22 | mon amour 🧡

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-Soleil-

Die letzten zwei Wochen vergingen wie im Flug. Jeder Tag schien nahtlos in den nächsten überzugehen, während ich in meiner Arbeit aufging. Es war kaum zu glauben, dass ich bereits seit einem halben Jahr bei O.G. Estates arbeitete – und dabei schon meine vierte Immobilie verkauft hatte. Der Erfolg gab mir nicht nur das Gefühl, angekommen zu sein, sondern zeigte mir auch, dass ich mich immer mehr in dieser neuen Welt zurechtfand. Der Adrenalinstoß bei jedem Vertragsabschluss, das Gefühl, einen Kunden glücklich gemacht zu haben, und die Herausforderung, die richtigen Häuser für die richtigen Menschen zu finden, machten den Job aufregender, als ich es mir jemals vorgestellt hatte.

Was ich jedoch besonders schätzte, war, wie sich meine Rolle im Team weiterentwickelte. Jede neue Aufgabe brachte Verantwortung und Vertrauen mit sich. Besonders jetzt, da Luna im Urlaub war, spürte ich den Druck, noch mehr zu leisten. Wenn ich sagte, dass sie Gents beste Mitarbeiterin war, dann meinte ich das auch so – und diese Abwesenheit ließ das noch deutlicher werden. Sie war nicht nur äußerst kompetent und zuverlässig, sondern hatte in den letzten Monaten auch eine tiefe Freundschaft mit mir aufgebaut. Wir hatten uns von Kolleginnen zu engen Freundinnen entwickelt, die sich blind aufeinander verlassen konnten.

Es war nicht immer einfach, die Balance zu finden zwischen Job und Freundschaft, vor allem, wenn der Arbeitsdruck anstieg, aber Luna machte es leicht. Sie war die Art von Person, die man sofort in sein Herz schloss – loyal, offen und immer bereit, zu helfen. In den stressigsten Momenten war sie diejenige, die den Überblick behielt und mit einem kühlen Kopf die richtigen Entscheidungen traf. Ihre Abwesenheit machte mir bewusst, wie viel ich von ihr gelernt hatte und wie sehr ich sie vermisste.

Vertieft in meine Arbeit und völlig in Gedanken, bemerkte ich gar nicht, dass Gentian leise mein Büro betreten hatte. Ich war so konzentriert, dass ich erst aufblickte, als er direkt vor meinem Schreibtisch stand. Ein warmes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Wie immer um diese Zeit, führte er mich zum Mittagessen aus. Ohne ein Wort nahm er meinen Cardigan von der Garderobe und reichte ihn mir, wie er es so oft tat – eine kleine, aber liebevolle Geste, die mir immer ein Gefühl der Geborgenheit gab. "Bereit?" fragte er.

„Natürlich," erwiderte ich mit einem Lächeln, schnappte mir meine Tasche und folgte ihm aus dem Büro. Wir stiegen in seinen Wagen, und während er den Motor startete, scrollte ich noch einmal durch mein Handy, bevor ich es beiseitelegte. Es war ein typischer Tag, und ich dachte, wir würden, wie immer, ein neues Restaurant in der Stadt ausprobieren. Doch dieses Mal fühlte sich die Fahrt anders an – länger, als hätte Gent ein weit entferntes Ziel im Sinn.

Ich starrte aus dem Fenster und bemerkte, dass wir immer weiter aus der Stadt herausfuhren. Denn je länger wir fuhren, desto verwirrter wurde ich. Ich wollte gerade nachfragen, wohin wir fuhren, als der Wagen plötzlich langsamer wurde und schließlich anhielt.

Als ich aus dem Fenster blickte, war ich vollkommen irritiert. Wir waren auf einem riesigen, leeren Platz, weit entfernt von den geschäftigen Straßen und Restaurants der Stadt. Kein Gebäude, kein Restaurant, nur ein leerer, asphaltierter Boden und in der Ferne etwas, das ich erst nicht richtig erkennen konnte. „Wo sind wir hier?" fragte ich, während ich mich neugierig umsah.

Gent stieg aus dem Wagen, ging um den Wagen herum und öffnete mir die Beifahrertür, wie er es immer tat.  Als ich ausstieg und mich umdrehte, fiel mein Blick auf ein imposantes Flugzeug, das weiter vorne auf dem Platz stand. Entschuldige, ich korrigiere: es war ein Privatjet.

„Gent, was zur Hölle machen wir hier?" fragte ich völlig perplex. Was hatte er geplant? Er blieb ruhig, deutete nur mit einer lässigen Handbewegung auf die Treppe, die ins Flugzeug führte. „Rauf da," forderte er mich auf.

If It's Meant To BeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt