9| Alles auf Rot

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— Aaliyah —

Die Sonne kitzelte meine Nasenspitze und der Raum war erfüllt mit einer angenehmen Wärme

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Die Sonne kitzelte meine Nasenspitze und der Raum war erfüllt mit einer angenehmen Wärme.

Ich spürte, wie die sanften Strahlen der Morgensonne auf mein Gesicht fielen und mich in ein wohltuendes Licht tauchten. Die Geborgenheit und Ruhe, die mich umgaben, fühlten sich so angenehm an, dass ich meine Augen noch einige Minuten geschlossen hielt.

Ich atmete tief ein und ließ den Moment der Stille und des Friedens auf mich wirken.

Langsam dehnte ich mich, streckte meine Arme und Beine aus und ließ die Entspannung noch etwas länger auf mich wirken. Bis ich plötzlich gegen etwas stieß und ein leises Murmeln neben mir wahrnahm, welches definitiv nicht von mir kam.

Erschrocken richtete ich mich schnell auf und sah einen blonden Männerhinterkopf und einen voll tätowierten Rücken neben mir. Mein Herz begann schneller zu schlagen, als die Erinnerungen an die letzte Nacht plötzlich in mein Bewusstsein zurückkehrten.

Ich erinnerte mich daran, wie ich mit Capo ins Hotelzimmer gegangen war und schließlich auf der Couch eingeschlafen war. Doch nun lag ich neben ihm im Bett. Wie das?

Ein Gedanke schoss mir durch den Kopf: Hat Capo mich rübergetragen? Verwundert und ein wenig beunruhigt betrachtete ich ihn, während er ruhig weiterschlief.

Die Sonnenstrahlen fielen auf seine gebräunte Haut und ließen ihn wie eine kunstvoll gemeißelte Statue wirken. Seine definierten Muskeln und die zahlreichen Tattoos, die seinen Oberkörper zierten, unterstrichen seine beeindruckende Erscheinung noch zusätzlich.

Ich konnte nicht leugnen, dass er unglaublich gut aussah. Sein durchtrainierter Körper und die markanten Gesichtszüge zeugten von Selbstbewusstsein und Stärke. Eigentlich genau mein Typ.

Eigentlich...

Es war offensichtlich, dass er sich seiner Wirkung auf andere Menschen bewusst war. Man musste nur daran denken, wie oft er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand, umgeben von bewundernden Blicken und den ganzen Frauen. Da kann der Ruhm einem schon zu Kopf steigen.

Während ich ihn so betrachtete, konnte ich nicht anders, als mich an die zahlreichen Geschichten zu erinnern, die man so über ihn gehört hatte. Er sollte sich früher öfter betrunken, gekifft, gekokst und mit unzähligen Nutten vergnügt haben.

Ich konnte mir das bei diesem Mann irgendwie schwer vorstellen. Er war so einfühlsam und hatte wirklich den Anschein gemacht als wenn er sich um mich kümmern wollte.

Ich seufzte leise. „Wer bist du nur, Cem Anhan?" Die Frage hallte in meinem Kopf wider, und ich streckte mich daraufhin aus dem Bett, um mich auf den Weg zu machen.

Nachdem ich aufgestanden war, zog ich mich um, faltete seine Klamotten und legte sie auf die gemachte Seite des Bettes. Ein letzter Blick auf seinen friedlichen Schlaf und die Frage, die ich mir gestellt hatte, blieb unbeantwortet.

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„Was?" rief meine beste und auch einzige Freundin, Mansur. „Laber kein Scheiß, der Capo. Capo von Alles auf Rot? Capo von Capimo?" fragte sie ungläubig nach, worauf ich nur mit einem stolzen Nicken antworten konnte.
Sie war schon ein großer Fan von seiner Musik gewesen während unserer Abiturzeit, genau wie ich. Bei ihr war die Schwärmerei dann noch ein größerer Punkt.

„Habt ihr...?" Sie beendete den Satz mit zwei wackeligen Augenbrauen, wollte darauf anspielen ob: „Ich hab nicht mit ihm geschlafen. Was denkst du von mir?" schüttelte ich den Kopf. Sie wusste genau, dass ich neue Leute nicht an mich heranlasse. Die einzigen Personen, die mir wichtig sind, war sie und mein Onkel.

„Och, Aaliyah. Du bist schon 24, langsam musst du dir einen Typen schnappen," meckerte sie förmlich mit mir, als wäre es ihr Leben.

„Ich brauche keinen Mann. Männer sind nur eine Last. Und falls ich dann doch irgendwann durch reines Schicksal jemanden treffe, dann sage ich natürlich nicht nein," beruhigte ich sie mit meiner letzten Aussage, obwohl ich diese selbst nicht so richtig beachtete und Wahrheit zusprechen konnte.

Ich hatte mich noch nie mit einem Typen außerhalb der Arbeit getroffen, oder ansatzweise über meine Gefühle gesprochen. Wozu auch? Wenn ich ein Problem habe, rede ich mit Mansur oder meinem Onkel. Die hören sich eh jeden Scheiß an.

„Also bei diesem Schicksal Capo zu treffen, würde ich niemals nein sagen," probte sie spöttisch und schüttelte ihren Kopf.

Ich gab nur ein genervtes „Hm" von mir und wollte nicht länger aufs Thema eingehen, da es etwas viel Wichtigeres zu besprechen gab, was sich in meiner Bahnfahrt nach Frankfurt herausstellte.

„Ich kann an deinem 25. Geburtstag nicht dabei sein," begann ich vorsichtig und wechselte das Thema zu ihrem Lieblingsthema. Sie hatte sich seit zwei Monaten auf diesen Tag vorbereitet und eine große Feier geplant.

„Nicht dein Ernst?" hauchte sie leise, ihr Mund stand offen und ihre Augen schimmerten vor Enttäuschung.

„Tut mir leid," entschuldigte ich mich sofort. „Mein Onkel will, dass ich bei ihm bin. Es geht um die Arbeit," erklärte ich ihr den Grund meiner Absage.

„Du und dein Job. Um welchen Künstler geht es jetzt schon wieder?" fragte sie neugierig, obwohl sie sichtlich genervt war.

„Um einen reichen Newcomer," antwortete ich desinteressiert und hasste es, sie immer wieder wegen meines Jobs anlügen zu müssen. Ich wollte sie nicht verunsichern und gleichzeitig das Risiko vermeiden, sie in Schwierigkeiten zu bringen. Es war nicht einfach.... Also erzählte ich ihr von meinem Traumjob, den ich auch drei Semester studiert hatte, bis meine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen und ich nach Frankfurt zu meinem Onkel zog, der inzwischen ausgewandert war und mir seine Wohnung hinterließ sowie einen nicht so legalen Job anbot.

„Ich hasse dich," schmollte sie und senkte ihren Kopf. „Wenn ich zurück bin, machen wir etwas Schönes, okay? Und ein tolles Geschenk bekommst du auch noch," versuchte ich sie aufzumuntern, vergeblich.

„Wie lang bleibst du denn?" fragte sie nach und hob ihren Blick leicht, um mir traurig in die Augen zu sehen.

„Weiß nicht. Bestimmt nicht lang," log ich erneut. Mein Onkel hatte mir gesagt, dass ich ein paar Wochen in Dubai bleiben sollte, da er noch andere Angelegenheiten besprechen wollte, die ihre Zeit braucht. Eine genaue Zeit sagte er jedoch nicht.

„Okay... ich hoffe mal, dass wenigstens das Geschenk gut wird," murmelte sie.

Ich begann zu lachen. „Wird es," Es war schwer, sie so enttäuscht zu sehen, und ich konnte nur hoffen, dass sie mir eines Tages verzeihen wird.

 „Wird es," Es war schwer, sie so enttäuscht zu sehen, und ich konnte nur hoffen, dass sie mir eines Tages verzeihen wird

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Im Rhythmus gefangen | Capo Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt