Epilog

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„Was glaubst du nicht, Francesca?", fragte ich und ließ Angies Hand los und Francesca zu umarmen. „Na, dass du mit Angie zusammen bist!", lachte sie und löste sich sanft von mir. Angie sah uns grinsend an. Meine Pflegeeltern beobachteten uns auch. Ich lehnte mich zu Francesca vor und flüsterte:

 „Warum seid ihr hier? Ich habe nur noch eine halbe Stunde mit Angie!" Francesca grinste. „Wie gut, dass du eine so wunderbare Adoptivschwester hast!", sagte sie und lächelte mich glücklich an. „Adoptivschwester? Da hast du was verwechselt. Pflegeschwester... Du bist meine Pflegeschwester", verbesserte ich sie. 

Angie lauschte gespannt unserem Gespräch und lächelte glücklich. Meine Pflegeeltern kamen auf uns zu. „Nein, Francesca hat schon recht. Sie ist deine Adoptivschwester", lächelte meine Pflegemutter. „A-aber das heißt ja... Das... Das ihr mich...", stammelte ich fassungslos und Francesca nickte wild. „Ja! Mama und Papa haben dich kurzfristig adoptiert! 

Du bist jetzt offiziell mein Adoptivbruder!", quiekte Fran glücklich und fiel mir erneut um den Hals. Ich drückte sie fest an mich und atmete den Fliederduft, der von Francesca ausging, ein. „Wie hast du das nur geschafft?", fragte ich sie leise. „Ich habe einfach nur gesagt, wenn du gehst, gehe ich auch! 

Dann habe ich ihnen etwas über dich erzählt und habe ihnen gesagt, dass du dich verändert hast und dann hat Mama beim Jugendamt angerufen und hat einen Termin gemacht. Vor 20 Minuten haben sie den Adoptivvertrag unterschrieben und dann wollten sie die Frau kennenlernen, die deine komplette Aufmerksamkeit gewann! Ich hätte nie gedacht, dass es Angie sein könnte!", antwortete Francesca genauso leise. „Danke, kleine Schwester!", sagte ich und drückte sie fest an mich. 

„Das ist doch die Frau, die du letztens mit nach Hause gebracht hast!", rief meine Mutter plötzlich, als sie Angie erkannte. Ich löste mich lachend von Francesca. „Ja, dass ist sie! Mama, Papa, das ist Angie, meine Freundin!", sagte ich lächelnd und nahm Angies Hand. Francesca stellte sich grinsend neben mich. „Und ich kenne Angie! Sehr gut sogar. Sie war vor ein paar Monaten noch meine Lehrerin und sie ist Violettas Tante!", fügte Fran hinzu. 

Meine neuen Eltern lächelten sanft. „Wir hätten einen Riesenfehler gemacht, wenn wir Francesca nicht gehabt hätten und deine Freundin hat einen sehr guten Einfluss auf dich. Aber wenn du demnächst über Nacht nicht nach Hause kommst, sag wenigstens Francesca Bescheid, ja?", schlug mein Vater vor. Ich legte meinen Arm um Angies Rücken und legte meine Hand auf ihre Taille. Sanft lehnte Angie sich an mich. Als mein Vater näher kam, merkte ich wie Angie unruhig wurde. 

Die Erfahrung mit Francesco saß noch tief in ihren Knochen. Vorsichtig zog ich sie an mich. „Ja, ich werde Bescheid sagen. Ich werde mich verändern und Angie hilft mir dabei!", sagte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Francesca neben mir fing an zu quieken. Hinter uns räusperte sich jemand und wir drehten uns um. Germán stand hinter uns. „Schön, dass du glücklich bist, Angie. Aber könnten wir beide kurz reden? Alleine?", fragte Germán und musterte mich abschätzig. 

„Germán, das was du mir zu sagen hast, kannst du mir auch sagen, wenn Diego dabei ist! Ich habe keine Geheimnisse vor ihm!", sagte Angie bestimmt und umschlang meinen Körper mit ihren Armen. Ich tat es ihr gleich. Ich hörte Francesca leise quieken und musste grinsen. Germán seufzte genervt. „Gut, dann kommt eben beide mit!", maulte Germán und drehte sich um. Wir verabschiedeten uns von meinen Eltern und folgten gemeinsam Germán, der einen großen Abstand zu uns aufgebaut hat. „Warum redest du nicht alleine mit ihm?", fragte ich Angie leise.

