Black Angel forever?
Was sollte das denn bedeuten?
Und wer war dieser Typ auf dem Bild neben Regina?
Wie war sein Bruder gestorben und warum wusste Valentin davon nix?
In seinem Kopf waren so viele Fragen.
Aber wirklich viel Zeit zum darüber Nachdenken blieb ihm nicht.
Kaum war eine halbe Stunde vergangen, wurde auch schon die Tür geöffnet und Regina stand vor ihm.
Sie schaute ihn kurz an.
"Komm mit!", sagte sie streng, drehte sich um und verließ den Raum ohne ein weiteres Wort.
Er steckte das Foto wie auch den Zettel schnell in seine Hosentasche und folgte ihr anschließend nach draußen. Sie gingen in Richtung eines schwarzen Vans.
Ein Mann öffnete die Tür und Valentin stieg ein. Regina folgte ihm und setze sich gegenüber. Obwohl ihm klar war, dass er mehr Angst vor Regina haben musste, jagten ihm die schwarz gekleideten Männer einen kalten Schauer über den Rücken. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht!
Im Auto wurde seine Leine endlich gelöst, aber das Halsband verzierte zu Valentins Enttäuschung weiter seinen Hals. Zudem packte ein Mann plötzlich seine Hände und fesselte diese mit einem Seil aneinander. Er versuchte sich zu wehren, doch Reginas Grinsen ließ ihn erahnen, dass jeglicher Versuch scheitern würde. Also hielt er inne und lehnte sich geschlagen an die Wand des Fahrzeugs. Dann fuhren sie auch schon los.
Eine Weile schwiegen alle.
Plötzlich sagte einer der Wachmänner in einer anderen Sprache, die Valentin nicht so recht zu ordnen konnte, etwas zu Regina.
Diese schaute ihn fragend an und antwortete ihm mit gleichem Ausdruck.
Was hatte er wohl gesagt?
Dann blickte sie zu Valentin und schenkte ihm ein kleines Lächeln.
"Wir sind bald da. Tut mir leid, dass wir diesen... Umweg machen mussten, aber ich hatte etwas zu klären, das nicht warten konnte", sagte sie schließlich.
"Schon okay", er säufzte.
"Regina, ich hab noch so viele Fragen. Ich verstehe so langsam gar nix mehr! Wie ist mein Bruder gestorben und warum wusste meine ganze Familie das nicht? Und als was arbeitest du eigentlich? Du hast ein ganzes Team an Männern, die mit einer Waffe durch die Gegend laufen! Und besitzt mehrere Autos und Häuser!"
Sie schwieg für einige Zeit. Sollte sie ihm wirklich die Wahrheit sagen? Vielleicht war es noch zu früh. Immerhin wollte er fliehen! Das darf nicht nochmal passieren!
"Dein Bruder und ich haben einem mächtigen Mann einen Diamanten gestohlen oder besser gesagt zurück geholt. Das war unser Auftrag. Jedoch sind wir, als wir ihn hatten, in einen Schusswechsel gekommen. Dein Bruder wurde dabei umgebracht. Ich hab versucht ihn zu retten Valentin! Aber ich konnte es nicht. Es tut mir leid.", sie schaute ihn traurig an.
Geschockt starrte er auf den Boden.
" U... umgebracht? Von wem? Wer waren diese Schweine?!", er hatte Tränen in den Augen.
" Sie gehörten zu Alexandro. So heißt der Mann, dem wir den Diamant entwendet haben. Aber du wirst seinen Mörder nicht finden können. Weil... Ich... ich hab ihn umgebracht. Kurz nachdem er auf deinen Bruder geschossen hatte. Ich musste es tun Valentin."
Er hebte den Kopf und schaute sie an.
"Du hast ihn getötet?", er schauderte.
Diese Frau war also nicht nur ein sexy Entführerin, sondern auch eine kalte Killerin?
Doch je mehr Zeit er mit ihr verbrachte, desto mehr Antworten konnte er vielleicht erhalten. Ja, eventuell sollte er erstmal brav da bleiben und herausfinden welches Spiel Regina spielte.
"Ja...", antwortete sie.Dann kehrte wieder Stille ein bis sie endlich da waren. Regina stieg als Erste aus. Der Wachmann forderte schließlich Valentin auf, ebenfalls aufzustehen und folgte ihm dann. Als er wieder das Sonnenlicht erblickte erkannte er auch schnell Reginas Anwesen wieder. Er liebte den Anblick der bunten Blumen, die in der Sonne förmlich strahlten. Trotzdem hatte er gehofft, sie nur ein erstes und letztes Mal zu sehen.
Er ging mit Regina zurück ins Haus. Doch schon als sie die Tür öffnete tauchte Philipp auf, der sich ihr vor die Füße warf, niederkniete, ihr seine Leine ergeben reichte und begann ihre Füße zu küssen.
"Willkommen zurück meine Königin"
"Danke Philipp. Hast du erledigt, was ich dir befohlen habe?", fragt sie dann streng.
"Ja natürlich Herrin! Ich hoffe, es ist alles zu Ihrer Zufriedenheit!"
"Gut, ich werd mich dessen vergewissern! Bring Valentin in sein Zimmer. Er sollte sich etwas ausruhen und hol ihn dann pünktlich zum Abendessen ab, verstanden?"
"Ja Gebieterin"
Valentin wollte etwas erwidern, aber er wusste, dass sie recht hatte und er dringend etwas Schlaf nötig hatte. Also folgte er brav Philipp zurück in sein Zimmer.
"Brauchst du noch etwas?", fragte er schließlich.
"Nein, nicht direkt. Aber könntest du mir ein paar Fragen beantworten. Bitte. Ich bin so durcheinander."
Philipp schaute kurz in den Flur, dann schloss er die Zimmertür und setze sich auf einen Stuhl im Raum während es sich Valentin auf dem Bett bequem machte.
"Ich darf eigentlich nicht viel sagen ohne die Erlaubnis der Herrin verstehst du?"
"Ja, aber warum eigentlich immer Herrin, Königin etc?"
"Naja, devot und dominant sagt dir bestimmt etwas oder?"
"Ja, die dominante Person hat die Kontrolle und die Devote gibt sie ab richtig? Lass mich raten! Regina ist dominant und du bist dann devot?"
"Ja genau! Aber es ist etwas komplizierter als das. Ich hatte einen Herrn. Sein Name war Alexandro. Als Regina bei ihm eingebrochen ist, haben wir uns kennen gelernt. Alexandro hat mich oft schlecht behandelt und ihm Gegenzug für meine Hilfe hat mich Regina mitgenommen und und als ihren Sklaven aufgenommen."
Valentin nickte ein wenig nachdenklich.
"Aber wie bist du überhaupt dazu gekommen?", fragte er schließlich.
"Oh naja. Ich hab im Internet Menschen gesucht, die einen ähnlichen Fetisch haben oder das Gegenstück zu meinem sind. Da hab ich Alexandro kennengelernt. Er war am Anfang recht nett, hat mir Online Aufgaben gegeben und mich belohnt. Irgendwann hat er mich dann gefragt, ob ich Interesse an einer realen Session hätte. Also haben wir uns getroffen. War eigentlich wirklich großartig! Nach ein paar Treffen hat er mich dann gefragt, ob ich ihm gern auf Dauer dienen wollen würde. Doch als ich Ja gesagt habe, hat sich das Verhältnis zwischen uns irgendwie geändert."
"Wie meinst du geändert? "
"Nunja, er hat mir ein Halsband umgelegt, das er mit einem Schloss sicherte und dann hat er mich missbraucht. Auch sexuell."
Valentin erstarrte, "Warum bist du nicht weg gerannt oder hast die Polizei gerufen?"
"Weg rennen ging nicht, er hat mich angekettet, in einen Käfig gesperrt oder gefesselt und die Polizei konnte ich auch nicht rufen. Seine Strafen waren furchtbar. Gefesselt und geknebelt, unfähig sich zu bewegen bis du ihn lachend hinter dir spürst."
"Das... das tut mir so leid Phillip", er lächelte traurig.
"Danke, aber schon okay. Regina ist sehr streng und kühl. Sie hat die Kontrolle über mich und lässt keine Fehler zu, aber sie ist mehr als das Valentin. Aber ich darf dir das nicht erzählen. Es tut mir leid. Du wirst bald alles erfahren."
Dann stand er auf und ging zur Tür.
"War schön mit dir geredet zu haben. Schlaf jetzt etwas. Ich komme dann und wecke dich."
Dann ging Philipp und ließ ihn allein.
Er hatte heute eine Menge erfahren. Aber in seinem Kopf waren so viele Fragen. Wie sollte er dabei schlafen können?
Doch er merkte schnell, wie ihn der fehlende Schlaf langsam einholte und während er so in Gedanken versunken war, schlief er letztendlich doch irgendwann ein.
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Black Angel
Misteri / ThrillerValentin ist eigentlich ein ganz normaler 20 Jähriger, der ein ganz normales Leben führt. Doch als er auf die mysteriöse Regina trifft, wird sein Leben komplett auf den Kopf gestellt.