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» truth or dare? «

,,Jenna Kentucky, zweite Jahrgang'' stellte sie sich Hände ausstreckend mir vor. Vom Aussehen her würde man sie als relativ liebe und zurückhaltende einschätzen. Sie hatte einfach dieses unschuldige Mädchen Aussehen, doch ihr Lächeln verriet, dass sie das totale Gegenteil davon war.

,,Envo Maden, auch im zweiten'' zwinkerte er mir zu und hob sein Bier in die Höhe, um mich willkommen zu heißen. Ich hatte die zwei noch nie hier gesehen, aber ich achtete auch nicht wirklich auf die anderen. Bisher schienen sie beide aber ganz sympathisch, daher hatte ich keine schlechten Bedenken.

Erst als ich mich umschaute, realisierte ich, dass Clay gar nicht da war. Nick schien meine Gedanken lesen zu können und lächelte mich sanft an.
,,Er kommt gleich wieder, ist neues Bier holen gegangen.'' Ich entgegnete ihm darauf nur ebenfalls ein kurzes Lächeln, ehe ich mich nach einem Platz umschaute.

,,Hier, ich mache dir Platz'' rief Jenna und setzte sich von der Couch auf den Boden daneben.
,,Oh, nein. Bleib ruhig sitzen, du musst dich nicht meinetwegen auf den Boden setzen'' entgegnete ich ihr, doch sie schüttelte nur grinsend ihren Kopf.
,,Alles gut, setz dich'' sagte sie, was ich dann auch tat und neben Envo Platz nahm.

Nick stand auf und holte Jenna einen weiteren Stuhl. Er selbst saß ebenfalls auf einem und der Leere neben ihm, gegenüber von mir, gehörte wohl Clay. Plötzlich fiel die Türe fiel auf und Clay kam mit zwei weiteren Kästen Bier herein, die er neben dem Tisch auf den Boden stellte und sich auf seinen Stuhl fallen ließ.

Er war völlig durchnässt, es musste draußen wohl regnen. Mit der Hand fuhr er sich durch die Haare, streckte den Kopf zurück in die Höhe und sah dabei verboten gut aus. Ein Gedanke und Anblick, der mich schwer schlucken ließ. Ich war hergekommen, um mich ablenken zu können, doch genau er zog meine gesamte Aufmerksamkeit wieder auf sich. Er hingegen hatte mir bisher nicht einen Blick gewürdigt. Tat er das etwa mit Absicht oder wurde ich einfach nur schon paranoid?

,,Ich glaube es ist an der Zeit'' rief Jenna freudig, trank ihre Bierflasche aus und legte sie in die Mitte auf dem Tisch, der in der Mitte von uns allen lag, nachdem eine halbe Stunde vergangen war. Ich hatte auch schon drei Bier betrunken, dabei wollte ich nicht einmal viel trinken. Wahrscheinlich frustrierte mich einfach die Tatsache, dass Clay mich wirklich nicht mit Absicht anzuschauen schien. Nie hätte ich vor einem Monat noch geglaubt, von ihm überhaupt wieder angeschaut werden zu wollen.

Jenna drehte die Flasche und klatschte abwartend in die Hände, ehe die Flasche natürlich direkt auf mir landete. Sie grinste mich an und wartete auf meine Entscheidung.
,,Wahrheit'' nahm ich zunächst, da ich noch nicht wirklich am Mitfiebern war dieses Spiel zu spielen. Doch hätte ich gewusst, was sie mich so direkt fragen würde, hätte ich mich womöglich anders entschieden.
,,Wie war dein erstes Mal?''

Es war das erste Mal an diesem bisherigen Abend, dass Clay mir einen Blick würdigte und dieser auch noch so intensiv wirkte. Mein erstes Mal hatte ich schließlich mit ihm.
,,Du gehst ja direkt persönlich heran'' scherzte Envo, woraufhin Jenna nur grinsend mit den Schultern zuckte.
,,Fürs erste Mal war es gut'' antwortete ich schließlich und versuchte nun selbst Clay nicht anzuschauen. Aus irgendeinem Grund machte es mich nervös darüber zu sprechen. Aus dem Augenwinkel sah ich nur, wie er gelassen einen Schluck aus seinem Bier nahm.

Ich drehte die Flasche, sie landete überraschenderweise auf Clay.
,,Wahrheit'' sagte er, was mich auf eine Idee brachte.
,,Wie war dein erstes Mal?'' stellte ich ihm dieselbe Frage, woraufhin die anderen ein gespanntes Geräusch von sich gaben. Er hob eine Augenbraue an und musterte mich. Er verstand wohl, was ich hier versuchte und spielte tatsächlich mit.
,,Fürs erste Mal war es gut'' gab er dieselbe Antwort.

,,Hattet ihr euer erstes Mal zusammen oder wieso war es gut? Meins war eine Katastrophe'' scherzte Jenna, was die anderen ebenfalls zum Lachen brachte, nur nicht uns, die sich weiter in direkt in die Augen starrten, denn wir wussten, dass es kein Scherz war. Je länger ich ihm in die Augen schaute, desto mehr hatte ich das Gefühl wirkte der Alkohol in meinem Körper.

Der Abend verlief ganz gut und war auch wirklich lustig, jedenfalls bis Jenna so betrunken war, dass sie Envo und mich aufforderte sich zu küssen und Clay das wohl gar nicht gefiel, was ich an seinem Blick erkennen konnte. Sein Kiefer hatte sich angespannt und der Griff um seine Bierflasche verstärkt. War er eifersüchtig? Was würde er wohl tun, wenn ich es einfach tun würde?


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Drowned EmotionsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt