Unser erster Tag in Paris begann auf die wohl klischeehafteste Art, die man sich vorstellen konnte — mit einem Frühstück in einem kleinen Café, direkt in der Nähe des Eiffelturms. Wir setzten uns an einen Tisch mit perfektem Ausblick. Gent bestellte für uns beide Croissants und dazu zwei perfekt zubereitete Cappuccinos.
Während wir frühstückten, hatte er seine Kamera, oder besser gesagt, sein Handy, keine Sekunde aus der Hand gelegt. Ich musste lachen, als er versuchte, jede erdenkliche Perspektive einzufangen. Es tat gut, ihn so entspannt zu sehen. In letzter Zeit hatte er oft angespannt gewirkt, verloren in seiner Arbeit und den Verpflichtungen. Aber hier, in Paris, schien die Last für einen Moment von seinen Schultern gefallen zu sein.
Nach dem Frühstück spazierten wir gemütlich am Eiffelturm entlang.Die Luft war frisch, und ich genoss die Freiheit des Augenblicks. Plötzlich blieb Gent stehen und sprach einen vorbeigehenden Passanten an. Bevor ich es realisierte, drückte er dem Mann sein Handy in die Hand und bat ihn höflich, ein Foto von uns zu machen.
Gent stellte sich neben mich, legte seine große Hand fest an meine Hüfte und zog mich eng an sich. Ich lehnte mich in seine Berührung, genoss den Moment, seine Nähe. Er wirkte so stark, so beschützend — für die meisten Menschen wahrscheinlich einschüchternd, aber für mich war er die Verkörperung von Geborgenheit und Liebe. In seiner Gegenwart fühlte ich mich sicherer als irgendwo sonst auf der Welt.
„Merci," sagte er dankbar, als er das Handy vom Passanten zurücknahm. Er sah auf das Bild, das er von uns gemacht hatte, und nickte zufrieden. „Perfekt." Er schaute zu mir und lächelt. Ich lehnte meinen Kopf leicht an seine Schulter und ließ den Moment auf mich wirken. Es war unser erster Tag in Paris, und er war bis jetzt schon einer der schönsten Tage, die ich je hatte.
Während wir weiter durch die Straßen von Paris schlenderten, schien die Stadt selbst zu flüstern und alte Träume und neue Gedanken in mir wachzurufen. Die Atmosphäre war so romantisch, dass sie eine Frage in meinem Kopf immer lauter werden ließ, eine Frage, die ich versuchte zu unterdrücken, doch sie schien sich in mein Bewusstsein zu brennen.
Sollte ich es wirklich ansprechen? Bevor ich mich noch länger bremsen konnte, hörte ich mich selbst schon reden. „Kann ich dich was fragen?" Meine Stimme klang zögerlich, als ob ich Angst hätte, was danach kommen würde. Gent, der bisher ruhig neben mir gegangen war, schaute zu mir herüber. „Selbstverständlich"
Ich hielt kurz inne, unsicher, wie ich die Worte aussprechen sollte. Doch sie kamen schneller, als ich es erwartet hatte. „Könntest du dir vorstellen, noch einmal zu heiraten?"
Sofort, nachdem ich es ausgesprochen hatte, bereute ich es. Die Stille, die auf meine Frage folgte, fühlte sich überwältigend an, und ich spürte, wie mein Gesicht heiß wurde. Gent antwortete nicht sofort.
In diesem kurzen Moment der Unsicherheit und seines Zögerns bekam ich es mit der Angst zu tun. Die Scham stieg in mir hoch, und ich versuchte hektisch, die Situation zu retten. „Vergiss, was ich gefragt habe," stammelte ich und blickte verlegen zur Seite.
Doch Gent blieb plötzlich stehen. Ich fühlte, wie er meine Hand sanft losließ und sich zu mir drehte. In der nächsten Sekunde spürte ich, wie seine Hände zart mein Gesicht umfassten. Er zwang mich, ihm in die Augen zu sehen. „Du wärst nicht meine erste Ehefrau," sagte er leise, aber mit einer Festigkeit in seiner Stimme, die keinen Zweifel zuließ, „aber dafür meine letzte. Also ja, ich möchte noch mal heiraten."
Die Schwere dieser Aussage sank tief in mein Herz.
Seine Antwort sagte alles. Ich lächelte und spürte, wie meine Augen leicht feucht wurden, während ich in seinem Blick versank.Gent ließ seine Daumen sanft über meine Wangen streichen, und dann küsste er mich — nicht wie sonst, fordernd oder intensiv, sondern sanft und zärtlich.
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If It's Meant To Be
RomanceSoleil und Gentian waren Kinder, als sie sich verliebten. Doch durch unerwartete Umstände wurden sie getrennt. Als Soleil und Gentian sich nach vielen Jahren wiedertreffen, flammt die vergessene Leidenschaft zwischen ihnen auf, doch die Schatten ih...