Georges PoV
» hated desires «
Eine Stunde war bereits vergangen, die ich mich kaum konzentrieren konnte, da Clay mich noch immer belästigte. Inzwischen saß er gegenüber von mir, denn so konnte er mich mit seinem Schuh unterm Tisch betatschen. Egal was für Blicke ich ihm widmete, schien es ihn nur weiter zu motivieren. Ich hatte wirklich versucht, ihn einfach zu ignorieren, aber er war wie eine lässige Zecke.
Ich lehnte mich zurück, verschränkte die Arme und schaute ihn an.
,,Hast du vor den ganzen Tag hier zu sitzen?'' fragte ich ihn, er zuckte nur mit der Schulter.
,,Hast du nichts zu tun?'' fragte ich dieses Mal, wieder zuckte er mit der Schulter, grinste jedoch dabei. Ich durchschaute seine Masche, denn er hatte meine wohl bereits ebenfalls durchschaut. Er wollte zuerst zubeißen, mich auf dem kalten Fuß erwischen. Nur konnte er es nicht und das schien ihn zu stören.Ich musterte ihn. So sehr ich dieses Gesicht auch verabscheute, hatte ich es einst verehrt. Damals spielten wir in einer unterschiedlichen Liga. Er war natürlich der heißbegehrte Typ der Schule und ich der bekannte Nerd. Ich hätte auf mein Bauchgefühl hören sollen, dass er es nicht ernst mit mir meinte, dennoch hatte ich mich auf ihn eingelassen und das nur, weil ich ihn begehrte, so wie jeder es tat.
Heute fragte ich mich, wie man ihn in erster Linie überhaupt begehren konnte. Er sah gut aus, klar, war jedoch das größte Arschloch, das ich kannte. Wenn ich ihn anschaute, verspürte ich nichts außer reinen Hass, Scham. Scham zu wissen, was er getan hatte, was ich getan hatte. Dieses Arschloch hatte mir alles genommen, selbst meine Jungfräulichkeit und erwähnte es vor der ganzen Schule.
Für all diese Leute würde ich für eine Ewigkeit als der kleine dumme naive Nerd durchgehen, der sich vom Pisser der Schule durchnudeln lassen hatte. Nach seiner Pfeife tanzte und wirklich glaubte, dass Liebe im Spiel war. Aber nein, es war einfach nur ein Spiel - ich war das Spiel. Sein dämliches Grinsen ging mir dermaßen auf die Nerven. Am liebsten würde ich es ihm aus dem Gesicht prügeln.
,,Wir hatten doch auch gute Zeiten'' fing er an und neigte seinen Kopf zur Seite, während er mit seinen Augen über meinen Körper fuhr.
,,Lass uns diese Spielchen beenden und zu ganz anderen zurückkehren'' fuhr er mit einem Zwinkern fort. Leute um uns herum schienen unser Gespräch zu hören und warfen uns angewiderte Blicke zu. Ich stieß ein spöttisches Lachen aus und schüttelte den Kopf, während ich mich auf dem Stuhl wieder nach vorne richtete und meine Arme verschränkt hielt.
,,Was lässt dich glauben, dass ich es je nochmal mit dir treiben würde?''
,,Ich glaube es nicht, ich weiß es.''Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange, um meine letzten Nerven beizubehalten. Seine verdammte selbstgefällige, arrogante Art machte mich wahnsinnig und wütend. Zugleich ließ es auch Blut in Körperteile pumpen, an die ich in seiner Nähe nicht einmal ansatzweise denken sollte. In diesem Moment verabscheute ich diese Gelüste genauso sehr wie ihn.
Ich packte meine Sachen zusammen und war bereit zu gehen. Viel zu lange schon hielt er sich in meiner Nähe auf. Ich wollte spielen, ja, aber es gab auch Grenzen und diese durfte ich nicht überschreiten. Er war der Grund für die Hölle, die ich die letzten zwei Jahre durchgemacht hatte. Ich wollte ihn leiden und nicht kommen sehen.
Als ich Aufstand pfiff und schaute er zwischen meine Beine.
,,Hat sich da ein Problem angebahnt. Gehst du deshalb jetzt?'' grinste er, ich ignorierte ihn und warf mir den Rucksack über die linke Schulter, während ich den Stuhl an den Tisch schob.
,,Ich kann dir helfen es zu lösen'' machte er weiter und leckte sich über die Unterlippe.
,,Du kannst mich mal'' entgegnete ich ihm und drehte mich um.
,,Mit vergnügen'' rief er noch, woraufhin ich ihm den Mittelfinger beim Herausgehen zeigte.Im Zimmer angekommen war ich unglaublich froh, dass Jordan nicht da war. Ich öffnete den Knopf und Reißverschluss meiner Hose, um sie zu lockern. Ich konnte nicht glauben, dass ich wirklich seinetwegen erregt war. Es war zwar schon eine ganze Weile her, dass ich was mit wem hatte, aber das war doch kein Grund, um bei diesem Arschloch hart zu werden.
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Drowned Emotions
FanfictionDrowned Emotions - zwei Worte, mit denen George sich nur zu gut identifizieren konnte. Nachdem er das erste Mal seinen Gefühlen freien Lauf gelassen hatte, wurde er abgrundtief verletzt von der Person, die er dachte, wäre seine Definition von Liebe...