"Diego!", meinte sie schluchzend.Er ging vorsichtig auf sie zu. Verängstigt zuckte sie zurück. Sanft legte ich ihr eine Hand auf die Schulter. Diego kniete sich auf den Boden und musterte sie. Ihre Haare waren zerzaust und ihre Kleidung war ein wenig zerrissen. An ihren Armen hatte Angie Kratzspuren und blaue Flecken. Ihre Handgelenke waren stark gerötet, das Blut nahm er nicht wirklich wahr. „Angie? Was ist passiert?", fragte er besorgt. Sie schwieg und wich seinem Blick aus. „Bitte, Angie! Ich möchte dir helfen! Ich werde dir nichts antun. Ich hoffe, dass weißt du!", murmelte er beruhigend. Angie nickte leicht. Vorsichtig krabbelte Diego ein wenig auf sie zu. Er hielt ihr seine Hand hin und zögerlich ergriff sie diese. Sanft zog Diego sie zu sich und nahm sie in den Arm.
„Ich wollte das nicht! Wirklich nicht! Er hat mich gezwungen!", schluchzte sie auf und drückte sich an ihn. Beruhigend strich Diego ihr über ihren Rücken. Ich beobachtete die beiden sanft. Diego hatte etwas geschafft, was Papa nie hätte schaffen können. „Ganz ruhig, Angie! Atme erstmal ganz tief durch und dann erzählst du es mir, ja?", schlug Diego ihr ruhig vor. Sie nickte schluchzend. Er drückte sie an sich und küsste sie sanft aufs Haar. Sie hatte Angst und sie wurde zu etwas gezwungen was sie nicht wollte. Aber ich wusste, dass Diego für sie da ist und sie wusste es auch. Sanft strich Diego ihr über ihre Schulter und ihren Rücken. „Meine süße Angie... Ich möchte dir so gerne helfen. Es tut weh dich so zu sehen!", murmelte er ihr leise zu. Unsicher schlang sie ihre Arme um ihn und ich sah, wie sie sich an ihn kuschelte. Sie schluchzte immer weiter und es hörte einfach nicht auf.
Er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und atmete den schwachen Duft nach Frühling ein. Angies wunderbarer Geruch wurde von dem Krankenhausmief größtenteils überlagert. Ich sah Diego an, wie froh er war, ihr so nah sein zu können. Doch es tat uns in der Seele weh sie weinen zu sehen. „Danke, Diego...", schluchzte sie leise. „Du musst dich nicht bedanken. Das ist selbstverständlich, Angie!", antwortete er ihr. „Nein, Diego, das ist es nicht! Du bist so wunderbar. Du bist einzigartig und du würdest mich nicht verletzen", sagte sie leise. Ich sah wie Diego schlucken musste. Verheimlichte er ihr etwas? „Ich würde nie etwas tun, was du nicht möchtest", sagte er behutsam. Wieder schluchzte sie auf. „Hey, ganz ruhig... Ich bin bei dir!" Er fuhr ihr sanft durch die Haare. Sie beruhigte sich wieder etwas. „Können wir uns aufs Bett setzen?", flüsterte sie leise. Diego nickte. Ich seufzte traurig. Wackelig stand Angie auf und kaum das sie stand, sackte sie auch schon wieder kraftlos in sich zusammen. Diego sprang sofort und fing sie auf. Sanft sah er sie an.
Sie kaute unsicher auf ihrer Unterlippe und wich wieder seinem Blick aus. „Angie, was ist los? Du bist so anders", sagte er besorgt und hob sie hoch. Sanft legte sie ihre Arme um seinen Hals. „Also kurz nachdem du weg warst, kam er... Er wollte sich rächen, an mir... Wegen damals. Und... und dann. Hat er mich gefesselt und... und...", schluchzte sie wieder und klammerte sich fest an ihn. Ich wurde wütend! Wer wagt es meine Angie zu fesseln und sie so zu verschrecken? Denjenigen mache ich kalt! Sanft legte Diego sie auf ihr Bett, doch sie zitterte ungewöhnlich stark und verkrampfte sofort. Er setzte sich ganz nah neben sie und zog sie sanft an sich. Ich setzte mich auf die andere Seite und nahm ihre Hand in die meine. „Ganz ruhig, Angie... Tief durch atmen. Erzähl weiter, wenn du dazu bereit bist...", beruhigte Diego sie sanft und sprach somit meine Gedanken aus. Angie reagierte nicht auf das was er sagte. „Er hat mich berührt... Immer und immer wieder. Ich habe geschrien, er solle aufhören!
