8 ~ Angie

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"Wer ist da?", rief ich laut. "Angie, können wir reden?" Pablo..... "Was willst du hier?", fragte ich Pablo. "Reden, was denkst du denn?" Ich bekam Kopfschmerzen. "Lass mich in Ruhe! Ich will nicht mit dir reden! Du bist doch einer der Gründe weshalb es Vilu so schlecht geht!" Ich nahm was von meinem Schrank und warf es gegen die Tür und es brach in tausend Scherben. Ich ließ es einfach liegen und warf mich auf mein Bett und blieb mit Kopfschmerzen liegen. Ich hörte noch wie Pablo an der Tür stand und dann die Treppe runter ging und sich bei Germán verabschiedet. Dann wieder Schritte und jemand, ich denke Germán, klopfte an. "Lasst mich doch alle in ruhe!!!" Die Person ging weiter. Mir liefen wieder die Tränen über die Wangen. Ich kämpfte mich auf meine Beine, ging zu meinen Schreibtisch und suchte ein leeres Notizbuch. Ich nahm mir einen Kuli und fing an zu schreiben.

Alle haben Mitleid mit mir! Ich will das nicht! Warum können mich nicht alle in Ruhe lassen! Wegen Pablo habe ich nicht auf Vilu geachtet. Ich hätte wissen müssen das es ihr schlecht geht... Germán... Ja, Germán... Er hat mich vor Francesco gerettet... Ich würde nicht wissen was ich ohne ihn gemacht hätte... Also ohne Germán nicht ohne Francesco... Auf Francesco hätte ich gut und gerne verzichten können. Ich will wieder zu Vilu! Ich will ohne sie nicht leben! Ich kann nicht mehr... Ich will nicht mehr... Erst Maria und jetzt Violetta... Mein Herz zerbricht qualvoll und langsam... Es tut verdammt weh.... Ich will den Schmerz nicht mehr ertragen!!! Oder etwa doch? Man bekämpft Feuer mit Feuer... Also auch Schmerz mit Schmerz?? Ich könnte es ja versuchen...

Ich klappte das Notizbuch zu, das mir ab jetzt als Tagebuch dienen sollte. Ich lief an die Tür und lauschte. Germán war gerade nicht da, so schloss ich die Tür auf und ging ins Badezimmer... Ich suchte und fand... Mit zitternen Finger nahm ich eine Rasierklinge aus der Verpackung... Ich schloss die Augen und legte die Rasierklinge an meinen Arm. Mir liefen ein paar Tränen über die Wangen und drückte dann die Klinge in meinen Arm. Der ganze Schmerz fiel über mich herein... Ich schnitt mich... Immer und immer wieder... Ich weinte dabei... Ich hörte schnelle Schritte und die Tür flog auf. "Verdammt, Angeles! Was machst du für einen Scheiß?" Ich öffnete die Augen... Meine Arme, Hände, Beine.... Der Fußboden... Alles war von Blut überströmt... Ich sah Germán in mitten des Blutes wie er vor mir kniete und mich ansah. Er nahm ein Handtuch und band es um meinen Arm. "RAMALLO! RUFE EINEN KRANKENWAGEN SCHNELL!!!", schrie Germán. Ich riss mich von Germán los und rannte in mein Zimmer. Das Handtuch war schon blutgetränkt, was mich sichtlich verwirrt, weil ich eigentlich nur ein paar Kratzer und Narben davon tragen wollte... Ich wickelte das Handtuch ab und sah zum ersten Mal wie tief ich eigentlich ein geschnitten hatte. Ich nahm mein Tagebuch und fing wieder an zu schreiben.

Schmerz mit Schmerz zu bekämpfen ist nicht die perfekte Lösung, aber ich habe mich nicht mehr auf das wesentlich konzentriert. Sondern nur auf die Schmerzen, die ich durch die Rasierklingen erlitten habe. Ich fühle mich besser auch wenn ich nun blute wie ein Schlachtschwein. Germán hat mich aber entdeckt und will jetzt einen Krankenwagen rufen... Aber warum? Es sind doch nur ein paar Schnitte, oder etwa nicht? Ich verstehe ihn ni

Mitten im Satz wurde mir schwindelig... "GERMÁN!!!", schrie ich noch bevor mir schwarz vor Augen wurde. Ich hörte die Tür aufgehen und Germán erschrocken aufschreien. Danach nahm ich nichts mehr war und tauchte in ein endloses Schwarz...

Tanzen ist das was mich ausmacht ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt