Kapitel 8

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Für einen kurzen Moment stand er einfach nur fassungslos da. Er konnte es einfach nicht glauben. Da saß sie. Die Frau, von der er so sehr weg wollte. Regina. Er hasst sie. Sie grinste ihn an als hätte sie schon wieder gewonnen. Nein! Nicht dieses Mal!
Er schaute sich hastig um. Wenn er sich beeilte, konnte er ihr vielleicht noch entkommen.
Das war seine Chance! Ehe Regina aus dem Auto ausstieg, rannte er auch schon wieder los zurück in Richtung Wald in der Hoffnung, sie würde ihn da nicht so leicht finden.
"Valentin! Das mit deinem Bruder war kein Unfall!", rief sie ihm nach während sie sich an ihr Auto lehnte.
Er blieb stehen. Was hatte sie da gerade gesagt?
Woher kannte sie seinen Bruder? Er drehte sich um und starrte sie an.
"Was?! Du lügst. Woher weißt du von ihm?", fragte er.
Diese Frau machte ihn eindeutig nervös und löste in ihm Panik aus.
Sollte er ihr wirklich glauben? Oder belog sie ihn einfach nur. Vielleicht hatte sie sich das ausgedacht und dabei gut geraten?
Sie lächelte, "Du glaubst mir nicht oder?"
"Warum sollte ich? Du hast mich entführt und fest gehalten, schon vergessen?"
"Nein, natürlich nicht. Ich weiß, du hasst mich. Aber..."
Er schaute sie fragend an. Ihre ständig sinnlosen und nichtssagenden Aussagen machten ihn immer aggressiver.
"Aber was?!"
"Hör zu Valentin. Die Sache mit deinem Bruder ist komplizierter als du denkst. Ich kannte ihn und es tut mir unglaublich leid was damals passiert ist. Ich werd dir alles erklären, aber nicht hier. "
Ohne auf seine Antwort zu warten machte sie dann kehrt, zurück zu ihrem Auto öffnete die Fahrertür und stieg ein.
Was sollte er jetzt tun? Selbst wenn sie seinen Bruder wirklich kannte, vielleicht war das die einzige Gelegenheit hier irgendwie weg zukommen.
Aber auf der anderen Seite war er doch neugierig und gespannt auf das, was sie zu sagen hatte.
Er ging ein paar Schritte auf das Auto zu. Regina saß am Steuer und fummelte an ihrem Handy herum.
Sie wirkte so... entspannt. Valentin hingegen war immernoch unglaublich verwirrt und durcheinander.
Schließlich öffnete er die Beifahrertür.
"Woher weiß ich, dass das kein Trick ist?", fragte er und schaute sich erneut um. Erst jetzt fielen ihm die 3 schwarzen Geländewagen auf, die in einiger Entfernung um Regina und ihn standen. Wann waren die den aufgetaucht und wie konnte es sein, dass er das nicht gemerkt hat.
Erschrocken stellte er fest, warum Reginas so entspannt war. Sie hatte schon wieder gewonnen.
Verdammt! Er hatte keinen Wahl. Säufzend stieg in der Wagen.
"Du hattest nie vor mich frei zu lassen oder?"
Sie reagierte nicht. Wütend schlug er auf das Fenster des Audis.
Sie blickte auf und schaute ihn direkt an.
"Ich hab nicht vor dich da draußen sterben zu lassen." Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Aber dieses war anders. So voller Zuneigung mit einer kleinen Mischung aus Schmerz und Liebe.
Verdammt! Obwohl sie ihn entführt hatte, war sie immernoch so geheimnisvoll wie damals in der Bar und irgendwie fühlte er sich weiterhin zu ihr hingezogen.
"Gib mir die Leine Kleiner!", befahl sie streng.
Zögernd und etwas nervös tat er, was sie verlangte. Dabei berührte er erneut das Halsband, das ihm klar machte, dass er in ihrer Gewalt war und so langsam schien ihm wirklich jeder Fluchtversuch hoffnungslos.
Sie band die Leine auf seiner Seite fest und startete den Motor.
"Komm ja nicht auf dumme Ideen sonst landest du das nächste Mal gefesselt im Kofferraum kapiert?"
"Ja...", er nickte.
"Ja was?", sie schaute fragend und dennoch streng an.
"Ja... Miss."
Regina wusste wohl sehr gut, was sie wollte und was sie tun musste um das zu bekommen. Wollte sie ihn wirklich so sehr? Und wenn ja, warum? Was hatte sie nur mit ihm vor?

Black AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt