Valeria
„Ich sollte jetzt wirklich nach meinen Sohn schauen", murmelt Vincent. Nach dem Sex in der Dusche sind wir in das Schlafzimmer umgezogen und weil wir nass und noch immer nackt waren, gab es direkt noch eine zweite Runde. Jetzt liegen wir dicht aneinandergeschmiegt nebeneinander im Bett. Vincents Finger fahren langsam über die zarte Haut der Innenseite meines rechten Oberarms, was mir eine wohlige Gänsehaut beschert.
„Noch nicht", wispere ich. Ich will diesen innigen Moment zwischen uns so lange wie möglich aufrecht erhalten. Irgendwie fühlt es sich surreal an, auch wenn ich diese Gedanken jetzt nicht zulassen möchte. „Fünf Minuten?"
„Okay", gibt Vincent nach. „Obwohl ich doch langsam Hunger bekomme", legt er gleich nach. „Und pinkeln müsste ich auch mal dringend."
„Etwas im Magen könnte ich auch gut gebrauchen", knicke ich etwas enttäuscht ein und wälze mich aus dem Bett. Nackt kann ich mich unmöglich vor Sienna und Philip zeigen, weswegen ich mir schnell mein Schlafshirt und die kurze Hose anziehe. „Wir treffen uns dann unten."
„Sei nicht enttäuscht, Valeria", meint Vincent und gibt mir einen Kuss auf die Stirn, ehe er ins Badezimmer stürmt. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass dieser Kuss ein riesengroßer Liebesbeweis ist. Vielleicht gilt das nicht für jeden, aber ich empfinde ihn auch als etwas ganz besonderes. Ich spüre die tiefe Verbundenheit, die Vincent und ich teilen, was wiederum die Schmetterlinge in meinem Bauch zum Leben erweckt.
„Du strahlst aber", sagt Sienna und lächelt mich verschmitzt an, als ich nur wenige Sekunden später in die offene Küche trete. Meine Schwester und Philip sitzen am Esstisch und spielen UNO. Auf zwei Stühlen, die aneinander geschoben wurden, steht die Babywanne eines Kinderwagens. „Es steht dir super gut, meine Süße."
„Wo ich ja gedacht habe, dass ihr nie mehr runter kommt", sagt Philip müde und blickt von seinen Spielkarten auf und mir direkt in die Augen. Die Erschöpfung steht ihm ins Gesicht geschrieben und als ich einen Blick auf die Uhr am Backofen schiele, bekomme ich schon fast ein schlechtes Gewissen. Es ist tatsächlich schon weit nach Mitternacht. „Aber die Übung hat echt gut getan. Ich kann es gar nicht mehr erwarten, bis unser Baby endlich auf die Welt kommt."
„Ach ja", fügt Sienna noch zu der Erzählung hinzu. „Die Paparazzi sind glaube ich auch wieder da. Ich habe mal vorsichtshalber die üblichen Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt. Es war zwar echt ziemlich mies, dass wir nicht rauskonnten, als ihr da oben eure eigene kleine Party gefeiert habt, aber wir sind dann einfach in den Keller geflohen."
„Die Aasgeier sind wieder hier?", frage ich entsetzt und ignoriere einfach mal die andere Tatsache. Es ist mir fast schon peinlich, dass Vincent und ich beim Sex gehört wurden. Aber was hatte ich auch anderes erwartet, erst neulich ging mir das bei Sienna und Philip nicht anders. Fast schon schäme ich mich, dass ich genau das getan habe, was ich mir für diesen Urlaub überhaupt nicht vorgestellt hatte. Eigentlich war ein Schwesternurlaub geplant und Typen für diesen ein No Go.
Aber ich kann einfach nichts gegen die Anziehungskraft machen, die mich immer wieder in Vincents Arme treibt. Auch jetzt nicht, als er im Esszimmer auftaucht. Obwohl er sich ein bisschen gerichtet hat, sieht er einfach nur sexy aus und am liebsten würde ich mit ihm wieder nach oben verschwinden und dort weitermachen, wo wir eben aufgehört haben. Das braune Haar lädt mich geradezu nur ein, noch weiter darin herumzuspielen, um es noch unordentlicher zu machen. Zumindest hat er sich sein Shirt übergezogen, was mich einigermaßen klar denken lässt.
Oh Gott. Ich will gar nicht wissen, wie ich gerade aussehe. Bestimmt habe ich diesen Schlafzimmerblick drauf, von dem Björn immer gesprochen hat...Warum zur Hölle denke ich genau jetzt an diesen Depp?
„Wie war es mit dem Kleinen?", fragt Vincent gerade meine Schwester und beugt über der Wanne. Sachte streckt er seine Finger hinein und streichelt wohl das Gesicht seines schlafenden Babys.
„Er ist zuckersüß, kann aber auch richtig laut werden, wenn er Hunger hat oder die Windel voll ist...Zusammengefasst, ist er einfach wundervoll und ich habe mich total in ihn verliebt", schwärmt Sienna.
„Danke für eure Hilfe", meint Vincent und lächelt dabei. Genau dieses ist wunderschön und ich halte mich am Griff des Kühlschrankes fest, weil meine Beine sich gerade in Wackelpudding verwandeln. „Und sorry, dass die Presse schon wieder alles belagert. Ich hatte fast damit gerechnet, schließlich haben sie nicht vergessen, dass ich hier Urlaub gemacht habe oder es zumindest versucht habe. Die geben nicht so leicht auf, wohl erst, wenn ich vor ihnen auf die Knie gehe, was aber so schnell nicht passieren wird. Euch gegenüber ist es allerdings einfach nur mies."
„Das ist echt Mist", sagt Philip. „Wenn du mal quatschen magst... Ich habe abends echt nichts gegen ein kühles Bier oder eine kalte Pizza. Für heute Nacht verkrümele ich mich allerdings ins Bett. Schlaft gut."
„Ihr auch", sagen Vincent und ich beinahe im Chor, weil Sienna sich Philip natürlich gleich anschließt.
Jetzt bin ich mit Vincent und Jonas alleine.
„Der Kleine muss dringend in ein richtiges Bett. Wie der Zufall es will, steht ein solches zusammengeklappt in der Abstellkammer unten im Keller. Bleibst du kurz hier, damit ich es holen und anschließend oben aufbauen kann?"
Woher weiß er denn das jetzt auf einmal?
Ich tapse auf ihn zu und schaue unsicher in die Babywanne. Ein niedliches Baby schlummert darin. Über Kinder habe ich seither nie nachgedacht, mit Björn hat es sich auch nicht ergeben, weswegen ich etwas durcheinander bin. Es ist so... konfus und dieser kleine Mensch unschuldig. Will seine Mutter überhaupt, dass ich mich um es kümmere? Ist es nicht falsch, dass ich für seinen Vater Gefühle entwickelt habe?
„Darf ich vorstellen... Jonas", höre ich Vincent neben mir sagen und fühle seine warme Hand, die sich um meinen Oberkörper schlingt. Ein weiteres Mal schenkt er mir einen dieser besonderen Küsse auf die Stirn.
Ich weiß nur nicht, ob ich das überhaupt verdient habe.
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Blitzlichtgewitter-Eine Liebe wie aus dem Film?!
RomanceValeria will den Alltagsstress hinter sich lassen und bucht sich zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Sienna ein kleines Häuschen im Schwarzwald. Ruhe, Wald, Entspannung. Das wünschen sich die beiden. Doch stattdessen erwartet sie eine Horde von Pa...