Aufga/eben

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Hast du dich schon einmal gefragt, was deine Aufgabe hier ist?

Im Leben.

Hat jeder eine Aufgabe oder streunen wir nur wild umher, ohne Pause, ohne Sinn. Ohne Punkt und ohne Komma.

Jeden Tag arbeitest du Aufgaben ab. Mal sind es kleine, mal größere.

Für manche führst du eine richtige Checkliste, andere behältst du einfach im Kopf.

Eine Aufgabe nach der anderen wird dabei abgehakt. Löst ein stolzes Gefühl in dir aus.

„Schon wieder hast du es geschafft, etwas zu erledigen!"

Für einen kurzen Moment schrumpft die Liste. Der Druck auf deinen Schultern wird weniger. Das Atmen fällt dir leichter.

Doch die Leichtigkeit und Freiheit ist nur von kurzer Dauer.

Denn dort hinten warten schon die nächsten Aufgaben. Dicht aneinander gedrängelt. Abwartend, welche sich wohl als nächstes in dein Gewissen schleicht.

Die Checkliste wird nie leer sein. Und dein Kopf wird es ohnehin nicht.

Und das schlechte Gewissen lauert mit ihnen. Mit voller Vorfreude auf seinen nächsten Einsatz.

Dabei kommt es selten darauf an, wie viele Aufgaben du fleißig erledigt und von deiner Liste gestrichen hast.

Hierbei kommt es nur darauf an, welche dort hinten noch warten. Welche nicht an der Reihe waren.

Die anderen spielen plötzlich keine Rolle mehr.

Der Stolz verwandelt sich in Unzufriedenheit.

Die Leichtigkeit in Schwere.

Und die Freiheit in Zwang.

„Mal wieder hast du es nicht geschafft, alles zu erledigen!"

Und mit diesem Gedanken kommt sein Einsatz.

Mit dem nächsten Ton, den du hörst, kriecht dein Gewissen durch dein Ohr und verankert sich fest mit deinem Gehirn.

Dort wird es gefüttert, von all den Aufgaben, die dort noch herumschwirren.

Es wächst und gedeiht innerhalb von Sekunden, wie die dunklen Gewitterwolken, die an einem schwülen Sommerabend über dich hinweg ziehen.

Es verdeckt die hellen Sonnenstrahlen, die noch zuvor deinen Körper mit einem warmen Licht überflutet haben.

Und mal wieder war es nicht ausreichend. Deine ganzen Bemühungen waren nicht ausreichend.

Die Zeit war nicht ausreichend.

Du

Warst nicht ausreichend.

Ungenügend.

Und irgendwann, gibst du auf.

„Du wirst ohnehin nie genug sein." „Enttäuschen kannst du nun einmal leicht." „Du bist eben einfach so."

Aber eine Aufgabe trägt nicht ihren Namen, weil du dich in ihr aufgeben sollst. Nicht dich und nicht die Aufgabe selbst.

Aufgeben, sollte niemals eine Option für dich sein.

Die Aufgabe der Aufgabe führt dich an kein Ziel.

Sie macht es nicht leichter und sie macht dich nicht freier.

Sie füttert nur die dunkle Seite des Gewissens.

Es ist okay, wenn du manche Aufgaben warten lässt. Du kannst stolz auf die sein, die du abhaken konntest.

Aber aufgeben, bedeutet auch gleichzeitig immer, dich darin aufzugeben.

Es dir nicht zuzutrauen.

Dich klein zu machen.

Doch das bist du nicht.

„Du bist genug, warst es immer." „Enttäuschen kann man nur, wenn bereits falsche Erwartungen bestehen." „Du bist einfach toll, so wie du bist."

Eine Aufgabe trägt nicht ihren Namen, weil du aufgeben sollst.

Weder sie, noch dich. 

GedankenmutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt