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» rising flame «

,,Okay, dann mal los. Wir wollen das Publikum doch nicht enttäuschen'' rief Envo, nachdem er sein Bier ausgetrunken und sich zur mir zur Seite gedreht hatte. Ich starrte ihn an. Verwundert, dass er sofort bereit dafür ohne jegliche Gedanken zu sein schien. Ich hatte nicht unbedingt vor jemanden zu küssen, den ich erst seit diesem Abend kannte. Erst recht nicht vor Clay, mich interessierte nur seine Reaktion. Bisher hatte er weder etwas gesagt noch getan. Nur sein Blick und seine Körperhaltung hatte sich etwas verändert.

Ich richtete mich ebenfalls zur Seite und wollte es einfach hinter mich bringen, als er sich doch einmischte und uns unterbrach, bevor wir überhaupt annähernd begonnen hatte.
,,Wenn du einen richtigen Kuss sehen willst, lass mich es tun'' entgegnete er Jenna, da diese die Aufforderung gestellt hatte.
,,Ich beklage mich nicht'' rief sie lachend. Nun starrte ich ihn verwundert an, er wollte mich küssen?

Anders als bei Envo wurde ich zögerlich und nervös. Es war zwei Jahre her, dass sich unsere Lippen berührt hatten. Als ich sah, wie er aufstand und langsam zwei Schritte auf mich zumachte, bis er letztendlich vor mir stand, stieß sich Adrenalin durch meinen Körper. Ich wusste was in den nächsten Sekunden passieren würde und alleine der Gedanke daran machte meine Knie schwach.

Während er sich leicht zu mir hinunterbeugte, legte er seine Hand unter mein Kinn und zog mein Gesicht zu sich. Mein Körper hatte sich wie von alleine nach vorne gelehnt, um ihm nachzukommen. Es passierte wieder, ich verlor die Kontrolle und gab sie ihm vollkommen. Das, was ich nie wieder tun wollte. Ihm die Macht über mich geben und dann auch noch zu wissen es zu wollen.

Ehe er seine Lippen auf meine legte, konnte ich sein sanftes Grinsen sehen, was zwischenzeitig auch während dem Kuss spürbar war. Erst war es ein einfacher Kuss, doch dann setzte er seine Zunge ein. Nur unsere Lippen und Zungen berührten sich, doch es fühlte sich so an, als würde sich jede Stelle unseres Körpers berühren. Ein guter Küsser war er schon immer gewesen. Er wusste genau was er tat und setzte es gekonnt ein.

Ehe ich mich versah, fand meine Hand ihren Weg zu seinem Hinterkopf. Wir wussten beide, wenn die anderen nicht direkt um uns herum gewesen wären, dass wir übereinander hergefallen wären. Hätten sie nicht etwas gesagt, hätten wir womöglich nicht einmal mehr aufgehört.
,,Okay okay, beruhigt euch, wow! Mir wird ja schon ganz heiß'' rief Jenna, woraufhin wir uns das erste Mal langsam lösten.

Wir schauten uns noch in derselben Position direkt in die Augen, ehe wir vollständig voneinander abließen. Seine Augen waren verdunkelt und funkelten zugleich. Ich konnte das Verlangen in ihnen sehen und spüren. Mein Puls raste, meine Lippen waren geschwollen und in meiner Hose bahnte sich beinah Unheil an. Das letzte Mal hatte und wurde ich vor zwei Jahren so geküsst und das mit und von ihm.

Envo, Nick und Jordan starrten sich schweigend an, ehe sie Blicke untereinander austauschten und anfingen zu lachen.
,,Ich gebe mich geschlagen, das hätte ich nicht toppen können'' scherzte Envo. Clay hatte sich inzwischen wieder auf seinen Stuhl gesetzt, doch seine Augen klebten auf mir genauso wie meine auf ihm. Sein Brustkorb hob sich rasant. Er fuhr sich durch die Haare und griff nach einer neuen Flasche Bier. Dadurch unterbrach sich unser Augenkontakt.

Ich spürte Nicks und Jordans Blicke auf mir. Abgesehen von Envo und Jenna wussten die beiden, was Sache war. Wenn ich das Gefühl hatte, nicht mehr weiterzuwissen, wusste ich es spätestens jetzt wirklich nicht mehr. Mein Puls konnte sich kaum beruhigen, da ich seine Lippen förmlich noch immer auf meinen spürte.

Er sagte zu mir, dass ich mich nicht in ihn verlieben sollte, doch was war mit ihm? Wollte er mir wirklich weiß machen, dass er nichts gefühlt hatte? Er hatte sich mir genauso hingegeben wie ich ihm. Wo waren wir bloß gelandet? Wo war ich gelandet? Ich tat all das, was ich nie wieder tun wollte, nicht mit ihm. Eins war klar, ein Zurück gab es nicht mehr und das wussten wir beide. Es war kein Spiel, schon längst nicht mehr.


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