If It's Meant To Be

13 | au revoir 🖤

-𝑮𝒆𝒏𝒕𝒊𝒂𝒏-

Was zur Hölle ist gerade passiert?!

Ich konnte kaum begreifen, was geschehen war, als ich Soleils Wohnungs verließ und ohne Ziel durch den Flur lief.

Nachdem ich den Aufzug erreichte, starrte ich einfach auf den Knopf, denn meine Beine fühlten sich wie Blei an, unfähig, mich nach unten zu tragen. Ein Teil von mir wollte einfach stehen bleiben, an Ort und Stelle verharren, als ob ich damit verhindern könnte, dass sich der Abstand zwischen Soleil und mir weiter vergrößerte.

Mit jedem Moment, den ich von Soleil entfernt war, fühlte es sich an, als würde ein Teil von mir sterben. Es war, als würde ein unsichtbares Band zwischen uns zerschnitten, ein Band, das ich mühsam versucht hatte zu reparieren, nur um es nun wieder in Stücke gerissen zu sehen.

Alles fühlte sich so surreal an.

„Es tut mir leid, ich wollte das nicht tun."

Hab ich allen ernstes so einen Scheiß von mir gegeben? Natürlich wollte ich das tun. Sogar mehr als das. Schon seit 10 verfickten Jahren.

Ich bekam die Möglichkeit, sie endlich wieder zu spüren, und ich habe es vermasselt, auf unbeschreibliche Weise. Reyes hatte Recht. Ich war nicht in der Lage, eine Frau bei mir zu behalten. Ich war ein Wrack, das alles um sich herum zerstörte.

Ich starrte immer noch auf den Aufzug, bevor ich endlich auf den Knopf drückte.

An meinem Wagen angekommen, blieb ich eine Weile sitzen und genoss die Dunkelheit und Stille, die mich umgab.
Meine Frau hatte mich verlassen, die Liebe meines Lebens konnte nicht einmal meine Nähe ertragen, und ich hatte das Gefühl, dass mein Leben langsam auseinanderfiel.
Die Trennung meiner Eltern lag schon 10 Jahre zurück, aber ich hatte es Soleil nie erzählt. Wann denn auch? Es gab nie einen richtigen Zeitpunkt dafür. Ich wollte sie nicht traurig machen, denn sie liebte meine Eltern wie ihre eigenen, und wenn sie wüsste, was wirklich passiert ist, würde sie wahrscheinlich nichts mehr mit mir zu tun haben wollen.

Nicht, dass sie es sowieso nicht schon tat.

Ich stieß einen lauten Atemzug aus, als die Stille von meinem Handy unterbrochen wurde. Es war Aiden.

"Mr. Baker. Was kann ich für Sie an einem Sonntag tun?" Meine Stimme war routiniert professionell , doch ein Hauch von Hass schwang mit.

"Mr. Orlando. Ich...ich muss mit Ihnen sprechen", begann er zögernd. Ein Rollen mit den Augen konnte ich mir nicht verkneifen.

"Über den Generalschlüssel, den Sie gestohlen haben, vielleicht?"
Plötzlich herrschte Stille am anderen Ende der Leitung. Nicht einmal Aidens Atmen war zu hören. "Es gibt Menschen in Ihrem Leben, die versucht haben, Ihnen den Hintern zu retten", fuhr ich fort.
Ein Fluchen war seine Antwort. Mehr kam nicht von ihm. Er wusste genau, wen ich meinte. "Normalerweise hätte ich Sie sofort entlassen müssen, Baker. Aber wenn Sie mir eine gute Erklärung liefern, werde ich es noch einmal überdenken", erklärte ich knapp.

Ein erleichtertes Aufatmen war zu hören. "Oh mein Gott, Mr. Orlando, ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll. Vielen Dank, wirklich", stammelte Aiden.

"Ich brauche kein Dankeschön oder Schleimerei. Ich will einfach nur die Wahrheit hören", unterbrach ich ihn.

Aiden begann zu erklären. "Ich wurde von zwei Typen erpresst. Sie drohten damit, das ganze Gebäude in Brand zu setzen, wenn ich Ihnen den Schlüssel nicht übergebe. Aber, Mr. Orlando, was hätte ich denn anderes tun sollen."

Ich schüttelte den Kopf, obwohl er mich nicht einmal sehen konnte. "Warum sind Sie dann nicht einfach zu mir gekommen?"
"Ich hatte Angst. Sie haben mir gedroht, mir das Leben zur Hölle zu machen, wenn ich es jemandem erzähle", gestand Aiden.
Ein Hauch von Mitleid für seine Naivität durchströmte mich. Wie konnte man nur so dumm sein?