— Cem —
Gestern war ich erst um 2:30 bei meinem Bruder zuhause angekommen, wo ich kein Auge zu bekommen konnte.
Aaliyah raubte mir den Verstand. Ihre Stimme. Ihr Aussehen. Ihr Duft. Einfach alles, sodass ich drei Stunden lang im Bett herumlag und mir nur den Kopf zerbrach. Ich grübelte darüber, ob das mit Aaliyah wirklich Zukunft haben könnte.
Ich wollte mit ihr schlafen, und hätte sie mich nicht aufgehalten, dann läge sie die ganze Nacht unter mir und stöhnte meinen Namen. Wie gerne ich diesen Anblick gehabt hätte.
Doch komischerweise schätze und respektiere ich sie zu sehr, um sie nur für einen One-Night-Stand zu benutzen.
„Ich geh ins Studio, kommst du mit? Kolja und ich glaube KC sind auch da", fragte mich mein Bruder beim Frühstück. „Nein, Onkel Cem soll hierbleiben, mit mir Fußball spielen", zog mein Neffe mit seiner kleinen Hand an meinem Finger.
„Mein Herz, wir gehen später Fußball spielen. Ich geh nur kurz mit Papa arbeiten", lächelte ich ihn an und drückte ihm einen Kuss auf seine Hamsterwange.
Er schmollte. „Och, Mann", nörgelte er, bevor meine Schwägerin Nina ihn in den Garten in den Pool brachte.
„Hajde, lass uns fertig machen", sagte mein Bruder und klatschte in die Hände, bevor er den Frühstückstisch verließ und in sein Ankleidezimmer verschwand.
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Aykut parkte den Wagen vor einem 80 Meter hohen Gebäude, das vollständig aus spiegelnden Glaselementen bestand und im Sonnenlicht glänzte.
„Kolja und KC sind schon da", informierte er mich, bevor wir gemeinsam das Studio betraten.
Ich kannte Kolja gut. Er war zwar ein gefährlicher Mann und vermutlich der gefährlichste Rapper Deutschlands, aber ich hatte eine gute Zeit mit ihm, als wir zusammen die Songs „Ghettostar" und „Hundertzehn", für sein Album produziert hatten.
Und KC? Er war sowieso ein bodenständiger Kurds, mit dem man sich vernünftig unterhalten konnte.
„Eywa, Habibis!" rief mein Bruder fröhlich, als er die beiden begrüßte, die gerade noch an ihren Texten arbeiteten.
„Hafti!" begrüßten ihn beide mit seinem Spitznamen.
„Und der Capo de tutti", begrüßten sie mich ebenfalls herzlich und schlossen mich nacheinander in eine brüderliche Umarmung.
„Nehmt ihr nen Song auf oder was?" fragte mein Bruder und machte es sich auf der Ledercouch breitbeinig bequem.
„Jo", antwortete KC und ließ den Beat abspielen, den sie für ihren Song herausgesucht hatten.
„Hat was", grinste ich und bewegte meinen Kopf stirnrunzelnd zum Takt.
„Warum nehmt ihr nicht auch was auf? Solang schreiben wir an unseren Texten", schlug Kolja vor und fuhr sich über seinen mittellangen Bart, während er seine übliche ernste Miene aufrechterhielt.
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Im Rhythmus gefangen | Capo
FanfictionSie ist eine alleingängerin, mit dem Geheimnissen eines Hoodies. Er ist ein Star, der mit sich selbst zu kämpfen hat. Werden beide ihre Leere füllen können? ______________________________________ Aaliyah, die gerade aus geschäftlichen Gründen, in Ob...