9 | electric heart 💚

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-𝐒𝐨𝐥𝐞𝐢𝐥-

Eine unspektakuläre Woche war vergangen, seit Amalia überraschend in meinem Büro aufgetaucht war. Seitdem ist Gent mir aus dem Weg gegangen, und auch seine Frau hatte keinen Kontakt mehr zu mir aufgenommen. Ich meine, nicht, dass ich es erwartet hätte, dass ich jetzt Bff mit ihr war, nur tat es mir weh, als Frau zu erkennen, dass offensichtlich etwas nicht stimmte in ihrer Ehe. Doch ich wagte es nicht, jemanden darauf anzusprechen oder zu urteilen – ich hatte nicht das Recht dazu.

Stattdessen versuchte ich, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren und die unangenehme Situation zu ignorieren. Aber trotzdem blieb ein unbehagliches Gefühl in mir.

Nach dem Castillo Desaster stand ich weiterhin ohne potenziellen Käufer für das Schloss da.
Es war nicht so, dass es an Interessenten mangelte, sondern eher daran, dass mir die potenziellen Käufer nicht zusagten. Mein Ziel war es nicht nur, das Schloss zu verkaufen, sondern es mit Liebe zu erfüllen und Menschen zu finden, die die Geschichte von Mathilda und Theodore weiterführen würden. Doch irgendwie entpuppte sich diese Aufgabe schwieriger als gedacht.

Luna hatte heute einen Besichtigungstermin für eine Immobilie, die sie seit 3 Monaten zu verkaufen versuchte. Sie war mit ihrer Arbeit wirklich sehr erfolgreich und ich würde sogar behaupten, Gents beste Maklerin, doch dass das Anwesen seit 3 Monaten nicht verkauft wurde, war für sie sehr untypisch.

Ich war so vertieft in meine Arbeit, dass ich nicht einmal bemerkte, wie jemand mein Büro betrat. Erschrocken zuckte ich zusammen und blickte nach oben. Es war einer unserer Makler. Ich glaube sein Name war Aiden, doch ich war mir nicht ganz sicher. "Soleil?" Ich hob meinen Blick von meinem PC und traf seine Augen. Sie waren ehrlich gesagt sehr schön, aber niemals so schön wie Gents. "Aiden, richtig?" Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. "Du erinnerst dich." Ich nickte. "Entschuldigung, wenn ich dich erschreckt habe, aber ich dachte mir, vielleicht hättest du Lust, mit mir Mittag essen zu gehen." Erschrocken schaute ich auf die Uhr und realisierte, dass es bereits Mittagszeit war. Ich sah in die erwartungsvollen Augen von Aiden und überlegte. Sollte ich diesen ersten Schritt wagen und einfach ja sagen? Ja zu einem unbedeutenden Mittagessen?

Ich rollte meinen Bürostuhl nach hinten und stand auf. Dabei richtete ich meine Kleidung, schnappte meine Tasche und schaute Aiden an. "Dann lass uns gehen."

Gemeinsam verließen wir das Büro, und als ich nach rechts blickte, traf mein Blick direkt auf die ozeanblauen Augen, die mein Herz immer wieder schneller schlagen ließen. Gentians Blick wanderte unmittelbar zu Aiden, und ich sah, wie er seinen Kiefer anspannte. Er kochte vor Wut, as war nicht zu übersehen. Sofort drehte er sich weg und ging in sein Büro.

Wir betraten das kleine chinesische Restaurant nebenan und wurden von einem freundlichen Kellner begrüßt, der uns zu einem freien Tisch führte. Aiden hielt mir galant den Stuhl heraus, und ich setzte mich dankbar nieder.

Nachdem wir die Speisekarte durchgeschaut hatten, bestellten wir gebratene Nudeln mit Gemüse, süß-saure Hühnerstücke und Frühlingsrollen als Vorspeise.

"Wie gefällt es dir bei O.G. Estates?" Aiden nahm einen Schluck von seinem traditionellen Grüntee, der uns zu Beginn serviert wurde. "Ich muss zugeben, die Arbeit gefällt mir wirklich", antwortete ich ehrlich. "Wie hast du den Weg zu uns gefunden?" Ich spürte, wie meine Wangen sich leicht röteten. Es fiel mir schwer, zuzugeben, dass ich von keiner anderen Firma zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden war.

"Das Büro ist nicht allzu weit von meinem Zuhause entfernt", log ich ein wenig und fühlte mich dabei unwohl. "Und wie sieht es mit dir aus?" fragte ich ihn. Ich war gespannt, was er zu sagen hatte. "Kann mich wirklich nicht beschweren", erwiderte er mit einem Lächeln. "Mein Gehalt ist gut, die Arbeitszeiten sind flexibel, und Mr. Orlando ist ein wirklich guter Chef. Nun ja, abgesehen von seinen gelegentlichen Ausbrüchen."

If It's Meant To BeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt