5 | Mathilda & Theodore 💛

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-𝐆𝐞𝐧𝐭𝐢𝐚𝐧-

Ich hörte das Klopfen an meiner Bürotür, als sie nach einigen Sekunden eintrat. Heute sah sie besonders schön aus. Sie trug ein weißes knielange Kleid, goldenen Schmuck und ihre blonden Engelshaare hatte sie mit einer Klammer locker hochgesteckt. Sie war dezent geschminkt und ihre Lippen hatte sie verführerisch mit einem Lippenöl betont. Sie strahlte wie die Sonne, und erhellte mein Herz, wenn ich sie sah. Sie kam nun einige Schritte auf mich zu. "Ich sollte zu Ihnen" sagte sie. Ein Lächeln zierte mein Gesicht. Sie war so süß, wenn sie aufgeregt war.

"Herzlichen Glückwunsch", gratulierte ich ihr. "Das Schloss ist jetzt dein Projekt." "Aber-" "Kein 'Aber'", unterbrach ich sie. "Du hast es verdient. Und das weißt du selbst."

Soleil lächelte mich an, und mein Herz begann schneller zu schlagen. Es war einfach das schönste Gefühl, sie glücklich zu sehen. "Komm, hol deine Sachen" Soleil runzelte leicht die Stirn. „Was meinst du?" "Wir schauen uns das gute Stück mal an."

Sie saß in meinem Aston Martin, ihr Blick während der Fahrt auf die vorbeiziehende Landschaft gerichtet. Früher konnte ich mir kein Auto, geschweige denn meinen Führerschein leisten. Jetzt, wo ich alle Mittel dazu hatte, fühlte ich mich dennoch nicht vollkommen glücklich. Denn das Wertvollste und Teuerste, was ich je besessen hatte, fehlte mir im Leben – sie.

Während wir fuhren, konnte ich nicht anders, als meinen Blick immer wieder zu ihr zu richten. Es war surreal, sie als erwachsene Frau neben mir im Auto zu sehen.

"Hast du Durst?" unterbrach ich schließlich die Stille. Sie schüttelte nur den Kopf. "Hunger?" Wieder folgte ein Kopfschütteln.

"Du isst nie zu Mittag", bemerkte ich. "Ich habe nicht so Hunger", antwortete sie knapp. Eine leichte Wut stieg in mir hoch. "S, du musst etwas essen, das ist nicht gesund" Ich klang beinahe wie ein besorgter Vater. "Ich esse Zuhause doch etwas", motzte sie. "Du möchstest also mit mir diskutieren?"

Mit einem Ruck drehte ich das Lenkrad komplett nach links und kehrte um. Ich drückte aufs Gaspedal. "Was soll das? Wohin fahren wir?" fragte sie mich. Doch ich antwortete nicht. Nach einer kurzen Fahrt kamen wir an einem kleinen Diner an, das dem in Seattle ähnelte, welches wir oft besucht hatten. Soleils Augen verrieten, dass sie es ebenfalls erkannt hatte.

Wir nahmen Platz, als eine Kellnerin uns die Karten reichte. Einige Blicke der anderen Gäste fielen auf uns. Ich trug wie immer einen schwarzen Anzug, während Soleil ihr weißes Kleid trug. Unsere Kleidung schien nicht ganz zum Ambiente des Diners zu passen, aber das kümmerte mich wenig. Ich wusste, wie sehr sie solche Diner liebte.

Kurze Zeit später kam die Kellnerin zurück, um unsere Bestellung aufzunehmen. "Ich habe keinen Hunger", sagte sie, während ihr Magen laut knurrte.

"Für die Dame und mich ein Avocadobagel, dazu den Salat und eine Portion Pommes", bestellte ich und gab Soleil keinen Raum für Diskussionen.

"Du weißt noch, was ich gerne esse?", fragte sie plötzlich, und mir wurde ganz flau im Magen. Ich erinnerte mich an alles. Welches Duschgel sie benutzte. Dass sie erst einen Roll-On-Deo und dann ein Sprühdeo verwendete, weil es laut ihrer Aussage am Effektivsten war. Sie trug nicht gerne Lippenstifte, sondern nur Lipglosse. Ihr Shampoo musste immer silikonfrei sein, es sollte angeblich besser für die Haare sei. Und am liebsten aß sie Bagels mit Avocado, und zu jedem Gericht, auch wenn es nicht wirklich dazu passte, bestellte sie immer eine Portion Pommes.

If It's Meant To BeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt