Kapitel 14: Treffen mit Schülern

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Abwartend lehnte Yasmin am Lehrerpult und sah auf die Tür. Es war kurz vor 18 Uhr und somit müssten nun bald die Zwillinge ankommen und hoffentlich auch noch ein paar mehr Schüler. Neben ihr auf dem Pult lagen auch schon genug Pergament und ihre Kamera, um Bilder der Blutfeder Narben zu machen. Aufschreiben würde sie dabei, weswegen die Schüler Nachsitzen bekommen hatten und von wann bis wann dieses dann gegangen war. So könnten dann Fachleute sicherlich noch mal eine bessere Behandlung Vorschlagen, als Murtlap-Essenz . Es half den Schülern zwar sicherlich, aber es konnte sicherlich nicht dafür sorgen, dass die Narben wieder komplett verheilen würden. Was eigentlich am besten wäre, denn Harry reichte sicherlich die eine Narbe die er hatte und auch die jüngeren Schüler sollten in diesem Alter noch keine Narben haben, vor allem keine, welche durch eine Lehrerin entstanden sind. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich nun jedoch wieder voll und ganz auf die Tür, als es an dieser klopfte. „Herein." Kaum war dieses Wort gefallen, öffnete sich auch schon die Tür eine zu Yasmins Überraschung trat eine Gruppe von ca. 20 Schülern ein und sie konnte dabei nicht nur das Rot der Gryffindor Uniform sehen, sondern auch das Gelb, Grün und Blau von Hufflepuff, Slytherin und Ravenclaw. Ein wenig nervös sahen sich diese Schüler im Raum um, während die Zwillinge nun zu Yasmin traten und sie breit angrinsten. „Wir hoffen...." „das die Anzahl...." „Fürs erste reicht..." „Professor Roux." Kurz lies Yasmin ihren Blick nach diesen Worten noch mal über die Schüler schweifen, bevor sie dann auch schon nickte. „Auf jeden Fall. Ich danke euch beiden.", bestätigte sie und wandte sich dann der Gruppe zu, welche sie erwartungsvoll ansah. „Abend erst mal. Ich denke, dass euch die Zwillinge sicherlich schon erzählt haben, worum es heute Abend geht. Aber ich würde es gerne noch mal erklären, damit ihr genau Bescheid wisst.", begann die Brünette, woraufhin die Schüler knapp nickten, sie jedoch weiterhin einfach nur ansahen. Dabei konnte Yasmin auch bei dem ein oder anderen Skepsis im Blick erkennen, eine Skepsis, welche sie mehr als nur gut nach vollziehen konnte. Denn die Schüler konnten nicht wissen, nicht daran glauben, dass sie wirklich etwas gegen Umbrige tun wollte, nicht nachdem andere Lehrer in den letzten Jahren nie eingegriffen haben.

„Ich werde heute Abend Bilder von euren Federnarben machen und dazu auf ein Pergament schreiben, warum ihr Nachsitzen hattet und wie lange dies ging. Darauf müsstet ihr dann einmal Unterschreiben. Diese beiden Unterlagen werde ich dann an die entsprechende Abteilung im Ministerium schicken.", erklärte sie nun ihr Vorhaben. „Wie soll das aber was bringen? Umbrige ist doch Angestellte im Ministerium, die werden doch sicherlich dann nichts gegen sie unternehmen.", wandte nun Lee Jorden ein, woraufhin Yasmin begann leicht zu grinsen. Denn diese sorge hatte sie selbst auch schon gehabt und deswegen ihren Plan dem entsprechend entwickelt. „Da haben sie wohl recht, Mr Jorden. Wir können uns nicht sicher sein, dass das britische Ministerium etwas gegen ihre eigene Angestellte unternehmen wird. Aber wenn es noch druck vom französischen Ministerium und den Eltern bekommt, ist das noch mal eine andere Angelegenheit." Verwirrte Blicke trafen sie nach diesen Worten, denn keiner von den Schülern konnte sich wohl vorstellen, warum die Franzosen sich einmischen sollten. Was wohl daran lag, dass viele immer wieder vergaßen, dass Harry nicht in Britannien aufgewachsen war, sondern in Frankreich und dort die Staatsbürgerschaft hatte. „Wieso sollte druck von den Elten kommen und den Franzosen?", fragte eine Schülerin aus dem zweiten Jahr von Hufflepuff. „Nun ich werde, wenn ihr damit einverstanden seit, die Aufnahmen ebenfalls an eine Zeitung schicken, damit das Ministerium es nicht vertuschen kann. Das französische Ministerium wird sich einmischen, weil Harry die Staatsbürgerschaft in Frankreich hat und damit die Briten nicht behaupten können, dass mein Bruder nur Aufmerksamkeit will, werde ich auch die anderen beweise dorthin schicken. Jedoch betone ich, dass dies alles freiwillig ist. Wenn ihr dies nicht wollt, dann müsst ihr nicht. Ich kann jedoch nichts gegen Umbrige unternehmen, ohne die entsprechenden Beweise." Kurz herrschte schweigen im Raum nach ihren Worten, während die Schüler Blicke wechselten. Es waren dann Fred und George, welche als erstes wieder das Wort ergriffen. „Also wir....." „Sind dabei...," „Jedoch sind wir auch...." „mit Harry befreundet...." „Was das ganze weniger...." „Glaubwürdig machte....." „das heißt wir...." „brauchen auch euch."