Stattdessen hat er mir den Mund zugeklebt und hat weiter gemacht... Ich konnte mich nicht wehren, er hat aber auch nicht aufgehört! Ich habe ihn getreten, deshalb hat er mich geschlagen und er hat sich an meinem Arm festgekrallt... Und... und dann hat er...", schluchzte sie schnell und panisch. Sanft zog Diego sie wieder an sich und strich sanft über ihre Schulter. Ich ließ ihre Hand los und stand wütend auf. Wer kann meiner Angie nur so etwas antun? „Du musst es mir nicht sagen... Ich kann es mir schon denken...", murmelte Diego leise und hatte selber Tränen in den Augen. Wenn ich diesen Kerl in die Finger bekomme, kann er sich auf etwas gefasst machen! „Ich will es aber trotzdem einmal aussprechen! Vielleicht fühle ich mich dann besser...", schluchzt sie und kuschelt sich sichtbar an ihn. „Dann sag...", seufzte Diego traurig. Angie fing an zu zittern und schluchzte wieder auf. „Und dann... Dann hat er mich...", schluchzte sie und zögerte etwas. „Und dann hat er mich vergewaltigt...", flüsterte sie scheu. „Wirst du mich jetzt hassen?", fügt sie noch unsicher hinzu.
„Angie, sei doch nicht albern! Ich könnte dich nie hassen! Ich liebe dich! Ich hätte dich nicht alleine lassen dürfen! Dann wäre das alles nie passiert!", versuchte er Angie zu beruhigen, doch ich wusste, dass sie auch mich meinte. Ich setzte mich wieder neben sie und versuchte ihr zu zeigen, dass ich immer für sie da bin. „Ich liebe dich auch! Ich wollte das wirklich nicht... Er hat mich gezwungen!", schluchzte sie haltlos. Diego zog sie sanft an sich. „Sein Name!", bat er leise. Angie schluchzte. „Francesco", murmelte sie etwas undeutlich. Mir blieb der Mund offen stehen. Nein, nicht der schon wieder! Sanft spielte Diego mit ihren Haaren. „Ich werde dich nicht mehr alleine lassen! Das Studio kann warten, deine Sicherheit nicht!", beruhigte er sie. Francesco wird nie wieder an sie herankommen! Darauf kann er sich verlassen!
„Danke, das du gekommen bist...", wisperte Angie leise. „Ich habe nur Musikgeschichte bei Beto verpasst, dass ist nichts Weltbewegendes. Du bist mir wichtiger als jede einzelne Unterrichtsstunde... Schon alleine weil ich denke, das Pablo mich hasst...", seufzte Diego und zog sie sanft auf sich. „Ist alles in Ordnung, Angie?", fragte er und Angie nickte leicht. „Ich bin nur müde und erschöpft...", antwortete sie schwach. Da sie noch immer zitterte, nahm er ihre Bettdecke und deckte sie sanft zu. „Diego?", hauchte sie leise. „Ja, mein Engel?", antwortete er einfühlsam. Ich sah wie Angie etwas rot wurde und Diego sah es ebenfalls. „Bitte, bleib bei mir... Ich habe Angst alleine!", flüsterte sie traurig und wir sahen wie ihr Tränen über die Wangen laufen.
„Ich werde hier bleiben, auf dich aufpassen und dich beschützen! An dich wird keiner rankommen, meine Süße!", versicherte er ihr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Angie lächelte leicht und schloss die Augen. „Ich liebe dich, Diego!", murmelte sie kraftlos und schlief ein. „Ich liebe dich auch, meine süße Angie!", gab er zurück. Ich beobachtete beide gerührt. Sie passten so gut zusammen. Ich streichelte sanft über Angies Haare und stand dann auf. Papa sitzt jetzt bestimmt wieder neben meinem Bett und erzählt mir was alles passiert ist, aber ich habe alles mitbekommen! Schweigend verließ ich Angies Zimmer und ging traurig den Flur entlang. Doch dann wurde ich plötzlich von Schwindel erfasst und wurde in eine tiefe Dunkelheit gerissen.
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Tanzen ist das was mich ausmacht ✔
FanficFortsetzung von 'Singen ist das was mich ausmacht'. Nach Violettas Geburtstag hat Maria einen tödlichen Unfall... Violetta ist am Boden zerstört. Angie versucht so gut es geht die Familie auf andere Gedanken zu bringen, das sie ihre eigenen Gefühle...