— Aaliyah —
Nachdem wir noch ein wenig geredet hatten und unser Essen zusammen auf dem Bett genossen, ließ ich mich vollgefressen zurück auf die Kissen fallen. „Ich platze gleich", seufzte ich und strich mir übersättigt über den Bauch.
„Du hast auch voll viel gegessen. Dafür, dass du so schlank bist, passt ganz schön viel bei dir rein", bemerkte er mit einem eindeutig zweideutigen Ton in der Stimme. Ich nahm das nebenliegende Kissen und warf es nach ihm. „Arsch", rief ich dabei.
Er lachte nur und nahm sich das Kissen zu seinem Vorteil unter den Kopf, während er es sich ebenfalls im Bademantel, den er mittlerweile angezogen hatte, gemütlich machte und sein Handy zur Hand nahm.
Ich gähnte müde; das ganze Essen, das schwer in meinem Magen lag, raubte mir jegliche Energie und ließ meinen Körper abschalten.
„Müde von dem ganzen Essen, was?" grinste er breit und tippte beschäftigt auf dem Gerät, das er locker in einer Hand hielt.
„Deine Schuld", nörgelte ich.
„Meine?" Er entgegnete mit hoher Stimmlage und legte das Handy auf seinem Bauch ab. „Warum meine?" fügte er fragend hinzu und schenkte mir wieder seine volle Aufmerksamkeit.
„Na, du hast so viel zu essen bestellt. Dachtest wohl, dass deine zwanzig Kollegen hier antanzen würden", spottete ich.
„Woher sollte ich wissen, dass du alles isst?" Er hob unschuldig die Augenbraue, lächelte jedoch weiterhin über beide Ohren, was seine Lachfalten zum Vorschein brachte.
„Woher soll ich wissen, dass du sieben Gerichte bestellst und selbst nur zwei davon isst? Das ist Essensverschwendung", konterte ich schmollend.
„Sorry, canim, kommt nie wieder vor", lachte er noch einmal kurz auf, bevor er seinen Kopf in den Nacken legte und ebenfalls leise aufgähnte, während seine Arme links und rechts von seinem Körper lagen.
„Komm mal kurz her", forderte er aus dem Nichts ernst, und ich tat, was er sagte. Ich dachte, er wolle mir etwas sagen oder etwas aus meinem Haar holen, doch nichts dergleichen passierte.
Stattdessen zog er mich sanft zu sich heran und schloss mich in eine warme Umarmung, aus der es kein Entkommen gab. „Ich mag es, Zeit mit dir zu verbringen", murmelte er leise in mein Ohr, seine Stimme tief und beruhigend.
Er drückte mich noch fester an seine Brust, sodass ich seinen Herzschlag fühlen und seinen angenehmen Duft in meine Nase aufnehmen konnte.
Ich kuschelte mich noch tiefer in seine Umarmung. „Du bist echt gemütlich", murmelte ich.
Seine Arme umschlossen mich schützend, und für einen Moment vergaß ich alles andere um uns herum.
„Und du bist echt sexy in dem Bademantel, besonders jetzt, wo du müde bist", raunte er und ich konnte das Lächeln auf seinen Lippen förmlich spüren, ohne ihn anzusehen.
Seine Worte brachten mich zum Schmunzeln, und ich spürte ein angenehmes Kribbeln, das durch meinen Körper lief.
„Du bist verrückt", flüsterte ich leise, während ich meinen Kopf auf seiner Brust ruhen ließ.
„Schlaf ruhig ein", murmelte er sanft und drückte mich noch ein wenig fester an sich. „Ich bin hier und wecke dich später."
Und so schloss ich die Augen, in seiner Nähe, in der ich mich sicher fühlte.
Seine Wärme, sein Herzschlag, sein Duft – all das verband sich zu einem Gefühl der vollkommenen Zufriedenheit, was mich schließlich zum Einschlafen brachte und wie eine Gutenachtgeschichte auf mich wirkte.
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Durch eine unangenehme Hitze, die sich im Raum verteilte, wurde ich wach und merkte, dass ich eine weitere „Heizanlage" unter mir hatte.
Leicht hob ich mein Kinn und sah Cem friedlich unter mir schlafen. Auch er schien mit der Hitze zu kämpfen und war von Schweiß überzogen.
Ein Blick auf die Klimaanlage erklärte die Situation: Das kleine „Off" neben der „32" leuchtete auf. Deswegen war es hier so warm. Die Klimaanlage war mit einem Timer eingestellt und war mitten in der Nacht ausgegangen.
Stöhnend erhob ich mich aus dem Bett und stellte die Klimaanlage sofort wieder auf ihre vorherige Temperatur ein. Ein kühler Luftzug begann, den Raum langsam abzukühlen. Erleichtert seufzte ich aus und sah aus dem 3-Meter-Fenster, das den ganzen Raum überspannte.
Es war bereits Nacht, die Sonne war am Horizont verschwunden, und die grellen Lichter der modernen Hochhäuser flackerten auf. Dubai war bei Nacht zehnmal schöner als am Tag.
Ich hielt inne und genoss den Anblick, bis mir einfiel, dass es abends war.
Es war ABENDS!
Schnell rannte ich zu meinem Handy, das auf dem Bett lag, und hob es mit einer ruckartigen Bewegung hoch, um mir die Uhrzeit anzusehen.
1:45
Meine Augen weiteten sich. Die Uhrzeit war nicht das Einzige, was mir angezeigt wurde, nämlich auch die sechs verpassten Anrufe von meinem Onkel.
Scheiße...
Mit schnellen Schritten ging ich zu Cems Bettseite hinüber und rüttelte ihn mit all meiner Kraft wach.
Er murmelte etwas Unverständliches und rieb sich danach die Augen frei. „Cem!", rief ich laut und brüllte ihm ins Ohr. „Steh auf, du musst mich fahren!"
„Mhh...", er reckte sich und setzte sich langsam auf, während meine Hand weiterhin auf seiner Schulter ruhte. „Mach dich fertig", kam es sofort von ihm, was ich so schätzte. Er begann nicht zu meckern, dass ich ihn geweckt hatte.
Ich würde sicherlich anders reagieren...
„Danke", sagte ich grinsend und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.
Cem blinzelte verschlafen, aber ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht.
Er stand auf und streckte sich noch einmal, bevor er sich anzog, und ich es ihm gleich tat.
Als wir schließlich bereit waren, joggten wir fast zum Auto.
Ich hoffe, dass mein Onkel sich nicht allzu viele Sorgen macht. Ich kenne ihn, er kann auch mal durchdrehen. Genau wie an dem Tag, als ich angeschossen wurde, und er die Person aufgesucht hatte und ich nie wieder etwas von diesen Leuten hörte.
„Ich hab deinem Onkel vorher geschrieben, dass wir nicht wissen, wie lange es dauert", informierte er mich mit einem müden Blick, und ich nickte dankbar.
Wenigstens etwas.
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Im Rhythmus gefangen | Capo
FanfictionSie ist eine alleingängerin, mit dem Geheimnissen eines Hoodies. Er ist ein Star, der mit sich selbst zu kämpfen hat. Werden beide ihre Leere füllen können? ______________________________________ Aaliyah, die gerade aus geschäftlichen Gründen, in Ob...