Es dauerte nach den Worten der beiden nicht wirklich lange, bis dann alle anwesenden Schüler zustimmten und Yasmin dann auch schon damit begann Fotos zu machen und die Pergamente zu füllen, wobei sie nun auch noch einmal drauf schrieb, was die jeweiligen Schüler hatten schreiben müssen. So wäre es dann am Ende leichter, die Bilder den Pergamenten zu zuordnen. Es waren meist in ihren Augen lächerliche Gründe, warum der ein oder andere hatte Nachsitzen müssen. Eine der Hufflepuff Schülerin hatte zum Beispiel nur ihre Sitznachbarin nach einem Pergament gefragt und hatte dafür Nachsitzen bekommen. Umbrige hatte die mit Störung des Unterrichts begründet. Es waren nur solche Kleinigkeiten, für welche andere Lehrer nur Punkte abgezogen hätten, die für das Nachsitzen der einzelnen Schüler gesorgt hatten. Immer mehr wurde Yasmin dabei klar, dass Umbrige nicht versuchte die Schüler zu maßregeln, sondern sie wollte dafür sorgen, dass ihr keiner mehr widersprechen würde und alle vor ihr kuschten. Sie wollte keine normalen Schüler, sondern willenlose Sklaven im Prinzip. Etwas, was Yasmin mehr als nur wütend machte. Doch die Brünette wusste es besser, als nun einfach los zustürmen und der Frau ihre Meinung zu geigen. Ihr jetziger Plan war sicherer und würde dafür sorgen, dass Umbrige auch so von hier verschwand. Alles andere würde viel mehr dafür sorgen, dass sie selbst ihren Job verlor. Somit blieb sie also ruhig und arbeitete alle Schüler ab. Gegen 20 Uhr waren sie dann fertig und somit hatten die Schüler auch alle noch genug Zeit, vor der Ausgangssperre in ihre Schlafsaale zu kommen. Die letzten beiden Schüler, welche noch im Klassenzimmer waren, waren Fred und George. „Danke...." „das sie wirklich..." „versuchen uns zu helfen...." „hoffen wir, dass...." „es auch wirklich klappt." „Das wird es schon. Habt ein wenig vertrauen ihr beiden. Ich werde mich gleich an die Arbeit setzen die Bilder zu entwickeln. Wenn alles gut läuft kann ich alles Morgen früh abschicken.", erklärte sie den beiden, woraufhin die beiden Jungen nickten und sich dann auch schon auf den Weg zum Gryffindor Gemeinschaftsraum machten. Kurz sah Yasmin ihnen nach, bevor sie dann ebenfalls den Klassenraum verließ und die Tür hinter sich abschloss. Was sie dabei nicht mitbekam, war wie vier Gestalten aus dem Büro von Minerva traten und zwei davon leicht ungläubig aussahen.

„Ich kann nicht glauben, dass es so viele sind, welche gefoltert wurden." „Ich kann nicht glauben, dass sie wirklich nicht zu uns gekommen sind.", kam es von Pomona und Filius. Minerva und Severus dagegen wechselten nur einen kurzen Blick. Nach dem was Yasmin erzählt hatte, hatte Minerva zwar gewusst, dass die Schüler nicht unbedingt zu ihnen kommen würden, aber das es sogar schon den zweiten und ersten Jahrgang betraf, damit hatte sie nicht gerechnet. Selbst bei Yasmin schienen die Schüler noch skeptisch zu sein und deswegen hoffte die Verwandlungslehrerin nun auch, dass der Plan ihres Lehrlings funktionieren würde. Denn so würde es dann wohl zumindest eine Lehrerin in diesem Schloss geben, welche das Vertrauen der Schüler hatte und mit deren Hilfe, sie und die anderen Lehrer dann auch endlich mal was tun könnten. Es wurde nun wirklich langsam mal Zeit, dass auch sie ihren Aufgaben richtig nachkamen und sich richtig um die Schüler kümmerten. Damit diese dann auch irgendwann wieder allen Lehrern vertrauen könnten und sich auch den jeweiligen Hauslehren anvertrauen würden. Denn das gehörte schließlich auch zu ihren Aufgaben als Hauslehrer. „Ich kann die Kinder verstehen. Selbst von meinen Slytherins hat keiner mir ein Wort gesagt und eigentlich kommen die doch noch eher zu mir, als eure Schüler zu euch.", kommentierte Severus nun die Worte ihrer beiden Kollegen, während Minerva nur leicht seufzte. „Wir müssen lernen besser aufzupassen. Es gab sicherlich Anzeichen dafür, welche wir einfach über sehen haben. Hoffen wir einfach, dass der Plan von Yasmin klappt und die Kinder dann in Sicherheit vor Dolores sind." „Dann warst das dann für heute. Ich ziehe mich dann wieder in meine Kerker zurück.", kam es von Severus, bevor dieser auch schon den Klassenraum verließ. Kurz darauf verabschiedeten sich dann auch die anderen beiden Professoren und Minerva blieb alleine in ihrem Klassenzimmer zurück. Einen Moment blieb die Lehrerin dort auch noch, während sie noch mal sich durch den Kopf gehen lies, was die Kinder als Begründung für ihr jeweiliges Nachsitzen genannt hatten. Es waren meist lächerliche Sachen, welche höchstens einen Punktabzug von fünf Punkten gerechtfertigt hatte. Dolores suchte wirklich nur nach Gründen, um die Schüler zu foltern. Egal ob gerechtfertigt oder nicht. Etwas, was Minerva mehr als nur aufregte. Doch sie vertraute auf den Plan von Yasmin, mit welche sie diese Frau dann los werden würden.

Familie in Frankreich und der Orden des PhönixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt