17 | daddy cae 🩶

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Gentian

Am nächsten Morgen erwachte ich mit Soleil in meinen Armen. Sie schlief tief und ruhig, vollkommen erschöpft von der Nacht. Ich betrachtete ihr Gesicht, ihre friedlichen Züge, und konnte kaum fassen, dass sie wieder hier war, bei mir. Jede Sekunde, die ich mit ihr verbringen darf, fühlt sich an wie ein Geschenk, das ich nie wieder aufs Spiel setzen will.

Zehn Jahre hatten wir verloren—Zehn lange Jahre, in denen ich sie vermisste, sie in jeder Frau gesucht und doch nie gefunden hatte. Ab sofort wollte ich alles tun, um das wieder gut zu machen.

Ich beobachtete sie eine Weile, ließ meine Finger sanft durch ihr Haar gleiten, als sie sich allmählich regte.

Sie streckte sich, blinzelte träge und öffnete langsam die Augen, die schließlich auf mich trafen. Einen Moment lang sah sie verwirrt aus, zog sich plötzlich zurück. "Verdammt, wer...," stammelte sie. Bevor ich sie beruhigen konnte, brach sie in ein lautes Lachen aus. "Ich dachte ernsthaft, ich hätte einen One-Night-Stand gehabt!" sagte sie lachend und ließ sich wieder entspannt in meine Arme sinken.

Ich zog sie enger an mich und hob eine Augenbraue. „One-Night-Stands also?" fragte ich mit einem leichten Schmunzeln, während meine Hand sanft über ihren Rücken strich.

„Nein, das war wirklich nicht mein Ding," antwortete sie mit einem schiefen Grinsen und sah mir direkt in die Augen. „Es ist lange her, dass ich mit jemandem intim war."

„Wie lange?" fragte ich und ließ meine Hand weiter zärtlich über ihre Haut gleiten.

„Drei Jahre," gestand sie schließlich.

„Drei Jahre?" wiederholte ich und bemühte mich meine Verwunderung zu verbergen. Ich hätte nie gedacht, dass sie so lange ohne Nähe gewesen war, doch etwas in mir bewunderte sie. „Das ist eine lange Zeit."

"Seit du gegangen bist, hat es sich einfach nie mehr richtig angefühlt," sagte sie leise und vermied meinen Blick. "Und das eine Mal, als ich es versucht habe... ich habe es sofort danach bereut."

"Du willst mir sagen, dass in all den Jahren nur einer nach mir...?" Meine Stimme klang rauer, als ich es wollte.

Soleil nickte langsam. "Ja," sagte sie leise.

Einer? In all der Zeit? Irgendwas in mir verkrampfte sich bei der Vorstellung, dass sie überhaupt jemand anderen an sich herangelassen hatte, doch gleichzeitig wuchs in mir ein fast primitiver Stolz. Ich zog sie näher zu mir, drückte sie fest an meinen Körper. "Ich hätte dich nie verlassen dürfen," sagte ich schließlich, mein Tonfall hart, aber ehrlich. "Das war der größte Fehler meines Lebens."

Soleil schmiegte sich enger an meine Brust, ihr Kopf ruhte direkt über meinem Herz, das unregelmäßig gegen meinen Brustkorb hämmerte. Ihre Wärme beruhigte mich auf eine Art, die ich lange vermisst hatte.

"Vielleicht musste es so kommen, Gent," murmelte sie leise, ihre Stimme vibrierte gegen meine Haut. "Alles hat seinen Grund, auch wenn wir ihn nicht sofort sehen. Unser Weg... er sollte genau so verlaufen."

Ich spürte, wie sich ein Knoten in meinem Inneren löste, aber gleichzeitig bohrte sich der Gedanke in meinen Kopf, dass ich sie verletzt hatte. Doch vielleicht hatte sie recht. Vielleicht hatten all die Fehler und Verluste uns hierher geführt – zu diesem Moment, wo sie in meinen Armen lag.

Gerade als wir diesen Moment gemeinsam genossen, klingelte mein Handy auf dem Couchtisch. Ein leises Seufzen entwich mir, als ich den Arm um Soleil lockerte und mich nach dem Handy streckte.

„Was gibt's, Caleb?"

„Ich bin vor deiner Tür." Seine Stimme klang ernst. "Vor meiner Tür?" Ich setzte mich auf und bemerkte wie Soleil meine Bewegungen folgte.

If It's Meant To BeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt