Georges PoV
» new beginning, old habits «
Meine Finger schlenderten sanft über das Whiskeyglas, während mein Kopf sich begann immer schwerer anzufühlen. Ich war normalerweise kein Trinker und das machte sich in meinem Körper auch relativ schnell bemerkbar. Nach nur bereits zwei Gläsern fühlte ich mich wie eine schwebende Fee.
,,Ich hätte dich nicht für einen Alkohol Fan gehalten.'' Ich richtete meinen Blick auf und sah meinen neuen Zimmergenossen vor mir sitzen, den ich heute Morgen erst kennengelernt hatte. Es war der erste Tag des Colleges, ich saß in einer Bar und betrank mich. Auch ich hätte mich an meinem ersten Tag hier nicht so gesehen. Ich wusste nicht einmal, was mich überhaupt hergebracht hatte. Es fühlte sich wie ein alter Impuls an. Ein Impuls, der nie mir gehört hatte.
Es war das erste Mal nach einem Jahr, dass ich wieder auf eine öffentliche Schule ging, da ich das letzte Jahr meines Abschlusses in Privatunterricht verbracht hatte. Wahrscheinlich überkam mich einfach die Nervosität. Es sollte ein Neuanfang sein, doch so fühlte es sich nicht an.
Egal wo oder mit wem ich war, egal was ich tat, kam er mir in den Sinn. Er hatte tiefere Spuren hinterlassen, als ich es angenommen hatte. Alleine die Tatsache, dass ich selbst jetzt noch immer über ihn nachdachte, obwohl ich es nicht wollte. Ich wollte ihn einfach endgültig vergessen.
,,Hat es einen bestimmten Grund, weshalb du dir am ersten Tag schon die Kante gibst?'' fragte Jordan neugierig. Ich schaute in sein Gesicht und musste mich zusammenreißen meins nicht zu verziehen, denn sicherlich war er der Grund dafür. Schließlich ähnelte er ihm viel zu sehr, trug sogar dasselbe Parfüm. Wie sollte ich meine Collegezeit mit jemanden verbringen können, der meinem Ex-Freund ähnelte und auch noch nach ihm roch? Wie sehr wollte mich das Schicksal eigentlich bestrafen?
,,Gibt keinen'' antwortete ich ihm schließlich.Er schnappte sich eins der Gläser und schüttete sich ebenfalls etwas ein, hatte er vor mit mir zusammen zu trinken? Was tat er überhaupt hier?
,,Wieso bist du hier?'' fragte ich ihn also.
,,Ich treffe mich mit einem alten Freund, der auch auf unserem College ist'' erzählte er.
,,Ist es in Ordnung, wenn er sich zu uns gesellt?'' fragte er, woraufhin ich stumpf nickte. Ich wollte eigentlich einfach nur meine Ruhe haben, aber daraus wurde wohl nichts mehr.,,Da ist er'' rief Jordan und winkte ihn herüber. Als ich meinen Kopf zur Seite neigte, traute ich meinen Augen kaum.
,,Das kann doch nicht wahr sein...'' murmelte ich fassungslos leise vor mich hin. Jordans alter Freund war der beste Freund meines Ex-Freundes, Nick. Keine Ahnung, ob sie es immer noch waren, jedenfalls zur Highschool Zeiten schon.Ich hatte seit damals niemanden aus der Schulzeit mehr gesehen, nachdem ich in Privatunterricht gegangen war und gerade den besten Freund von ihm wiederzusehen, der alles mitbekommen und miterlebt hatte, war verdammt unangenehm. Ob er mich erkennen würde?
Er begrüßte Jordan, ehe er sich neben ihn setzte. Als sich unsere Augen trafen verspürte ich den Drang einfach aufzustehen und zu gehen. Er musterte mich und schien zu überlegen.
,,George?'' kam es schließlich von ihm. Schweigend starrte ich ihn weiter an, während Jordan uns leicht irritiert anstarrte.Ich hatte Nick zuletzt mit 17 gesehen, vor inzwischen zwei Jahren, ehe ich die Schule verlassen hatte. Ihn so unverhofft plötzlich wiederzusehen, riss Wunden auf, die ich noch immer versuchte zu schließen. Was, wenn er mit Clay nach wie vor befreundet war? Ihm von diesem Treffen erzählen würde? Würde es ihn überhaupt interessieren? Interessieren, was aus mir geworden war, nachdem ich seinetwegen gegangen war?
,,Ich sollte langsam gehen'' kam es von mir, statt auf Nick zu reagieren. Als ich aufstand, verlor ich für eine Sekunde die Balance, doch bekam sie wieder in den Griff. Ich sollte echt nicht trinken, wenn ich es nicht vertrug. Vom Alkohol war ich auch eigentlich kein Fan gewesen, eher das totale Gegenteil.
,,Was, jetzt schon? Willst du nicht noch bleiben und wir gehen später zusammen zurück?'' kam es von Jordan. Nick war still und vermied es nun ebenfalls mich anzusehen. Ob es ihm genauso unangenehm war?
,,Ein anderes Mal, tut mir leid'' verabschiedete ich mich mit den Worten. Kaum hatte ich die Bar verlassen, konnte ich wieder richtig durchatmen.Was war das bitte für ein beschissener Neuanfang? Erst sah mein Zimmergenosse aus wie mein Ex-Freund und dann war dieser auch noch mit seinem damaligen besten Freund befreundet? Ich kam mir vor, wie in einer Comedyshow. Was würde mich denn als Nächstes erwarten?
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Kaum zu glauben, dass ich doch wieder eine Dnf Story schreibe🙆♀️
Tatsächlich kommts durch Ripo, weil ich es mir selbst nochmal durchgelesen habe und dann das Verlangen zurückgekommen ist, crazy haha.
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Drowned Emotions
FanficDrowned Emotions - zwei Worte, mit denen George sich nur zu gut identifizieren konnte. Nachdem er das erste Mal seinen Gefühlen freien Lauf gelassen hatte, wurde er abgrundtief verletzt von der Person, die er dachte, wäre seine Definition von Liebe...