Das Triumvirat

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Stolz grinsten sich die Schüler der ‚Drachenschule' an, als ihnen die Lehrer mitteilten, dass sie der bisher beste Jahrgang dieser Schule waren. Noch nie hatte eine Klasse so viel in so kurzer Zeit gemeistert. Das war vor allem Harry und Ariane zu verdanken. Beide verbrachten nahezu ihre gesamte Freizeit mit Studien, Harry weil er es musste und Ariane, weil sie wie seine Freundin Hermine, viel Spaß am lernen hatte. Die anderen Schüler wurden einfach von den Fortschritten der beiden angestachelt und lernten freiwillig mit. So beherrschte die Klasse nach acht Monaten Schule bereits das Reisen mit Hilfe der Elemente, das Beschwören von Elementarwächtern und den Kampf mit den Elementarwaffen. Auch die Animagus-Transformationen waren bei den meisten schon sehr weit fortgeschritten oder, wie in Harrys Fall, bereits abgeschlossen.

Harry genoss das friedliche Leben mit seinen neuen Freunden, das schöne Wetter, was das ganze Jahr in Atlantis herrschte und die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Atlanter. Dort wo er herkam, gab es viel Hass, Misstrauen, Intrigen und einen machthungrigen dunklen Lord, der ihn vernichten wollte. Dort war er berühmt für etwas, auf das er keinen Einfluss hatte, jedenfalls sah er es so. Und er hasste es. Hier wurde er von jedem auf der Straße gegrüßt, jedoch nicht, weil sie ihn kannten, sondern einfach, weil sie freundlich waren. Doch auch hier hatte er es bereits geschafft, eine Berühmtheit zu werden, jedoch nicht für das einfache Volk, wohl aber für die ‚Priester', die Elementarmagier von Atlantis. Erstens, er beherrschte alle vier Elemente, wo jeder andere, wenn überhaupt, ein Element beherrschte und im günstigsten Falle noch marginale Fähigkeiten für ein zweites Element zeigte.

Und zweitens war er, trotzdem er vier Elemente lernte, in jedem einzelnen bereits weiter fortgeschritten, als die anderen Schüler, die eins lernten. Drittens beherrschte er bereits die komplette Transformation in all seine vier Formen, viertens hatte er bereits einem kleinen Jungen das Leben gerettet, als er sich in einen Delphin verwandelte und ihn vor dem Angriff eines Riesenhai rettete, fünftens hatte er dabei in seiner Tierform gezaubert, was noch keinem anderen vorher gelungen war, sechstens dabei ohne das nötige Wissen fast eine Elementarwaffe beschworen, was sie erst viel später gelernt hatten und letztendlich war sein Potential für jedes der einzelnen Elemente weit über Durchschnitt und überschritt jede Skala, die die Atlanter bis dahin aufgestellt hatten.

Dennoch behandelten sie ihn, wie einen Gleichgestellten und nicht wie einen Übermenschen. Nach dem Lob der Lehrer saßen sie wie immer schwatzend am Mittagstisch und unterhielten sich über ihre Leistungen im Unterricht. Ariane, die Wasser-Elementarin berichtete gerade stolz, wie sie es geschafft hatte, eine starke Eiswand zu errichten, während sie gegen Endryl, so hieß Harry in Atlantis, mit ihrem Eis-Rapier kämpfte und dadurch eine Möglichkeit gewann, die Flucht zu ergreifen. Niemand machte ihr einen Vorwurf deswegen, denn keiner der Schüler träumte auch nur davon, Endryl im Kampf mit dem Schwert zu besiegen, nicht einmal Chris und Charles die beiden aufgeweckten Feuerelementare, die nichts so leicht abschreckte. Sein Training mit den Elfen hatte ihn einfach zu überlegen gemacht, er besiegte sogar seine Lehrer öfter als sie ihn und sie lernten bereitwillig von seinen Künsten. Statt dessen bewunderten die Schüler Arianes Fähigkeit, während eines Schwertkampfes, der absolute Konzentration erforderte, noch einen so potenten Zauber, wie einen Schildwall auszuführen und auch Harry lobte sie dafür anerkennend.

Plötzlich schlug die Tür zur Halle auf und ein abgehetzter Atlanter stürmte durch die Tür. "Meister Marten! Meister Marten! Schnell, ihr müsst mir folgen. Das Haus von Priester Rohan steht in Flammen! Sie lassen sich nicht löschen." stammelte er. Marten stand so abrupt vom Tisch auf, dass sein Stuhl laut umkippte. "Zeigt mir den Weg, Bürger" forderte er ihn auf. Auch die Schüler sprangen auf und folgten Marten, dem Meister des Wassers.

Minuten später erreichten sie das Haus. Grelle Flammen schlugen lodernd aus den Fensteröffnungen und aus dem Dach. Um das Haus stand eine Reihe von Leuten, die versuchten mit schnell herangebrachten Eimern voller Wasser das Haus zu löschen. "Tretet Beiseite!" forderte Marten sie mit lauter Stimme auf. Die Menge teilte sich bereitwillig und machte ihnen Platz. Marten hob die Hände, murmelte einige Worte und über dem Haus erschien eine große Wassermasse, die sich zischend über das Feuer ergoss und eine Dampfwolke erzeugte. Doch die Flammen wurden nicht gelöscht. Ungläubig starrte Marten auf das Feuer und schüttelte den Kopf, "Das muss ein mächtiger Feuer-Priester gewesen sein." "Meister Marten, darf ich?" fragte Harry mutig. Er nickte Harry zu, "Versuch dein Glück, Endryl!"

Dunkle Zeiten - HP FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt