Kapitel 16

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Fragend und eingeschüchtert schaute er sie an und wartete auf eine Antwort.
Regina hob die Hand in seine Richtung, ließ sie dann jedoch wieder sinken.
"Ja, du hast Recht... Ich leite eine der drei größten "Organisationen", wie du es formuliert hast, aber bitte... du musst keine Angst haben.
"Keine Angst haben? Du bist die Chefin einer kriminellen Mafia Gruppe oder sowas in der Art..."
Er hielt für kurze Zeit inne.
"Moment, hast du schon mal jemanden umgebracht? Und... ohgott... willst du mich etwa auch umbringen?", mit angsterfülltem Blick starrte er sie an.
"Nein, natürlich nicht."
"Was hat das dann alles mit mir zu tun verdammt?"
Voller Panik schaute er sich hektisch in seinem Zimmer um.
Was zum Teufel ist hier nur los?
Was wollte sie von ihm? Oder war das alles nur Zufall? Nein, bestimm nicht! Oder?
"Ich..." , sie säufzte, "hör zu, mein Job ist unglaublich gefährlich und riskant und schon die kleinsten Gefühle können mein Team oder mich das Leben kosten. Dein Bruder wusste worauf er sich hier einlässt und..."
"Warte! Mein Bruder wusste, was du bist?"
Er konnte es nicht fassen. Sein ganzes Leben lang hatte sein Bruder Geheimnisse vor ihm... hatte ihn belogen. Ob seine restliche Familie davon wusste?
"Dein Bruder starb bei einem Unfall.. als wir bei Alexandro einbrachen und einen wertvollen Diamanten klauten.
Wir gerieten in einen Schusswechsel, dabei wurde dein Bruder getötet."
Fassungslos saß er da. Wurde er sein ganzes Leben lang belogen?
"Aber... was willst du dann von mir? Warum hast du mich her gebracht und warum wusste ich von all dem Nichts?", Tränen stiegen in seine Augen.
"Valentin... niemand aus deiner Familie wusste etwas und das war auch besser so. Er durfte euch nichts davon sagen, nur so konnte er euch beschützen!"
Eine Träne kullerte über seine Wange. Vorsichtig wollte sie sie ihm aus dem Gesicht wischen, aber er zuckte nur ängstlich zusammen.
Das war alles zu viel für ihn.
"Hör zu... als wir diese Gruppe gründeten waren wir zu Dritt. Fabio, Ich und Kilian. Wir waren die besten Freunde... bis Kilian und ich uns ineinander verliebten."
Sie zögerte für einen Moment.
"Mit der Zeit wurden wir immer stärker und mächtiger und machten der Gruppe von Alexandro und der von Manuel Konkurrenz."
"Wer ist Manuel?", fragte er neugierig.
"Er leitet die skrupelloseste Organisation von uns allen. Er ist kaltherzig und bringt jeden um, der sich ihn in den Weg stellt."
Valentin schluckte und auch wenn er immernoch große Angst vor Regina hatte, rutschte er etwas näher, gespannt darauf, was sie noch erzählte.
"Dein Bruder und ich trafen uns damals an der Hochschule. Er studierte Jura und ich besuchte eine Vorlesung für Führungspositionen. Er erzählte mir, dass er ein paar Probleme hatte und sein Nebenjob ihm nicht genug Geld für die Wohnung und Studiengebühren brachte. Also bot ich ihm einen Job an."
"Okay, aber was hat das mit mir zu tun?"
"Der Diamant den wir gestohlen haben, war 5 Millionen $ wert. Wir einigten uns auf 3 Millionen für mich und 2 für ihn. Mit diesem Geld konnte er sein gesamtes Studium finanzieren und euch ein schönes Leben ermöglichen."
Valentin schwieg. Vor lauter Aufregung hatte er gar nicht bedacht, dass sein Bruder Daniel das alles für ihn und seine Familie getan hatte.
"Aber... Regina... was hat das jetzt mit mir zu tun? Ich versteh es einfach nicht. Und warum ist Fabio dann Arzt und nicht mehr der Chef? Und... wo ist Kilian jetzt?"
Er hatte noch so viele Fragen und mit jeden Geheimnis, das er erfuhr wurden es mehr.
Regina säufzte: "Fabio hatte lange Zeit Medizin studiert. Bei einer Mission versuchte er zusammen mit Kilian ein wertvolles Gemälde von Caspar David Friedrich zurück zuholen, dass mir Manuels Leute von einiger Zeit mal entwendet haben.
Doch sie wussten nicht, dass das alles Teil von Manuels Plan war. Die Beiden liefen in eine Falle. Und... und... ", sie schwieg.
"Und was? Was ist passiert Regina?", fragte er gespannt.
"Manuel tötete Kilian vor meinen Augen..."
Damit hatte Valentin nicht gerechnet. Er rückte näher an Regina ran und nahm vorsichtig ihre Hand.
"Es tut mir leid..."
"Schon gut. Fabio hätte auf ihn aufpassen sollen, aber das hat er nicht... er wurde von Einer von Manuels "Spielpuppen" aufgehalten."
"Spielpuppen?", was meinte sie wohl damit.
"Manuel betreibt Menschenhandel und kauft billig Mädchen, die er dann zu Sexsklavinnen erzieht und missbraucht."
Er schluckte. Regina war eine strenge, dominante Frau, die genau wusste, was sie wollte und wie sie es bekam. Aber dieser Manuel war anscheinend nur grausam.
"Hör zu, ich kenne dich schon seit dem Tod deines Bruders und hab seit dem versucht Alles über dich zu erfahren. Ich weiß, du hasst mich. Aber glaub mir, hier bist du wenigstens in Sicherheit. Auch dein Bruder wollte stets, dass dir nichts passiert. Außerdem... ", sie hob vorsichtig sein Kinn an,"bei mir bist du bestimmt lieber als bei den beiden Tyrannen oder?", sie grinste.
Nervös schaute er sie an bevor er dann seinen Blick senkte und schluckte: "Ja, meine Königin."
Sie streichelte ihm vorsichtig über den Kopf, dann drückte sie ihn am Hals aufs Bett und hielt seine Hände darauf fest. Regina setzte sich auf ihn und lächelte ihn mit einem bösartigen, zielsicheren Blick an.
Bei dem Anblick wurde er unglaublich nervös. Sie saß dort auf ihm, hielt seine Hände fest und kam immer näher. Sein Herz pochte laut und ihm wurde plötzlich ganz warm. Diese Frau wusste echt ganz genau was sie wollte.

Black AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt