𝕊𝕦𝕟𝕝𝕚𝕥 𝕊𝕙𝕒𝕕𝕠𝕨𝕤

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𝘼𝙫𝙖𝙨 𝙋𝙊𝙑

Als ich mich von der Gruppe entfernt hatte, musste ich den Weg nach Hause zu Fuß bewältigen. Na toll, das konnte ja eine ganze Weile dauern. Also begab ich mich auf den langen Weg zurück zu meinem Zuhause.

Während ich die schlecht beleuchteten Straßen entlangschlenderte, hatte ich reichlich Zeit über alles nachzudenken. Vielleicht hatte ich überreagiert und sollte mich bei meinen Freunden entschuldigen, schließlich standen sie immer an meiner Seite.

Doch die ganze Sache mit Rafe brachte mich durcheinander. Was wollte er von mir? Ich konnte einfach nicht glauben, dass er mich nur ausnutzte. Auf dem Fest war er doch so liebevoll zu mir gewesen.

In meinen Gedanken versunken kickte ich einen winzigen Kieselstein vor mir her, während hin und wieder ein Auto an mir vorbeifuhr. Ansonsten herrschte Ruhe in den Outer Banks. Die Sonne war fast vollständig untergegangen und ich musste mich wirklich beeilen, um nach Hause zu kommen. Die warme Atmosphäre der Luft umarmte mich, doch mein Handy war schon seit Stunden leer.

Plötzlich hörte ich aus der Ferne ein schrilles, sich näherndes Geräusch. Es klang nach Motorengeräuschen. Ich drehte mich um, um zu sehen, was diesen Lärm verursachte. Tatsächlich, es waren zwei Motorräder die rasend auf mich zukamen. Komischerweise wurden sie immer langsamer.

Ich runzelte die Stirn und mein Puls beschleunigte sich. Irgendwie kam mir das Duo bekannt vor. Ich blieb stehen und die Motorradfahrer taten es mir gleich. Der vordere löste die Helmschnalle und zog sich geschmeidig seinen Helm vom Kopf.

Ich konnte meinen Augen kaum trauen. Es war Rafe Cameron, der Kook Prinz. Nicht einmal hier hatte man seine Ruhe vor ihm. Ich fragte mich, was er diesmal von mir wollte. Hatte er mich gezielt verfolgt oder war es nur Zufall, dass wir uns hier trafen? All diese Fragen schwirrten in meinem Kopf herum.

Meine Augen weiteten sich vor Aufregung und meine Spannung stieg an. Der zweite Fahrer rührte sich nicht aber ich vermutete, dass es Barry oder Topper sein könnte. Mit verschränkten Armen musterte ich Rafe skeptisch.

„Na, wer treibt sich denn hier jetzt noch so alleine rum?", fragte Cameron unverschämt. Ich verdrehte die Augen und zischte: „Sei froh, dass ich dich noch nicht angezeigt habe." Seine Miene blieb undurchschaubar.

„Soll ich dich mitnehmen?", wechselte Rafe nun das Thema.

„Nein, danke. Ich komme ohne dich gut zurecht", antwortete ich knapp und setzte meinen Weg fort.

Cameron schien meine Antwort nicht zu gefallen und fuhr im Schritttempo neben mir her. „Ach, komm schon, Sonnenschein. Lass mich es wieder gut machen."

Ich blieb abrupt stehen und musterte ihn mit wütenden Gesichtsausdruck. „Wieder gut machen? So eine Aktion kannst du nie wieder gut machen! Was ist eigentlich in dich gefahren? Du hast mich nur benutzt, für einen dreckigen Kompass", regte ich mich lautstark auf. Mein Herz zerbrach in tausend Stücke.

Währenddessen stieg Rafe von seinem Motorrad ab und ging ruhig auf mich zu. Er hielt seine Hände vor sich hin, um zu symbolisieren, dass ich mich beruhigen solle. Ich wich keinen Schritt zurück und blieb standhaft, bis er direkt vor mir stand. „Ava, es tut mir wirklich leid. Ich wollte dir nicht wehtun oder dir Angst machen", sagte er mit stockendem Atem. „Ich habe dich nicht benutzt. Ja, ich wollte den Kompass haben aber ich würde dir niemals etwas antun. Ich war völlig außer mir", fügte er hinzu und schien es vollkommen ernst zu meinen.

Mein Blick wurde sanfter, doch trotzdem reichte mir seine Entschuldigung nicht aus. „Du weißt, dass ich dir so leicht nicht verzeihen kann, Rafe."

Jetzt hielt er mir seinen Helm hin und nickte leicht. „Dann lass mich es wieder gut machen." Ich warf einen kurzen Blick auf den Himmel. Wenn ich nicht bald nach Hause käme, würde es stockdunkel sein.

Eine sanfte Meeresbrise glitt durch die Luft und trug den salzigen Geruch des Ozeans mit sich. Wenigstens hatte ich Eltern, die sich um nichts kümmerten. Sie waren nie zu Hause und schon als kleines Kind musste ich sehen, wie ich selbst zurechtkam. Es war fast so, als würde ich für sie nicht existieren. Ihre Gleichgültigkeit hinterließ tiefe Spuren in meinem Herzen und formte mich zu einer unabhängigen und selbstständigen Person, die gelernt hatte sich alleine durchzuschlagen.

Und nun stand ich hier, mit dem Kook Prinzen vor mir und fragte mich, ob dies ein weiterer Test des Schicksals war. Ob ich erneut beweisen musste, dass ich stark genug war um meinen eigenen Weg zu gehen. Selbst wenn die Welt um mich herum in Chaos versank. Die Brise spielte mit meinen Haaren, während ich Rafe anblickte. Ich war bereit meinen Ängsten ins Gesicht zu sehen und zu beweisen, dass ich mehr war als nur ein Schatten in der Welt der Kooks.

Ich nahm wortlos seinen Helm an und setzte ihn mir auf, wobei ich bemerkte, dass er ein wenig zu groß für meinen Kopf war. Rafe fing an, lieblich zu grinsen, als er meinen leicht lächerlichen Anblick bemerkte. „Er ist dir ein bisschen zu groß, hm?" neckte er mich spielerisch. Ich konnte mir ein Grinsen unter seinem Helm nicht verkneifen und er lachte herzhaft, während ich mich darin übte, den Helm richtig zu positionieren.

„Lass uns lieber losfahren, bevor ich es mir anders überlege", konterte ich kühl.

Der zweite Fahrer wartete immer noch geduldig auf uns und ich spürte die Aufregung in mir aufsteigen. Ich setzte mich hinter Rafe auf die Maschine, doch ich wollte mich nicht zu sehr an ihn festhalten um meine Unabhängigkeit zu bewahren. Doch Rafe bemerkte meine Zurückhaltung und nahm meine Hände, um sie um seinen Körper zu legen. „Du musst dich an mir festhalten, Ava", flüsterte er leise und ich spürte seine warmen Hände auf meiner Haut.

Dann begann auch schon die Fahrt. Rafe kannte meinen Wohnort ohnehin gut. Er lag nicht weit von seiner Villa entfernt. Wir durchquerten die malerischen Outer Banks und ich genoss diesen Moment, unsere Körper so nah beieinander. Als wir ankamen, stellte er sein Motorrad wieder ab.

Er half mir beim Absteigen und ich reichte ihm seinen Helm zurück. „Danke für die Fahrt", sagte ich. In meinem Haus schien kein Licht zu brennen und alle Autos waren verschwunden. Nichts Ungewöhnliches.

„Das war das Mindeste, was ich für dich tun konnte, Ava", erwiderte Rafe. Ich blickte in seine türkisen Augen. Vielleicht war er doch ganz in Ordnung. Als Antwort schmunzelte ich nur.

"Schlaf gut, Sonnenschein", verabschiedete er sich und setzte seinen Helm auf. Dann fuhren er und sein Begleiter los und ich winkte ihnen nach.

Ein Stich des Bedauerns durchzog mich, als ich ihnen hinterherschaute, wie sie in die Abenddämmerung davonfuhren.

˚⋆𓇼˚⊹ 𖦹 ⁺。°

𝐒𝐮𝐦𝐦𝐞𝐫 𝐎𝐟 𝐁𝐫𝐨𝐤𝐞𝐧 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭𝐬 | Rafe Cameron ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt