BLOODLINE

Praise

-DIYAN-

Wenn der Teufel eine Frau wäre, dann würde er den Namen Ilaria Egorov tragen. Doch er ist ein Mann und deshalb trägt er meinen Namen.

Das ich von der Oberfläche verschwunden bin, heißt nicht das ich nicht weiß wo meine Schönheit ist. Ich weiß jede Sekunde was sie treibt, isst, tut, atmet, redet. Ich weiß wann sie mit Killian Rugova fickt. Ich weiß wann sie einschläft. Ich weiß wenn sie ihre Augen verdreht und Killian so ansieht, als würde sie ihn gleich umbringen wollen.

Ich weiß alles.

Ich habe die Familie ihres Onkels ausgelöscht und bin dabei ihre Brüder zu killen. Alles nach einander. Alles kommt mit der Zeit. Gerade beobachte ich sie dabei wie sie sich eine Handtasche kauft. Dabei ist ihr Gesichtsausdruck ganz schön unzufrieden. Immer unzufrieden, lustlos und leer. Ihre Augen die einst tiefer als der Ozean waren, sind nun leergefegt. Sie sind blau. In ihrer Seele lauert kein Feuer mehr.

Anscheinend passt ihr etwas nicht. Anscheinend fehlt ihr etwas was nur ich ihr geben kann. Ich fehle ihr. Ihr steht die Sonne nicht. Ihr steht das Licht nicht. Ihr steht Gutes nicht. Ihr steht keine Wärme. Sie ist Böse. Sie ist meine Obsession die ich auch irgendwann töten werde. Doch vorerst nehme ich ihr Stück für Stück alles. Seit einem Jahr beobachte ich ihr Schoßhündchen Killian Rugova dabei, wie er sich geschäftlich tut. Er ist ein Heuchler. Genauso wie sie. Die beiden haben sich gefunden. Ride or Die bekommt bei den beiden nochmal ein ganz neue Bedeutung. Ich werde es für die beiden noch ausschmücken. Die beiden können bis ans Ende der Welt laufen, doch ich werde Ilaria immer finden. Immer suchen. Immer jagen. Für immer besitzen.

Das Gestern war kein Versehen, sondern Absicht. Ich spiele mit ihrem Kopf. Ich erinnere sie immer mal wieder daran was es bedeutet an mich gebunden zu sein. Sie spürt mich. Sie fühlt mich. Sie weiß es tief in ihrem inneren. Doch ich lasse sie ihr jämmerliches Leben mit ihm leben. Soll sie noch so lange sie kann. Soll sie noch so lange ich es erlaube. Alles hier hängt von meinen Fingern ab. Ich erlaube ihnen das Leben. Ich kontrolliere ihr Leben, wie als wäre ich ihr Gott und das wissen die beiden.

Jedenfalls ist es bereits spät und Killian wird die ganze Nacht nicht da sein, weil er einen Auftrag zu erledigen hat. Dafür hab ich gesorgt. Von all diesen Nächten ist Heute die Nacht die ich auserwählt habe. Heute scheint der Mond etwas heller, die Straßen sind ruhiger, die Luft ist kühler. Wie als würde Mutternatur den heutigen Knall spüren. Die Nacht in der ich wieder in ihre Seele greife und sie dieses Mal zerbreche. Sie soll auf meinen Fingern zerbröseln.

Ich beobachte sie dabei wie sie sich ihre Handtasche kauft, sich vom Verkäufer verabschiedet und in ihre Limosine steigt. So vorsichtig und brav.

Aufregung macht sich in mir breit. Nein. Es ist die Gier. Die Sehnsucht danach sie endlich wieder zu spüren und zu berühren. Sie endlich wieder zu riechen und ihre blauen Augen wieder zu sehen. Ich kann es kaum erwarten sie endlich zu brechen und ihr alles weg zu nehmen. Ich kann es kaum erwarten meiner Obsession zu ihr ein Ende zu setzen, obwohl ich mir bewusst bin das meine Besessenheit kein Ende hat, sowie keine Grenzen kennt. Ich bin in ihrem Schatten und das wird Ilaria Egorov bis zu ihrem letzten Atemzug spüren. Ruhig beobachte ich wie sie in ihr Apartment gelangt. Verloren sieht sie aus dem Fenster, doch ich weiß das sie mich nicht erkennen kann, weil ich im dunklen sitze. Sowie immer. Die Dunkelheit umhüllt mich und Ilaria ist zu Blind um mich zu sehen, doch ich erkenne an ihren stürmischen Augen, das sie meine Augen spürt. Sie ist erblindet ohne mich. Sie hat den Bezug zu ihrer Dunkelheit verloren, denn sie hat vergessen das die Dunkelheit sie ausgemacht hat. Sie wurde nicht für die Sonne geboren, sondern für mich. Sie würde dafür gemacht mir zu gehören und ich weiß das ich selbst nach meinem Tod noch an ihr gebunden sein werde.