𝐒𝐮𝐦𝐦𝐞𝐫 𝐎𝐟 𝐁𝐫𝐨𝐤𝐞𝐧 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭𝐬 | Rafe Cameron ✓

𝕄𝕚𝕥𝕥𝕤𝕠𝕞𝕞𝕖𝕣𝕗𝕖𝕤𝕥

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𝘼𝙫𝙖𝙨 𝙋𝙊𝙑

Die warmen Sonnenstrahlen fallen sanft auf mein Gesicht, während ich mich durch die Menschenmenge des Mittsommerfestes auf den Outer Banks bewege. Die Partymusik dröhnt aus den lautstarken Subwoofern und erfüllt die Luft mit einer fröhliche Atmosphäre. Die Menschen um mich herum toben und lachen, während sie sich im Rhythmus der Musik bewegen. Viele bunte Lichter tanzen über ihre Gesichter. Der Duft von Alkohol und frischen Meeresbrisen vermischt sich in der Luft.

Das große Lagerfeuer knistert laut und verbreitet eine angenehme Wärme, während die Partymusik im Hintergrund für eine angenehme Stimmung sorgt. Ich nehme einen kräftigen Schluck von meinem vierten Getränk und spüre, wie der Alkohol langsam wirkt. Meine Augen wandern durch die Menschenmasse, die sich um das Feuer versammelt hat.

Plötzlich bleibt mein Blick auf einem großen, trainierten Jungen hängen, der mitten in der Menge steht. Rafe Cameron, der Kook Prinz, wie er von allen genannt wird. Sein selbstbewusstes Auftreten und sein charmantes Lächeln ziehen sofort meine Aufmerksamkeit auf sich. Vielleicht ist es sein Charme oder einfach nur der Alkohol aber ich fühle mich unwiderstehlich von ihm angezogen. Trotz der wunderbaren Feier kann ich meine Augen nicht von ihm abwenden.

Ihm scheint es ähnlich zu gehen, denn er bricht unseren Blickkontakt nicht ab und kommt stattdessen auf mich zu. Rafe schlängelt sich mühelos durch die Menschenmasse. Mein Puls beschleunigt sich abrupt und mir wird kochend heiß. Als er bei mir angekommen ist, funkeln mich seine braunen Augen schmeichelnd an.

In diesem Moment sind wir uns so nah wie nie zuvor. Rafe blickt gelassen auf mich hinab und seine Augen leuchten im warmen Schein des Lagerfeuers. "Du bist Ava, oder?" Seine tiefe Stimme klingt verführerisch und ich spüre, wie sich eine intensive Hitze zwischen meinen Beinen breit macht.

Ich habe nicht viel Kontakt zu Cameron, obwohl wir beide in den Outer Banks aufgewachsen sind. Er gehört zu den Kooks, während ich ein Pogue bin, daher haben wir uns nicht oft getroffen. Meine Kenntnisse über Rafe basieren hauptsächlich auf den Geschichten, die man sich hier so rum erzählt. Um ehrlich zu sein, scheint er jedoch nicht so arrogant zu sein, wie viele behaupten.

Ich schmunzle ihn verspielt an und hebe meinen roten Becher an meine Lippen, um einen weiteren Schluck zu nehmen und mir Mut anzutrinken. "Richtig geraten, Cameron", erwidere ich mit einem Hauch von Herausforderung in meiner Stimme.

Rafe lächelt sanft und zwinkert mir zu. "Du stichst aus der Menge heraus, Sonnenschein", sagt er und ich kann spüren, wie meine Wangen sich leicht erröten. Sein Kompliment lässt mein Herz schneller schlagen. „Ach ist das so?" Antworte ich, um ebenfalls gelassen zu wirken.

Rafe grinst frech und ignoriert gekonnt meine Frage. Er kommt näher und beugt sich zu mir herunter, sein warmer Atem streift mein Ohr. „Ich kenne ein stilles Plätzchen am Strand. Darf ich es dir zeigen?" haucht er mir zu.

Ich werfe einen schnellen Blick zu Kiara, meiner besten Freundin, die uns neugierig beobachtet. Sie hebt leicht die Augenbrauen und ich nicke ihr zu. „Liebend gerne, Rafe," antworte ich dem Kook Prinzen, meine Stimme zittert leicht vor Aufregung.

Rafe wirkt zufrieden und streckt seine Hand aus. Er nimmt meine in seine. Seine Berührung ist fest und zugleich sanft, als er mich durch die Menschenmenge führt. Die Partygeräusche verblassen allmählich, während wir uns in Richtung Strand bewegen. Der Mondschein tanzt  magisch auf den Wellen des Meeres.

Als er meine Hand nimmt, spüre ich einen elektrisierenden Schauer durch meinen Körper fahren. Sein fester Griff fühlt sich vertraut und gleichzeitig aufregend an. Während er mich durch die Leute führt, kann ich das aufgeregte Flattern in meinem Bauch nicht ignorieren. Die laute Musik verschwindet im Hintergrund, als wir uns langsam vom knisternden Lagerfeuer entfernen.

Schließlich erreichen wir den Strand, und Rafe führt mich zu einem abgelegenen, ruhigen Ort. Einen kleinen Platz in der Lagune, der nichtmal mir bekannt war. Das Rauschen der Wellen ist das einzige Geräusch das die Stille unterbricht. Der silberne Mond spiegelt sich im ruhigen Wasser und der sanfte Wind streicht über unsere Gesichter.

Rafe sieht mich mit einem intensiven Blick an und ein Lächeln huscht über sein Gesicht. "Hier wären wir", sagt er leise während er sich in den weichen, noch warmen Sand setzt. Ein Gefühl der Freude durchströmt mich und ich erwidere ihn, „Es ist wirklich wundervoll hier."

Die Weite des Meeres hat mich schon immer fasziniert. Die sanften Wellen, der feine Sand und die geheimnisvollen Meeresbewohner üben eine magische Anziehungskraft auf mich aus. Schon seit meiner Kindheit habe ich eine tiefe Liebe zu den Outer Banks entwickelt. Es überrascht mich, dass ich diesen versteckten Platz in der Lagune bisher nicht entdeckt habe.

Früher habe ich begonnen verletzen Schildkröten zu helfen. So habe ich Kiara kennengelernt. Unsere gemeinsame Tierliebe hat uns verbunden und wir sind zusammen aufgewachsen. Wir sind zusammen tauchen gegangen, ich habe ihr das Reiten und Umgehen mit Pferden einigermaßen beigebracht und wir haben unzählige Abenteuer miteinander erlebt.

Mehrere Minuten sitzen Rafe und ich im warmen Sand, nur das Rauschen des tiefen Meeres durchbricht die Stille. Die Atmosphäre ist gelassen und ich fühle mich unglaublich wohl an diesem Ort. Vielleicht sogar zu wohl.

In meinen Gedanken versunken blicke ich verträumt zu Rafe hinüber, als er sagt: "Es tut mir leid, Ava aber ich muss das jetzt zulassen."  Verwirrt frage ich: "Was meinst du?" Aus dem Nichts fühle ich, wie zwei starke Hände mich von hinten packen und mir ein Tuch ins Gesicht drücken. Vergeblich versuche ich mich zu befreien und blicke zu Rafe. Ein unerträglicher Geruch von Chloroform durchdringt meine Sinne.

Ich gebe erstickte Laute von mir, trete dem Fremden mit meinem Fuß gegen das Bein und will ihn von mir stoßen. Aber es gelingt mir nicht. Ein beißender Geruch drängt sich meiner Nase auf. Panisch versuche ich, das mit Chloroform getränkte Tuch von meinem Mund zu schieben. Aber es ist zwecklos. Stattdessen geben meine Knie nach, mein Sichtfeld verdunkelt sich und mein Bewusstsein kippt in die gnadenlose Finsternis.

Ich falle tief und die Dunkelheit verschlingt mich.

˚⋆𓇼˚⊹ 𖦹 ⁺｡°