 „Ich... Also ähm... Weil...", stotterte Angie und versuchte die richtigen Worte zu finden. „Du hast Angst vor ihm, richtig?", antwortete ich besorgt. Angie löste sich empört von mir, aber ich merkte sofort, dass sie es nur spielte. „Ich habe doch keine Angst! Warum sollte ich auch?", fauchte sie mich an. Ich blieb stehen und drehte mich um. „Gut, dann kannst du ja auch alleine mit Germán reden, wenn du ja keine Angst vor ihm hast!", sagte ich gespielt sauer. „Nein!", schrie Angie auf.

 „Gut, du hast recht... Ich habe Angst vor ihm...", sagte sie und hielt mich am Arm fest. Ihre Hand zitterte nervös. Ich sah Angie in die Augen. Sie waren vor Panik weit aufgerissen und Tränen der Angst sammelten sich in ihnen. Ich hatte sie wirklich erschreckt und es tat mir wirklich leid. Sie schluchzte auf und ich zog sie sofort an mich. „Ich weiß. Es tut mir leid, Angie. Ich würde dich doch nie alleine lassen, das solltest du doch wissen! Du bist doch meine Prinzessin", entschuldigte ich mich. Angie drückte ihren Kopf an meine Brust und nickte leicht. „Wo bleibt ihr denn?", rief Germán und holte Angie und mich unsanft in die Realität zurück. 

Angie seufzte müde. Sie zitterte noch immer und auch ihre Schritte wurden immer unsicherer bis sie komplett nach gaben. Angie quiekte erschrocken auf, als sie Richtung Boden fiel. Ich reagierte schnell und fing sie auf. „Meine Süße! Ich bin immer für dich da! Ich werde dich nie verlassen!", sagte ich sanft und hob sie hoch. „Danke, mein Diego!", lächelte sie und schlang ihre Arme um meinen Hals. Mit Angie auf dem Arm folgte ich Germán. „Wir sind auf dem Weg zu Violetta!", meinte Angie plötzlich hellwach.

 „Woher weißt du das?", fragte ich neugierig. „Ich kenne den Weg!", antwortete sie mir. Ich kämpfte sich von meinen Armen runter und rannte los. Vorbei an Germán direkt in das Zimmer von Violetta. Ich lief bis zu Germán. Er schmunzelte. „Wenn es um Violetta geht, bist selbst du bei ihr abgemeldet!", lachte er. Ich grinste. „Ist doch schön zu wissen, dass ihr ihre Nichte über alles geht.

 Ich finde es nicht schlimm an zweiter Stelle zu sein", antwortete ich darauf. Als wir Violettas Zimmer betraten saß Angie weinend neben ihr. „Was ist passiert?", fragte ich besorgt. „Sie... Sie hat sich bewegt!", schluchzte Angie. Germán nickte. „Ich weiß. Deshalb habe ich dich ja auch geholt. Es kann sein das sie bald aufwacht!", sagte Germán und Angie fing an zu strahlen. 

„Violetta! Meine kleine bezaubernde Violetta!", schluchzte sie glücklich und spielte mit Violettas Locken. „Es wird alles wieder besser werden, Angie!", meinte Germán und ging einen Schritt auf sie zu. Angie wich automatisch zurück. Ich stellte mich zu ihr und legte meine Hände auf ihren Schultern. Bevor Germán noch irgendwas sagen konnte, seufzte Violetta und räkelte sich. Angie und Germán starrte auf Violetta und hatten Tränen in den Augen. 

„Wo bin ich?", fragte sie mit einer kratzigen Stimme. „Im Krankenhaus, meine Kleine!", antwortete Germán. Violetta öffnete die Augen und musterte uns alle. „Wer seid ihr und was wollte ihr hier?", fragte Violetta plötzlich und ich konnte Germán und Angie den Schock genau ansehen. Solange haben sie gewartet und jetzt kann sich Violetta nicht mehr an sie erinnern...


Tanzen ist das was mich ausmacht ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt