabei schwiegen die beiden die meiste Zeit, was die Brünette ziemlich genoss. Einfach weil sie gerne in der Nähe von dem Schwarzhaarigen war.

Im Augenwinkel sah Severus leicht zu seiner Begleiterin, welche grade auf dem Boden kniete und einige Kräuter erntete. In der letzten Zeit hatte er einiges über die Vergangenheit der Brünetten gelernt und auch über die von Harry. Es war ihm zwar schon länger bewusst gewesen, dass Harry nicht als verwöhnter Prinz aufgewachsen war, aber wirklich zu sehen das der Junge auch regeln gehabt hatte und Anna Roux so wie er Mann zwar verständnisvoll aber auch streng sein konnten, bestätigte es ihm dies einfach nur. Ohne es wirklich zu zeigen, war Severus jedoch auch froh, dass Harry bei der Familie Roux aufgewachsen war und nicht bei Lilys Schwester. Diese hatte schließlich schon während der Schulzeit mit Lily gebrochen und klar gemacht, dass sie nichts mit der Magischenwelt zu tun haben wollte. Weswegen es wohl wirklich gut war, dass sie Harry ins Waisenhaus gebracht hatte, wo die Franzosen ihn adoptiert hatten. Davon wusste er jedoch nur, da die Eltern von Yasmin Harry und ihr alles erzählt hatten, was sie wussten. Also das Vernon Dursley ihn ins Waisenhaus gebracht hatte und den Rest hatte sich Severus selbst zusammen reimen können, denn er hatte noch gewusst, wen Petunia damals geheiratet hatte. Es war jedoch auch interessant gewesen, zu sehen wie sehr sich Yasmin für ihren Bruder einsetzte und wie sich die beiden Geschwister untereinander verstanden. Es war so, als wenn der Schwarzhaarige überhaupt nicht adoptiert war, sondern der Leiblichebruder der Braunhaarigen. Nun jedoch schob er diese Gedanken erst mal zur Seite und konzentrierte sich auf die Infos, welcher er von Yasmin über Umbrige erhalten hatte. Nur zu genau wusste er, dass sie diese Frau nicht los werden konnten. Schließlich arbeitete diese Frau für das Ministerium und nicht für Hogwarts an sich. Jedoch konnten sie versuchen, die Schüler vorzuwarnen. Denn wenn diese von der Art der Bestrafung wüsste, würden sie sich vielleicht zurück halten. So das sie nicht all zu oft Nachsitzen bei dieser Frau haben würden. Außerdem würde er in den Klassen in den nächsten Stunden die Murtlap-Essenz durch nehmen, damit diese sich zur Not selbst helfen könnten. Denn diese war nicht wirklich schwer herzustellen. Das würde auf jeden Fall helfen, außerdem musste er sich mit den anderen Hauslehrern darüber beraten. Denn um seine Tarnung aufrecht zu erhalten, konnte er nicht einfach den anderen Häusern helfen.

Ruhig packte Yasmin die gesammelten Kräuter in den Beutel von Severus, wobei sie diesen leiht verwirrt musterte, wirkte er doch ein wenig abwesend. „Alles ok, Severus?", fragte sie doch ein wenig besorgt, denn eigentlich hatte sie den Älteren nicht so eingeschätzt, dass er plötzlich mitten im verbotenen Wald so abwesend wirken würde. „Ja. Lass uns weiter.", antwortete der Gefragte, nachdem er wieder im hier und jetzt angekommen war. Kurz runzelte die Braunhaarige die Stirn, nickte dann aber und ging neben dem Schwarzhaarigen weiter in den Wald hinein. Sie wusste am Ende auch nicht, wie lange sie unterwegs waren, bevor sie sich dann wieder auf den Rückweg zum Schloss machten. Ein wenig schade fand die Brünette dabei dass sie dieses mal nicht auf die Einhornherde getroffen waren. Jedoch bezweifelte sie nicht wirklich, dass sie diese noch einmal treffen würde, wenn sie im Wald unterwegs war. Eventuelle zeigten sich diese Tier auch nur ihrer Animagusform und waren deswegen heute nicht aufgetaucht. Kurz vor Mitternacht kamen sie dann wieder a Eingangsportal an und begaben sich zusammen in die Kerker, wo der Tränkeprofessor ihr dann eine Phiole mit der Murtlap-Essenz gab. „Hast du dir schon überlegt, wie du es ihm gibst, ohne das er Verdacht schöpft?" „Ich werde es Hermine morgen in den ersten beiden Stunden zu stecken mit einer kleinen Nachricht. Ich hoffe aber, dass Harry auch bald von selbst zu mir kommt. Dann könnte ich offizielle Beschwerde einreichen, ohne das er sich übergangen fühlt." „Das würde nicht viel bringen. Umbrige ist schließlich von Ministerium.", wandte Severus ein, woraufhin Yasmin jedoch nur leicht grinste. „Harry hat aber nicht nur die Britische Staatsbürgerschaft sondern auch die Französische. Somit kann ich mich also auch an ein Ministerium wenden, welches an die Rückkehr von Harrys Nemesis glaubt und ihn unterstützt." Knapp nickte Severus auf ihre Worte hin, wandte aber noch ein: „Vielleicht sollten sie nicht unbedingt gleich eine Internationale Sache daraus machen, dass könnte ‚ihn' anstacheln." Verstehend neigte Yasmin den Kopf, bevor sie sich verabschiedete und auf den Weg zu ihren Räumen machte.


Familie in Frankreich und der Orden des PhönixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt