Vlorë, Albania
DARK ROMANCE | ABGESCHLOSSEN
Er, der König der Unterwelt, der nicht nur in der Dunkelheit lebt, sondern sie leitet.
Sie, die Prinzessin der albanischen Mafia, die keine angst vor der Dunkelheit hat, sondern sie zum überleben braucht...
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-ILARIA-
"Du bist nervös." stellt mein Bruder Noar fest, während ich auf der Sonnenliege mich ausbreite und abgelenkt zu ihm sehen.
"Bin ich nicht!" zicke ich ihn direkt gereizt an. Man könnte meinen mein Bruder Noar ist der schlauste von meinen Brüdern, doch gerade verhält er sich am dümmsten.
"Es ist nur Killian Rugova. Eine Leiche mehr. Kein Weltuntergang." plappert er weiter auf mich ein und ich halte ertappt inne. Ich kenne Noars psycho Spielchen in und auswendig. Er versucht etwas aus mir heraus zu kitzeln und ich falle sogar darauf rein. Seine Schwestern sind hier und sie erinnern mich jede Sekunde an ihren großen Bruder. Bevor Diyan sie in den Kerker sperrt, habe ich ihn dazu gebracht sie in ein Zimmer unterzubringen. Sie werden versorgt und beschützt.
"Du weißt wo er ist." stelle ich ausdruckslos fest und mein Bruder sieht vom Pool wieder in mein Gesicht.
"Natürlich weiß ich wo er ist. Er ist der meistgesuchte Mann in ganz Albanien, Motër." Erklärt Noar schulterzuckend und lehnt sich entspannt zurück, während ich mich hingegen anspanne.
"Sag es mir." platzt es neugierig aus mir heraus und mein Bruder hebt triumphierend einen Mundwinkel. Er wird genau das nicht tun. Er liebt es mich zu reizen und herauszufordern. Jetzt hat er meine Schwachstelle herausbekommen und wird darauf trampeln.
"Natürlich nicht." gibt er locker von sich und klaut eine Erdbeere von meinem Teller. Seit wann dürfen Mafiamänner Erdbeeren essen? Ich glaube Diyan ist allergisch gegen diese Dinger. Sie sind bestimmt viel zu Süß für seine schwarze Seele. Wo ist er überhaupt? Wahrscheinlich jagt er gerade Killian hinterher.
"Wieso nicht?" frage ich aufgebracht und setze mich kerzengerade auf.
"Weil du dann direkt zu ihm rennst und Diyan ihm wahrscheinlich die Hände abhacken wird." erklärt er logisch und ich halte inne.
"Ich werde nicht zu ihm rennen!" Genau das werde ich tun.
"Doch."
"Wieso denkst du das?" frage ich auffordernd.
"Weil er dein schwarzes Herz berührt hat. Auf eine Weise die es Diyan niemals kann. Wenn er stirbt, stirbt auch das was er dir nach Babis Tod gegeben hat." erklärt Noar dipolomatisch, als hätte er alles schon kalkuliert und ausgerechnet. Dieser Klugscheißer will mir hier etwas von Menschlichkeit erklären, obwohl genau er keine Menschlichkeit besitzt. Mein Bruder ist emotionslos und eiskalt. Er hat nie etwas dem Zufall überlassen, nie auf sein Herz gehört und ist nie seinem Impuls hinterher. Noar macht sich nie die Hände dreckig oder verliert die Kontrolle. Er ist immer ausgeglichen und zugleich perfekt. Keine Kanten. Keine Ecken. Ich weiß schon lange das seine perfekte Maske nur eine Mauer vor seinem inneren ist.
