1 | future vs. past 🩷

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-𝑺𝒐𝒍𝒆𝒊𝒍-

"Bin ich dumm, oder sind die Kartoffeln noch roh?" Celeste warf mir einen bösen Blick zu. "Beim nächsten Mal kochst du dir halt selbst was", drohte sie mir.

Ich schnappte mir die noch nicht durchgekochten Kartoffeln und tauchte sie in die Soße. Mit einem leichten Ekel führte ich meine Gabel zu meinem Mund, während Celeste mich warnend beobachtete. "Ich glaube, ich bleibe doch lieber bei den Erbsen."

Celeste und ich tauschten einen kurzen Blick aus, bevor wir beide in lautes Gelächter ausbrachen. Wenn sie etwas nicht konnte, dann war das definitiv kochen. "So, ich muss jetzt los zur Spätschicht" sagte sie und half mir noch die Teller wegzuräumen.

Celeste war meine beste Freundin, die ich seit meiner Schulzeit kannte. Sie kam zwar erst in den letzten 4 Jahren unseres Abschluss auf meine Schule, doch seither sind wir unzertrennlich. Wir lebten damals in Seattle und haben uns entschieden nach New York zu ziehen. Sie arbeitete als Krankenschwester und liebte ihre Arbeit. Ihr Herz schlug nicht nur für ihren Job, sondern auch für jeden, dem sie begegnete. Hingebungsvoll und voller Mitgefühl widmete sie sich der Pflege. Das war typisch Cece.

Nachdem sie gegangen war, ließ ich mich frustriert auf die Couch fallen und durchforstete meine E-Mails. Immer noch keine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.

Seit meinem Masterabschluss in Immobilienmanagement vor einem halben Jahr war die Jobsuche zu einer ernüchternden Odyssee geworden. Jede Immobilienagentur in New York schien meine Bewerbungen zu übersehen oder unbeachtet wegzuschieben. Die Enttäuschung nagte an mir, denn nach all den Jahren des Studiums hatte ich gehofft, dass sich endlich die Türen zu meiner Zukunft öffnen würden. Doch stattdessen fand ich mich in einer Sackgasse.

Ohne die finanzielle Unterstützung meiner Eltern wäre das Überleben in dieser Stadt nahezu unmöglich gewesen. Mein Vater hatte mehrmals vorgeschlagen, im Familienbetrieb einzusteigen, doch ich sträubte mich dagegen. Ich wollte nicht auf den Erfolgen meiner Familie reiten, sondern meinen eigenen Weg finden, auch wenn dieser gerade nicht so einfach war.

In dem Moment, als ich meinen Laptop eigentlich schließen wollte, tauchte plötzlich eine neue E-Mail-Benachrichtigung auf.

"Sehr geehrte Frau Roux, wir würden uns freuen, Sie am Donnerstag zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch in unseren Büroräumen einzuladen."

Oh mein Gott. Endlich! Endlich erhielt ich die Gelegenheit, mich vorzustellen. Auch wenn mir dieses Maklerbüro nicht bekannt war, war es mir gleichgültig, ob sie erfolgreich waren oder nicht. Hauptsache, ich bekam einen Job und konnte meinen Eltern beweisen, dass ich auch ohne ihre finanzielle Unterstützung klarkam.


Donnerstagmorgen, 8:45 Uhr

Als ich meinen Wagen vor dem Maklerbüro parkte, konnte ich kaum glauben, was sich vor mir bot. Das Maklerbüro erstreckte sich majestätisch inmitten der beeindruckenden New Yorker Skyline. Ein atemberaubendes Gebäude, das mit moderner Eleganz beeindruckte. Die Glasfassade spiegelte das Morgenlicht wider und ließ das Bürogebäude regelrecht in den Himmel ragen. Was für ein krankes Bürogebäude.

Der Eingang präsentierte sich einladend, durchzogen von einem Hauch von Luxus und geschäftiger Atmosphäre. Das Maklerbüro setzte seinen Luxus an der Eingangstür fort, wo das Logo dezent glänzte. Der Empfangsbereich strömte eine wohlige, professionelle Atmosphäre aus.

Kaum hatte ich den Fuß über die Schwelle gesetzt, wurde ich von einer eleganten Dame empfangen. "Sie müssen Miss Roux sein", sagte sie mit einem freundlichen Lächeln. Ich erwiderte das Lächeln und bestätigte. "Ja, ich habe um 9:00 Uhr ein Bewerbungsgespräch."

If It's Meant To BeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt