Epilog

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Etwa vier Monate später

Valeria

„Schneit es gerade wirklich?", frage ich verdutzt. Jonas sitzt wild zappelnd im Hochstuhl und wartet darauf, dass ich ihm den nächsten Löffel mit Brei gebe. Stattdessen richte ich meinen Blick auf die bodentiefe Fensterfront im Esszimmer der Finka, die meine Familie und ich über die Weihnachtsfeiertage und Silvester gemietet haben. Tatsächlich fallen draußen dicke weiße Flocken auf die Terrasse.

„Ja", bestätigt Papa mir.

„Und es ist ziemlich eisig kalt", meint Mama. „Aber ein gutes scheint es zu haben. Wir werden endlich wieder ein weißes Weihnachten erleben. Das es ausgerechnet in Spanien an Heiligabend schneit ist irgendwie magisch."

Jonas beginnt zu brüllen, woraufhin ich mich schnell wieder daran mache den kleinen Kerl zu füttern. Als ich ihm den nächsten Löffel mit dem mittlerweile sicher erkaltetem Haferbrei gebe, wird er sofort wieder ruhig und schmatzt munter vor sich hin.

„Wann kommen denn Sienna und Philip?", fragt Mama.

„Sie wollten bis heute Nachmittag hier sein, damit wir den Heiligabend zusammen verbringen können."

„Das Rührei ist fast fertig", meint Papa, der mit einer ziemlich albernen Kochschürze, auf denen pinke Kussmünder abgebildet sind, am Herd steht. „Fehlt nur noch das Geburtstagskind."

Tatsächlich kommt Vincent nur wenige Minuten später mit verschlafenem Blick und zerzausten Haaren in den Essbereich der offenen Küche.

„Guten Morgen", begrüßt er uns, kommt anschließend auf mich zu und in einem freien Moment drückt er mir einen Kuss auf die Lippen.

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag", wispere ich.

Seine blauen Augen strahlen.

„Danke", flüstert er zurück. „Ich bin sehr glücklich, dass wir die Feiertage und meinen Geburtstag zusammen verbringen." Er lässt von mir ab und gibt Jonas einen Kuss auf das Haar, dann geht er auf meine Eltern zu.

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Am Abend feiern wir Heiligabend. Sienna ist kugelrund und schon Anfang nächstes Jahr wird ein weiteres Mitglied unsere Familie bereichern. Es gibt Kartoffelsalat und Saitenwürstchen, wir singen Lieder und anschließend gibt es Bescherung. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen und spielen eine Runde Monopoly. Philip geht als klarer Sieger aus dem Spiel hervor, aber es geht uns heute allen nicht ums Gewinnen oder Verlieren.

Der heutige Tag scheint wie aus einem Märchenbuch entsprungen. Der Schnee hat sich wie eine dicke weiße Decke auf die Natur draußen gelegt, meine Familie ist beisammen und Vincent an meiner Seite. Es ist wahrlich eine stille und heilige Nacht.

Seit wir uns füreinander entschieden haben, ist Vincent von Berlin nach Marbach gependelt, wie seine freie Zeit es zugelassen hat. Es war nicht immer einfach, aber wir haben das Beste aus jedem Tag und Moment miteinander gemacht.

Was die Zukunft bringen mag, ist ungewiss. Eines ist aber kristallklar. Für diese Liebe zwischen uns werde ich immer kämpfen.

Denn auch wenn es manchmal weh tut, ist Schmerz besser, als gar nichts zu fühlen.

Vincent macht mich reich, da ich durch ihn bedingungslose und wahre Liebe kennenlernen darf.

Und das ist wertvoller, als irgendwelche Besitztümer oder Reichtum.

Ja, Vincent macht mich ganz.

Er ist ein Sechser im Lotto!

Blitzlichtgewitter-Eine Liebe wie aus dem Film?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt