𝕋𝕙𝕖 ℙ𝕣𝕚𝕟𝕔𝕖 𝕠𝕗 ℝ𝕖𝕧𝕖𝕟𝕘𝕖

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𝘼𝙫𝙖𝙨 𝙋𝙊𝙑

Ich hatte mich endlich bei meinen Freunden ausgeheult. Alles, was in mir brodelte, war raus.

Doch während ich zurück zu meinem Haus spazierte ging mir der Plan, den wir geschmiedet hatten, nicht aus dem Kopf. Morgen würden wir zur Polizei gehen und alles schildern, jedes Detail. Rafe durfte mit so einer kranken Aktion nicht ungestraft davonkommen. Und wenn die Cops nicht handeln würden, dann würden wir das selbst übernehmen. Wir würden den Kook Prinzen stürzen. Für Sarah.

Spaziergänge halfen mir sonst immer, den Kopf freizubekommen. Aber heute war es anders. Alles war still und ich war alleine. Es war mitten in der Nacht und die abgelegenen Wege, auf denen ich lief, hatten etwas gruseliges an sich.

Aber ich hatte kein Auto und kein Fahrrad, um schneller nach Hause zu kommen, und in John B's Hütte wollte ich diese Nacht auch nicht verbringen. Ich brauchte meine Ruhe. Meinen eigenen Raum, um nachzudenken und mich zu sammeln.

Auf den Straßen war nicht viel los, nur ab und zu ein Fahrzeug, das vorbeifuhr. Ich war so in Gedanken, dass ich kaum darauf achtete, bis plötzlich ein Auto direkt vor mir bremste. Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich Rafe hinter dem Steuer erkannte.

Es ging alles so schnell. Er öffnete die Tür und bevor ich überhaupt reagieren konnte, hatte er mich schon gepackt. Sein Griff war eisern, und ich war wie erstarrt. „Was machst du?!" wollte ich schreien aber die Worte blieben mir im Hals stecken. Er zerrte mich auf die Rückbank und ich versuchte, mich loszureißen, doch es war zwecklos.

„Rafe, lass mich los! Was zur Hölle soll das?!"

Keine Antwort. Er hielt eine Pistole hoch, als Warnung, knallte die Tür zu und fuhr los. Panik stieg in mir auf. Ich wusste nicht, wohin er mich brachte aber das Schlimmste war das Gefühl der Machtlosigkeit. Ich hatte keine Kontrolle. Mein Atem ging schneller, meine Gedanken rasten. Warum war ich alleine losgegangen?

Nach einer gefühlten Ewigkeit, die wahrscheinlich nur wenige Minuten gedauert hatte, hielt er plötzlich an. Aber der Ort war nicht so abgelegen wie ich es erwartet hatte. Wir waren nicht mitten im Nirgendwo, sondern in einer alten Seitenstraße, nicht weit vom Zentrum entfernt.

Ein verlassenes Gebäude stand vor uns. Es war bereits halb verfallen, mit Graffiti an den Wänden verziert und dutzende Scherben lagen am Boden. Es wirkte heruntergekommen aber beängstigend vertraut, als ob es schon länger von Menschen genutzt wurde, die nichts Gutes im Schilde führten.

Mein Herz schlug bis zum Hals, als er die Tür auf seiner Seite öffnete. Ich wollte wegrennen, doch meine Beine fühlten sich wie Blei an. Meine Hände zitterten, während er mich am Arm packte und grob aus dem Auto zog. Ich versuchte mich loszureißen aber er war zu stark. „Lass mich los, Rafe!" schrie ich verzweifelt.

Er zerrte mich in das Gebäude, durch einen engen Flur mit schmutzigen Wänden, bis wir schließlich in einem kleinen Zimmer ankamen. Es war kaum eingerichtet. Nur ein altes, wackeliges Bett und ein kaputtes Fenster war zu sehen. Staub lag in der Luft und der muffige Geruch machte es schwer zu atmen.

Rafe schubste mich hinein und bevor ich richtig reagieren konnte, fiel die Tür ins Schloss. Ich hörte, wie er von außen den Schlüssel umdrehte.

Panik schoss durch meinen Körper. „Du verdammtes Arschloch!" schrie ich, während ich gegen die Tür hämmerte. „Rafe, lass mich sofort raus!"

„Ich lass dich nicht raus, Ava. Nicht, bevor du dich beruhigt hast." Seine Stimme klang gedämpft, aber ich konnte die Kälte darin spüren.

Mein ganzer Körper bebte vor Adrenalin. „Beruhigt?!" schrie ich hysterisch. „Du hast mich schon wieder entführt, du kranker Psychopath! Was denkst du dir eigentlich?!" Ich stürzte zur Tür und hämmerte mit den Fäusten dagegen aber es war nutzlos. Er ließ mich nicht raus.

Meine Fäuste hämmerten weiter gegen die Tür, aber es brachte nichts. Die Panik in meiner Brust wurde nur noch stärker, fast unerträglich. Meine Hände brannten von den Schlägen und doch konnte ich nicht aufhören. Rafe stand vermutlich direkt vor der Tür. Er machte mich wahnsinnig.

„Cameron, verdammt nochmal!" schrie ich aus voller Kehle. „Was willst du von mir? Glaubst du, das ändert irgendwas?!"

Ich presste mein Ohr gegen das Holz, um zu hören, ob er irgendetwas sagte aber da war nichts. Es machte mich verrückt. Jeder Atemzug fiel mir schwerer, als ob der Raum plötzlich enger wurde. Ich musste hier raus.

Meine Augen flogen hektisch durch den Raum und suchten nach einem Ausweg, aber ich fand nichts. Das Fenster war mit Holzlatten zugenagelt und die einzige Tür war fest verschlossen. Der Geruch von Verfall hing in der Luft und mischte sich mit meiner Angst zu einer toxischen Mischung.

Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen aber ich schluckte sie herunter. Weinen würde mir nicht helfen. Nicht jetzt.

„Hör zu, Rafe", begann ich, diesmal ruhiger, fast flehend. „Du kannst mich nicht hier festhalten. Das bringt doch nichts." Ich zwang meine Stimme in einen sanfteren Ton, in der Hoffnung, dass ich vielleicht zu ihm durchdringen konnte. „Lass uns reden, okay? Wir können das klären. Bitte."

Mein Herz raste, während ich auf eine Reaktion wartete. Und dann hörte ich, wie sich die Türklinke bewegte. Ein leises Klicken. Die Tür öffnete sich einen Spalt und ich sah Rafes Gestalt in der Dunkelheit. Mächtig und angsteinflößend.

Seine Augen waren kalt und irgendwie leer, als er mich ansah. „Es gibt nichts zu reden, Ava", sagte er schließlich mit einer Stimme, die mir einen Schauer über den Rücken jagte. „Du hast mich gezwungen, das zu tun. Du und diese verdammten Pogues."

Ich schüttelte heftig den Kopf. „Niemand hat dich zu irgendetwas gezwungen!" entgegnete ich heftig. „Das alles hier, das hast du dir selbst zuzuschreiben. Du hast mich entführt, Rafe!"

Er kniff die Augen zusammen und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich bemerkte, wie Seine Halsschlagader heftig zuckte. „Du verstehst das nicht. Du verstehst mich nicht. Aber das werde ich ändern. Ich werde dich dazu bringen, mich zu verstehen."

Die Kälte in seiner Stimme ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.

˚⋆𓇼˚⊹ 𖦹 ⁺。°

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𝐒𝐮𝐦𝐦𝐞𝐫 𝐎𝐟 𝐁𝐫𝐨𝐤𝐞𝐧 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭𝐬 | Rafe Cameron ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt