-𝑺𝒐𝒍𝒆𝒊𝒍-
Ich starrte auf den Bildschirm meines Computers und öffnete die neue E-Mail. Doch anstatt den Inhalt zu lesen, blieb mein Blick auf dem Bildschirm haften, während meine Gedanken in alle Richtungen schweiften. In der letzten Woche schien ich auf der Arbeit nachgelassen zu haben, und ich konnte förmlich spüren, wie die Leute begannen über mich zu tuscheln, insbesondere darüber, dass ich das Schloss nicht verkaufen konnte. Aber das war nicht mein größtes Problem.
Meine Gedanken waren immer bei Gent. Seine Berührung in der Küche hatte eine Flut von Emotionen in mir ausgelöst, die ich kaum unter Kontrolle halten konnte. Es fühlte sich an, als wäre ich wieder das junge Mädchen, das sich bedingungslos in Gentian verliebt hatte und ihn über alles liebte. Doch die Realität sah anders aus.
Als ich an jenem Abend in der Bar an unseren Tisch zurückkehrte, spürte Luna sofort, dass etwas mit mir nicht stimmte. Sie bemerkte meine Unruhe und fragte, was los sei. Ich erklärte ihr, dass ich dringend gehen müsse, da ich völlig vergessen hatte, dass ich auf den Hund meiner Nachbarin aufpassen sollte. Sie wusste, dass ich lügte und trotzdem bestand sie darauf, mich zu begleiten. Doch ich flehte sie förmlich an, zu bleiben und den Abend zu genießen. Ich wollte nicht, dass sie sich wegen meiner Angelegenheiten Sorgen machte und wollte ihr einen schönen Abend ermöglichen.
Seitdem haben wir nicht mehr über diesen Vorfall gesprochen, und seither habe ich auch Gent nicht mehr gesehen.
Luna kam lächelnd mit einer dampfenden Tasse Kaffee an meinen Schreibtisch. Ihre Hand ruhte sanft auf meiner Schulter.
"Wow, S, hast du schon einen Besichtigungstermin vereinbart?" Ich wandte mich mit einem Stirnrunzeln zu ihr um. "Wovon sprichst du?" fragte ich verwirrt. Sie drehte meinen Stuhl zurück zum Bildschirm und zeigte auf die geöffnete E-Mail. Sie stammte von einem gewissen Mr. Davies, der schrieb, wie sehr ihm dieses Schloss gefiel. So weit, so gut.
In der E-Mail erwähnte er auch, dass er die faszinierende Geschichte des Schlosses gehört habe und es als das perfekte Hochzeitstagsgeschenk für seine Frau betrachtete. "Du hast deine Augen echt überall" sagte ich zu Luna, die sich lachend wieder an ihren Schreibtisch setzte.Die Anfrage von Mr. Davies gefiel mir, daher beschloss ich, ihm umgehend einen Termin anzubieten. Montag 11:30 Uhr wäre perfekt. Bevor ich jedoch dem Termin zustimmte, machte ich mir immer ein grobes Bild meiner Kunden. Also googelte ich zunächst den Namen Rico Davies. Er war ein junger Geschäftsmann und in der Automobilbranche tätig . Seine Frau hieß Katherina Davies und war ein bekanntes Model aus Polen.
Ich machte mir eine Notiz, um morgen früh die letzten Vorbereitungen zu treffen.Die Vorstellung, das Schloss als Hochzeitstagsgeschenk zu verkaufen, klang romantisch und passte perfekt zur Atmosphäre des historischen Anwesens.
Das Handy auf meinem Schreibtisch begann zu vibrieren. Eine SMS von Celeste.
"Entweder, ich kündige, oder ich werde offiziell zum Mörder." Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Celeste war zweifellos wieder wegen Caleb aufgebracht, der zufällig ihr neuer Oberarzt war. Die beiden waren wie Feuer und Wasser und konnten sich absolut nicht ausstehen. Täglich berichtet sie mir davon, wie furchtbar es ist, wenn sie zur gleichen Zeit wie er Dienst hat.
Ich antwortete ihr mit einem Zwinkersmiley. "Du musst wohl aufpassen, dass du nicht selbst zum Patienten wirst, wenn du so weitermachst."
Eine weitere SMS traf sofort ein. "Das wäre wohl das Beste, was mir passieren könnte. Dann hätte ich endlich eine Ausrede, um ihn zu meiden!"
"Und was, wenn er dann dein behandelnder Arzt wäre?" schrieb ich ihr zurück.
"Soweit würde es gar nicht kommen. Bis dahin hätte ich ihn schon so sehr terrorisiert, dass er sich freiwillig in die Psychiatrie einweisen lässt"
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If It's Meant To Be
RomanceSoleil und Gentian waren Kinder, als sie sich verliebten. Doch durch unerwartete Umstände wurden sie getrennt. Als Soleil und Gentian sich nach vielen Jahren wiedertreffen, flammt die vergessene Leidenschaft zwischen ihnen auf, doch die Schatten ih...