1| VIP Tickets

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—Aaliyah—

„Wir sehen uns, Jungs", verabschiedete ich mich von einigen der Typen, die ich nur ein paar Male getroffen hatte, bevor ich mich auf den Weg zum Bus machte

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„Wir sehen uns, Jungs", verabschiedete ich mich von einigen der Typen, die ich nur ein paar Male getroffen hatte, bevor ich mich auf den Weg zum Bus machte. Das Konzert, zu dem ich wollte, war nur ein paar Stationen entfernt, weshalb ich keinen Uber für solch eine kurze Strecke brauchte.

Im Bus steckte ich mir die Kopfhörer ins Ohr, um mir nochmal alle Songs des Konzerts anhören zu können. Es waren ziemlich viele Songs. Und wenn ich viele sage, dann meine ich sehr viele. Es lag zum Teil daran, dass es viele Special Guests gab. Von Newcomern bis hinzu internationalen Künstlern.

Ich freute mich sehr auf das Konzert. Ich hatte Glück, dass mein Onkel dank guter Verbindungen auf den letzten Drücker noch ein Ticket bekam und ich allein auf das Konzert gehen konnte. Ich verstand sowieso nicht, warum Leute mit ihren Freunden oder Familie auf ein Konzert gehen. Am Ende verliert man sich eh, und der Grund, weshalb man auf ein Konzert geht, ist die Musik eines Künstlers zu hören, die man mag, und das kann man auch ganz gut alleine machen.

Nach drei Stationen ertönte mein Ziel durch den kleinen Lautsprecher. „Im Lipperfeld." Ich drückte den Stop-Knopf, um bei der nächsten Haltestelle aussteigen zu können.

Die Fahrt war kurz, doch durch die Vorfreude schienen die paar Minuten eine Ewigkeit zu sein. Es war mein zweites Konzert.

Als ich ein Teenager war, ging ich mal auf ein Haftbefehl-Konzert, das war jedoch nur, weil mein Onkel zu der Zeit auf mich aufpasste und ich dachte, dass es nicht so schlimm sein würde, auf das Konzert eines richtigen Straßenrappers zu gehen. Da hatte ich mich geirrt. Es war so voll und laut, dass ich Stunden nach dem Konzert noch Kopfschmerzen und Ohrendröhnen hatte. Hoffentlich wird es bei diesem Konzert anders.

„Tickets bitte!", sprach der breitschultrige Security im Anzug, nachdem ich endlich an der Reihe war.

Ich hielt mein Handy bereit vor sein Scangerät, wo ein Screenshot eines Tickets zu sehen war.

„Für VIP einmal durch den rechten Gang, geradeaus und dann links durch die Tür", informierte mich die Security und wusste mehr über mein Ticket als ich selbst.

VIP?

Ich nickte nur und ging durch den rechten Gang. Hoffentlich bringt dieses VIP-Ticket auch etwas, und ich muss nicht in der Menge stehen, wo die Leute nach Schweiß riechen und sich hin und her schubsen.

In der Vorfreude vertieft, merkte ich nicht, dass ich die Tür links übersehen hatte und einfach weiter geradeaus ging, wo eine weitere Tür auftauchte, ohne jegliche Beschriftung. Durch die kann ich doch sicher auch gehen.

Schulterzuckend drückte ich den Türhenkel runter, schob die Tür aus dem Rahmen und betrat den herzlich eingerichteten Raum, der schon eher wie ein Wohnzimmer aussah.

Ich nahm plötzlich viele Stimmen und tiefe Gespräche wahr, die alle durcheinander tuschelten. Ich folgte den Stimmen in der Hoffnung, dass ich von dort aus die Bühne sehen könnte, da bis jetzt kein Ton von Musik oder anderen Fans in Sicht waren.

Mit langsamen Schritten betrat ich den Raum und schweifte mit meinem Blick umher, bis ich erneut einen Gang bemerkte, woher die Stimmen kamen.

Es waren viele Leute auf einem Haufen. Bis ich bemerkte, dass einige von ihnen die Künstler des Konzertes waren.

Unter ihnen waren Rapper wie Bausa, KC Rebell,  Mero und die Hauptattraktion Summer Cem. Sie alle redeten miteinander und waren dabei, sich mit den Mikrofonen zu vernetzen.

Ich war wie gelähmt. Ich bin mir sicher, dass ich hier nicht hätte sein sollen. Trotz des Gedanken überflutete mich meine Neugierde, und ich war bereit, hinüber zu stolzieren.

Ich freute mich zwar, hatte jedoch kein Anzeichen von Nervosität. Es waren immerhin nur Menschen wie jeder andere. Nur verdienen sie Unmengen von Geld mit ihrer Musik.

Gerade als ich durch den leeren Türrahmen gehen wollte, wurde ich von einer Person angerempelt, die mich grob zur Seite schubste, um an mir vorbeizutrappeln.

„Pass mal auf!", zischte ich genervt und schüttelte enttäuscht den Kopf. Männer heutzutage haben kein Benehmen mehr. Früher haben sie die Frauen begehrt, sie vergöttert. Heute vögeln sie kreuz und quer herum und wollen am Ende des Tages eine Jungfrau zur Frau.

Diese Doppelmoral...

„Dann geh aus dem Weg", meckerte er zurück und drehte sich zu mir um. „Sharmuta...", fügte er hauchend hinzu und setzte noch einen drauf.

„Sharmuta?" hauchte ich in einem hohen Nachton, meine Stimme zitterte vor Überraschung und Wut. „Hast du was auf den Ohren, oder was?" Er trat bedrohlich näher auf mich zu und sah auf mich mit seinen schwarz hasserfüllten Augen herab.

Die Spannung in der Luft war greifbar. Und er hatte sichtlich Selbstvertrauen in seinem bedrohlichen Auftreten. Richtiger Macho...

Nur hatte er Pech, dass mit mir nicht zu spielen war, und ich auf diese Respektlosigkeit reagieren musste, auch wenn diese Situation eskalieren würd.

Nur hatte er Pech, dass mit mir nicht zu spielen war, und ich auf diese Respektlosigkeit reagieren musste, auch wenn diese Situation eskalieren würd

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Im Rhythmus gefangen | Capo Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt