𝕎𝕒𝕧𝕖𝕤 𝕠𝕗 ℍ𝕠𝕡𝕖

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𝘼𝙫𝙖𝙨 𝙋𝙊𝙑

Die Sonnenstrahlen kitzelten mich sanft wach und ein neuer Tag begann. Ich bin Gestern regelrecht ins Bett gefallen, die Tage waren anstrengend genug gewesen. Als ich mich in meinem gemütlichen Bett aufrichtete und auf die Uhr schaute, bemerkte ich, dass es schon halb zehn war. Ich hatte wirklich verschlafen.

Das Haus war jedoch noch immer still und verlassen, ohne Spur meiner Eltern. Mit müden Schritten erhob ich mich und verließ das warme Bett. Meine Beine führten mich in die Küche, um mir etwas zu trinken zu holen. Dabei fiel mein Blick auf einen kleinen Zettel am Küchentisch.

Ich ging rüber und nahm die Notiz in die Hand. Auf dem Papier stand in geschwungener Schrift:

Liebe Ava, ich mache gerade eine Geschäftsreise und bin bald wieder zurück. Ruf an, falls du etwas benötigst. - Mom."

Das war's. Kein Abschied, keine Umarmung, typisch. Eine bessere Ausrede als eine Geschäftsreise ist ihr nicht eingefallen? Meine Mom und ich hatten nicht viel Geld; wir müssen uns schon lange durchs Leben kämpfen. Mein Vater ist seit ich sieben bin spurlos verschwunden und hat mich und meine Mutter im Stich gelassen. Wie auch immer, meine Mom ist überall aber sicher nicht auf einer Geschäftsreise. Höchstwahrscheinlich reißt sie gerade einen neuen Typen auf, der dann für zwei Wochen meinen Vater spielt.

Der Tag fing ja schon gut an aber wenigstens hatte ich meine Ruhe und Freiheit. Mit einem hungrigen Magen öffnete ich den Kühlschrank. Er war halb leer, verdammt. Plötzlich spürte ich ein weiches Fell an meinen Beinen streifen - es war mein Kater Cozmo. Der schwarze Kater begann zu schnurren und zu miauen. Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus, als ich ihn hochhob. Er hat mich noch nie im Stich gelassen.

Ich fütterte meinen Kater mit einer Packung Katzenfutter und goss mir ein Glas Orangensaft ein. Wenn ich überleben wollte, musste ich mich zusammenreißen und sehr sparsam sein mit meinem Essen, schließlich verdiente ich auch nicht die Welt. Neben der Schule half ich in einem kleinen Bootsgeschäft der Kooks aus. Sie waren zwar ganz freundlich aber ihr Reichtum erdrückte mich.

Heute hatte ich einen freien Tag und überlegte, wie ich ihn am besten nutzen konnte. Ich zog mich um, machte mich fertig und schnappte mir mein Lieblingsbuch. Draußen herrschte herrliches Wetter, also legte ich mich in die Hängematte und genoss die strahlende Sonne.

Ich liebte es zu lesen, denn es half mir, die Realität für einen kurzen Moment zu vergessen und in eine sorgenfreie Welt einzutauchen.

Etwa eine Stunde verging, bevor ich mein Buch zuklappte. Doch trotzdem konnte ich mich nicht entspannen, denn die Gedanken wirbelten ununterbrochen in meinem Kopf herum. Ich musste mich bei meinen Freunden entschuldigen und Rafe ließ mich auch nicht los. Sein dämliches Lächeln, um genau zu sein.

Ich denke, dass ich am besten mit Kie reden sollte. Wir verstanden uns am besten und kannten uns am längsten. Anstatt sie anzurufen, wollte ich es persönlich mit ihr klären. Also schnappte ich mir mein Fahrrad und machte mich auf den Weg zu ihr.

Der Wind fuhr durch meine Haare und verlieh mir eine prickelnde Gänsehaut. Die Luft war schwül und am Nachmittag würde es bestimmt noch wärmer werden. Je näher ich Kiara kam, desto salziger schmeckte die Luft. Kie wohnte nämlich ziemlich nah am Meer.

Als ich endlich ankam, wurde ich auch schon von ihrem Vater Mike empfangen. Er ging gerade zu seinem Auto, offensichtlich bereit, loszufahren. „Hey Mike, ist Kiara zu Hause?" begann ich das Gespräch.

„Hallo Ava, natürlich. Du kannst gerne rein gehen, du kennst ja den Weg zu ihrem Zimmer", antwortete er mir freundlich und gelassen. Ich nickte dankend: „Okay, danke!" Dann stieg Mike schon ins Auto und fuhr los.

Anna, Kies Mom, musste gerade arbeiten, als ich das Haus betrat und die Treppe hinaufging, um zu Kiaras Zimmer zu gelangen. Bevor ich anklopfte nahm ich einen tiefen Atemzug, um mich zu sammeln. „Komm rein", bekam ich als Antwort, gefolgt von einem leisen Klicken, als sie eine Fernsehserie pausierte.

Langsam öffnete ich die Tür und sah sie an. Kie saß an ihrem Schreibtisch und war vertieft in eine Serie auf ihrem Laptop. Als sie mich sah hatte sie ein leichtes Lächeln auf den Lippen. „Ava!" begrüßte sie mich herzlich und stand sofort auf um mich zu umarmen. „Tut mir leid, dass ich abgehauen bin", entschuldigte ich mich bei ihr. „Alles gut, wir wissen doch, dass du manchmal etwas Abstand brauchst", sagte sie mitfühlend.

Wir tauschten uns kurz aus und dann fragte ich sie, ob sie Lust hätte, mit mir an den Strand zu gehen. Es könnte jeden Moment so weit sein, dass die Schildkröteneier schlüpften, die wir beide vor etwa 60 Tagen behutsam in den Sand vergraben hatten. Die Vorstellung, die Geburt der Babyschildkröten zu erleben, erfüllte uns mit Vorfreude und Aufregung. Wir beide waren entschlossen, dabei zu sein, wenn sie zum ersten Mal das Licht der Welt erblickten.

Sie willigte ein und wir machten uns auf dem Weg Richtung rauschenden Meer. Die Sonne und die Wärme des Sandes übernahmen das Ausbrüten der Eier, während wir gespannt darauf warteten, dass sich die kleinen Wunder der Natur ihren Weg an die Oberfläche bahnten.

Als wir entspannt im warmen Sand saßen, tauschten wir unsere Gedanken aus und zwischen uns war alles wieder geklärt. Ich war wirklich dankbar, Kie als meine beste Freundin zu haben. Wir hatten großes Glück mit dem Timing, denn nach etwa einer Stunde des Wartens geschah es endlich: Die Schildkröteneier knackten und die Babys begannen zu schlüpfen.

Es war ein zauberhafter Moment und wir beide freuten uns darauf. Gespannt beobachteten wir die kleinen Lebewesen, wie sie ihren Weg zum Wasser antraten. Glücklicherweise schafften es alle ins dunkelblaue Meer, ohne dass eines von ihnen ums Leben kam.

Wir waren beide völlig fasziniert und berührt von diesem unvergesslichen Erlebnis am Strand.

˚⋆𓇼˚⊹ 𖦹 ⁺。°

𝐒𝐮𝐦𝐦𝐞𝐫 𝐎𝐟 𝐁𝐫𝐨𝐤𝐞𝐧 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭𝐬 | Rafe Cameron ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt