Harrys Gedanken wanderten zurück in die Vergangenheit, die für ihn fast vier Jahre zurück lag, für seine Freunde knapp vier Monate. Während er seinen Freunden seine Geschichte erzählte, erlebte er sie in seinem Geist mit:
Mit einem lauten Stöhnen erwachte Harry aus der endlosen Dunkelheit. Seine Hand hatte sich krampfhaft um den Griff seines Zauberstabs geklammert. Er öffnete die Augen und stellte fest, dass sich um ihn herum alles drehte. Er schloss sie wieder, zählte bis zehn, dann öffnete er sie wieder. Diesmal stand die Welt still und er sah sich um. Er befand sich auf einer kleinen Lichtung mitten im Wald. Der Fleck Gras auf dem er lag war verkohlt. Er versuchte sich zu erinnern, was geschehen war. „Voldemort" murmelte er und mit schmerzhafter Deutlichkeit erwachten die Erinnerungen. Voldemort war in sein Haus eingedrungen und hatte seine Verwandten töten lassen. Dann wollte er ihn umbringen. Er hatte gleichzeitig mit Voldemort einen Fluch ausgesprochen und diesmal war es nicht zum Priori-Incatatem-Effekt gekommen, wie nach dem trimagischen Turnier. Voldemort hatte seinen Zauberstab gegen den von Malfoy ausgetauscht. Was war geschehen? Fragte er sich. Er richtete sich auf und sah sich genauer um. Der Wald war ihm unheimlich, etwa so, wie der verbotene Wald um Hogwarts. Er stand langsam auf und ging erst mal drauflos. Er hörte einen Bach rauschen. Das war sein erstes Ziel. Nach fünf Minuten hatte er den Bach erreicht. Er wusch sich das Gesicht und trank einen Schluck des köstlich kühlen Wassers. Als er sich zum Wasser herunter lehnte, sah er plötzlich Spuren im Sand. Spuren, die ihm gar nicht gefielen. Es war eine große Pranke mit offensichtlich langen Krallen, die sich tief in die Erde gegraben hatten. Das sah nicht gut aus. Er überlegte, was er als nächstes tun sollte. Er musste aus dem Wald raus. Er wusste nicht, wie lange das dauern würde. Er brauchte also Verpflegung. Außerdem wusste er nicht, wohin er sich wenden musste, also brauchte er eine Art Aussichtspunkt. Zunächst brauchte er Wasser, doch worin sollte er es transportieren? Gedankenverloren spielte er mit seinem Zauberstab. Dann schlug er sich gegen die Stirn. War er nun ein Zauberer oder nicht? Er nahm einen Stein vom Ufer des Baches und tippte ihn dreimal mit dem Zauberstab an. Dann sagte er deutlich: Transverto Butticula und stellte sich dabei in seinem Geiste eine Feldflasche vor. Tatsächlich verwandelte sich der Stein in eine perfekte Feldflasche. Das Lernen hatte sich also doch gelohnt. Einen weiteren Stein verwandelte er in einen handlichen Rucksack. Dann ließ er seinen Blick schweifen. Ein besonders großer Baum fesselte seinen Blick. Das war sein nächstes Ziel. Der Baum war etwa zweihundert Meter entfernt. Unterwegs hielt er Ausschau nach Beeren und Früchten. Was er als genießbar erachtete, steckte er in den Rucksack. Ein paar Beeren aß er sofort. Dann erreichte er den Baum. Er steckte seinen Zauberstab in seine Tasche und begann, den Baum hinaufzuklettern. Der Baum überragte alle anderen in der Umgebung, so müsste er einen guten Ausblick auf die Umgebung haben. Er hatte sich das Klettern nur nicht so schwer vorgestellt. Nach zwanzig Minuten waren seine Hände voller Splitter und der Schweiß lief aus allen Poren.
Drei Stunden später hatte er die angestrebte Höhe erreicht. Die Dunkelheit brach inzwischen herein. Er sah sich um, doch um ihn herum war nur dichter Wald, weit und breit kein Anzeichen von Zivilisation. Wo war er nur gelandet? Plötzlich sah er einen Lichtblitz, dann einen orangenen Schein. In der Ferne hatte jemand ein Feuer entfacht. Wo ein Feuer war, waren auch Menschen, bzw. Leute. Der Lichtblitz könnte bedeuten, dass es sich um einen Zauberer handelt. Er nahm seinen Zauberstab, legte ihn auf seine Hand und sagte: „Weise mir den Weg!" Diesen Spruch hatte er während des trimagischen Turniers gelernt, er bewirkte, dass sich sein Zauberstab nach Norden ausrichtete. Das Feuer war im Nordwesten zu sehen. Heut brauchte er sich nicht mehr auf den Weg machen. Er überlegte, ob er wieder herunterklettern sollte, doch diesen Gedanken verwarf er schnell wieder, als er sich an den Klauenabdruck erinnerte. Er kletterte jedoch etwas tiefer, bis er einen breiten verzweigten Ast erreicht hatte. Er verwandelte seine Jacke in eine Wolldecke und deckte sich damit zu. Seinen Rucksack und seinen Zauberstab brachte er sicher unter. Dann legte er sich schlafen.
Er schlief diese Nacht ruhig und friedlich und zur Abwechslung mal ohne Albträume. Am nächsten Morgen erwachte er mit dem ersten Sonnenstrahl. Er aß ein paar Beeren und trank etwas von dem Wasser. Seine Decke verwandelte er wieder zurück in seine Jacke, dann kletterte er hinunter. Die Erfahrung an dem Bach hatte ihn gelehrt, im Wald die Augen aufzuhalten und so bemerkte er schnell die Spuren unten am Baum. Etwas war in der Nacht um den Baum herumgeschlichen, etwas Großes. Die Abdrücke waren ziemlich tief. Er ließ sich vom Zauberstab den Weg weisen und machte sich auf die Reise. Es würde mindestens einen Tag dauern, bis er den Ort des Feuers erreichen würde. Er ging zügig und versuchte leise zu sein. Er wollte nichts aufschrecken, was ihm gefährlich werden könnte. Am Nachmittag sah er in der Ferne ein Einhorn grasen. Er wusste es besser, als sich diesem schönen und unschuldigen Tier zu nähern. Sie mochten die Nähe von Männern oder Jungen nicht. Sie duldeten nur die Nähe von Frauen und ließen sich auch nur von Jungfrauen berühren. Plötzlich hob das Einhorn den Kopf, witterte etwas und verschwand mit einem wilden Galopp. Harry war sofort in Alarmbereitschaft. Er hörte ein lautes Krachen. Und es bewegte sich auf ihn zu. Das war nicht gut. Ein großes kräftiges Tier brach vor ihm aus dem Unterholz. Es ähnelte einem Nashorn, war etwas größer und hatte drei gefährlich spitze Hörner. Dieses Tier hatten sie in ‚Magische Kreaturen' besprochen, doch Harry fiel der Name nicht ein. Er wusste nur, dass es ziemlich gut gepanzert war. Es rannte auf ihn zu. „STUPOR!" rief Harry, doch der Fluch prallte von der Haut des Tiers ab. Es wurde nur noch wütender. „IMPEDIMENTIA" schrie Harry, doch der Fluch verlangsamte das gewaltige Tier nur wenig. „ELECTRIFICUS!" schrie Harry nun und ein gleißender Blitz traf das Tier. Funken wanderten über dessen Haut und diesmal knickten die Vorderbeine ein. Doch es richtete sich schnell wieder auf, schüttelte sich kurz und stürmte weiter auf Harry zu. Er konnte gerade noch zur Seite springen, sonst hätte das Biest ihn aufgespießt. Blitzschnell drehte sich Harry um und sandte dem Vieh einen weiteren Zauberspruch hinterher: „IMMOBILUS!" Dieser Spruch saß und das Tier erstarrte mitten in der Bewegung. „Puh, das war knapp!" murmelte Harry, dann rannte er so schnell er konnte. Der Zauber würde nicht lange anhalten.
Völlig außer Puste verlangsamte er seinen Schritt zwei Kilometer weiter. Dann horchte er sorgfältig, doch nichts deutete darauf hin, dass das Biest ihm gefolgt war.„Gott sei..." er hörte ein leises Knacken und warf sich nach hinten. Dieser ausgezeichnete Reflex rettete ihn, dann dort, wo er eben noch gestanden hatte, schoss ein großes Netz in die Luft. „Was zu Hölle ist das hier?" fluchte er. Er richtete sich wieder auf und ging zügig weiter. Diesmal richtete er seinen Blick jedoch sehr sorgfältig auf dem Boden. Er behielt alle Sinne angespannt, im Falle, dass ihn ein anderes Tier auf die Speisekarte gesetzt hatte, oder die Erbauer dieser Falle nach ihm suchten. Er fand drei weitere Fallen und eine Speergrube, denen er vorsichtig auswich. Er fand keinen der Erbauer und er wusste nicht, ob ihm das Sorgen oder Erleichterung verschaffte.
Am späten Nachmittag suchte er sich wieder einen hohen Baum, auf dem er nächtigte. Er fand das Feuer schnell wieder und er hatte mehr, als die halbe Strecke zurückgelegt. Morgen würde er die Stelle erreichen und erschöpft viel er in einen traumlosen Schlaf. Am nächsten Morgen kletterte er wieder herunter und setzte seinen Weg fort, die Sinne gespannt, den Zauberstab bereit. Er wusste, er war in der Nähe der Stelle, als es Mittag war. Er bewegte sich nun wesentlich vorsichtiger. Er hatte sich desillusioniert. Diesen Spruch hatte er sich von Moody im letzten Schuljahr abgeschaut. Plötzlich kam er an eine Lichtung. Mitten auf dieser Lichtung stand ein kleines Steinhäuschen und aus dem Schornstein trat feiner Rauch. Vor der Tür des Hauses saß ein alter Zauberer mit einem langen weißen Bart auf einem Schaukelstuhl. Der Zauberer kam Harry merkwürdig bekannt vor.
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Dunkle Zeiten - HP FF
FanfictionVoldemort wird zum Nekromancer, er greift Harry bei den Dursleys an und als er ihn mit dem Avada Kedavra belegt, verschwindet Harry. Ist er Tod? Was ist mit ihm geschehen? Alte Story, die aber wieder verfügbar ist^^ Viel Spaß Und wie damals gehört d...