Angriff auf Hogwarts

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Knapp drei Monate nach Schulbeginn saßen die Schüler in Hogwarts beim Dinner, die Stimmung war wie immer gedrückt. Am Lehrertisch aßen die Lehrer schweigend und nachdenklich. Es hatte weitere Angriffe gegeben. Auch Remus saß schweigend am Tisch, er war wieder Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, doch seitdem Harry verschwunden war, fühlte er sich leer und verbraucht. Die Schüler hatten auch bemerkt, dass der Unterricht mit ihm nicht mehr derselbe war. Er war verbittert und prügelte das Wissen förmlich in die Schüler hinein. Jeglicher Spaß am Unterricht war den Schülern verloren gegangen. Das galt auch für die anderen Fächer. Sie lernten scheinbar nur noch für den Kampf. Offensiv- und Defensiv-Zauber, Duellieren, Heiltränke und Gegengifte. Selbst Snape vergaß seine Feindschaft gegen Gryffindor und triezte Slytherins und Gryffindors gleichermaßen, wenn die Tränke nicht perfekt waren. Alle warteten nur auf den Angriff, der zweifelsohne bald kommen würde. Hinter dem Tisch und an den Toren standen insgesamt zehn Auroren, die meisten Mitglieder des Phönixordens, um im Ernstfall die Schule zu schützen. Ron murmelte am Gryffindortisch leise: „Ich habe ein ganz ungutes Gefühl, Hermine. Es liegt etwas in der Luft, als würde heut abend etwas schreckliches geschehen." Sie sah ihn mit traurigen Augen an und rückte ihm beruhigend die Hand. Sie hatten seit fast vier Monaten nicht mehr gelacht, seitdem Harry verschwunden ist. Nur ihre Gefühle füreinander besaßen genug Kraft, sie zum Weitermachen zu motivieren. Außer Ginny hatten sie niemandem gesagt, dass sie inzwischen mehr als nur Freunde waren. Sie war ganz aus dem Häuschen gewesen und hatte beide glücklich umarmt. Doch alle vermissten Harry, jetzt mehr denn je. Niemand glaubte mehr daran, dass er noch lebte. Die letzte Hoffnung der Zaubererwelt war ausgelöscht. Plötzlich tönte ein Gong tief im Schloss. Der Kopf von Albus Dumbledore zuckte erschrocken hoch. Überall machte sich lautes Gemurmel breit. „RUHE!" sagte Dumbledore mit magisch verstärkter Stimme. Er schien kurz in sich zu gehen. „Alle Schüler bleiben in der großen Halle, egal was geschieht. Macht euch bereit. Es ist ein Angriff der Todesser. Es sind fünfzig. Keine Dementoren, nur Todesser." Panik machte sich unter den Schülern breit. „RUHE!" rief Dumbledore, „Bleibt ruhig! Lehrer, Auroren, auf eure Posten!" kommandierte er.

Doch plötzlich geschah etwas unerwartetes. Die großen Türen zur großen Halle schlugen mit einem Knall zu und verschmolzen miteinander. Vor allen Fenstern erschienen plötzlich Metallplatten. Die Lehrer versuchten die Tür zu öffnen, doch egal was, sie ging nicht auf. Kein Alohomora, kein Reducto, nichts bewegte die Tür. Plötzlich erschien ein rot leuchtendes Symbol auf der Tür, ein Schild mit einer Rune und dahinter gekreuzte Schwerter. „Was ist das für ein Symbol?" fragte Dumbledore. Die Lehrer sahen sich ratlos an. Plötzlich hallte eine tiefe kräftige Stimme durch das gesamte Schloss. „Hogwarts sine da cala de Eledhain. Dana de Hogwarts Loledain." „Was war das?" Plötzlich erschien ein Haus-Elf vor Dumbledore und verbeugte sich. „Dobby! Was ist?" „Master Dumbledore. Dobby ist gekommen, um euch mitzuteilen, dass Hogwarts unter dem Schutz eines Elfen steht." „Eines was? Dobby kennst du dieses Symbol?" Dobby drehte sich um und starrte aus geweiteten Augen auf das Zeichen. „Ein Paladin. Das Symbol der Wächter des Königreiches." stammelte Dobby. Plötzlich hörten sie das Krachen von Flüchen und grausame Schreie von draußen. Die Schüler klammerten sich aneinander, die Jüngeren fingen an zu weinen. Hermine klammerte sich zitternd an Ron, genau, wie Ginny an Dean. Alle sahen erwartungsvoll auf die Tür. „So etwas habe ich noch nie gesehen." sagte Hermine, „Die Türen einfach verschmolzen." „Habe ich gerade richtig gehört? Elfen? Paladin? Seit wann können Hauselfen kämpfen? Und was für ein Königreich?" fragte Ron verwundert. „Ich habe keine Ahnung Ron, doch irgendwie glaube ich nicht, dass es sich um Hauselfen handelt." „Aber es gibt keine anderen Elfen." „Ich weiß." Das Krachen und die Schreie von draußen jagten allen eine Gänsehaut über den Rücken. Nach einer halben Stunde legte sich das Geräusch und die Stille wirkte fast noch bedrückender, als der Kampflärm. „Ist das jetzt gut oder schlecht?" fragte Snape sarkastisch. Die Lehrer waren inzwischen an ihren Tisch zurückgekehrt, nur die Auroren blieben an der Tür. Kurz darauf verblasste das Symbol und die Tür flog auf.

Dunkle Zeiten - HP FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt