Overthinker.
Überdenker und Unterredner.
Gedanken drunter und Gedanken darüber.
Und mittendrin auch noch welche.
Randvoll mit „was wäre wenn" und „vielleicht" und „aber" und „bitte rette mich vor mir selbst".
Tausend kleine Würmer, die mein Gehirn von innen auffressen.
Tausend kleine Wörter, die sich durch meinen Kopf wühlen und ihn davon abhalten richtig zu arbeiten.
Tausende Fragen und Vorwürfe und Erinnerungen.
Fragen, auf die es keine Antwort gibt.
Vorwürfe, aufgrund vergangener Handlungen, verpasster Chancen, falscher Entscheidungen.
Erinnerungen, die wie ein schmerzhaftes Echo in mir wieder und wieder hallen, mich nicht vergessen lassen und es mir unmöglich machen in der Gegenwart zu leben.
Im Hier und im Jetzt.
Stattdessen reise ich durch Zeit und Raum und schwelge in Erinnerungen bereits längst vergangener, oder in Fantasien noch bevorstehender Tage.
Nostalgie und Utopie.
Im Hier und Jetzt nur Melancholie.
Und ständig die Frage nach einem Warum.
Warum ich.
Warum du.
Und warum nie ein wir.
Warum bist du nicht hier.
Warum ich nicht bei dir.
Warum nicht gemeinsam irgendwo im nirgendwo.
Dort wo uns keiner findet.
Und keiner sucht.
Doch ohne dich bin da nur ich.
Und du bist du.
Kein wir.
Nicht hier.
Nie wieder mit dir.
Alleine irgendwo im nirgendwo.
Nur ich und die Stimmen in meinem Kopf.
Und dann denke ich wieder nur an dich.
An „was wäre wenn" und „vielleicht" und „aber" und „bitte rette mich vor mir selbst".
Doch es gibt eine gute und eine schlechte Sache an Gedanken.
Keiner kann sie hören.
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Gedankenmut
PoetryIn der Welt, in der wir leben, gehen Gedanken verloren. Sie gehen verloren, weil wir sie nicht denken wollen. Manche Gedanken sind unartig, manche sind verboten, manche unerwünscht. Wir wollen sie nicht denken. Dürfen nicht. Haben keine Zeit dafür...