Together | Eine Timothee Chalamet Story

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*POV Leonora*

Manchmal arbeiteten mein Verstand und mein Mund nicht zusammen. Anders konnte ich mir nicht erklären warum ich nun vor Cole stand und mir seine Anweisungen anhörte. Er war alles andere als erfreut über meine Entscheidung, ich allmählich auch nicht mehr. Denn mir wurde immer klarer was sie bedeutete.
Erstaunlicherweise hatte Timothee absolut gar nichts dazu gesagt, ich hätte an seiner Stelle ... keine Ahnung, aber ich hätte anders reagiert.
>Verstanden?< Ich nickte und zog den Reißverschluss des Overalls hoch zu meinem Kinn.
Die vergangenen Tage hatte ich ausschließlich mit Finn geübt und das auch nur mit dem stehenden Auto. Wieder und wieder hatte ich mich auf den Rahmen des Fensters gesetzt und hatte mich aus dem Auto fallen lassen. Letztlich kam es nur darauf an, richtig auf dem Boden aufzukommen und mit dem Schwung sich vom fahrenden Auto weg zu rollen.
>Du bist dir sicher das du das tun willst< fragte Cole. Wieder nickte ich und nahm den Helm entgegen, den er mir hin hielt. Er nahm seinen Helm von der Motorhaube und hob den rechten Arm in die Luft um mit einem Daumen hoch zu signalisieren das wir bereit waren.
Ich setzte mir den Helm auf und hörte gedämpft eine Stimme die Anweisungen in ein Megaphon rief.
Cole setzte sich in den Wagen. Wie von selbst öffnete meine Hand die Beifahrertür und ich ließ mich auf den Sitz sinken.
Das Auto war durch einen Metallrahmen verstärkt. Ich schloss die Tür und sah zu Cole. Er verschloss die Gurte und sah mich ebenfalls an.

*POV Timothee*

Ich war nervös, mehr als nervös. Finn und Pops standen neben mir, wir sahen alle zu Leonora und Cole die vor dem Auto miteinander sprachen. Es war nicht vernünftig, dass sie das machte, aber ich hatte keine Befugniss dazu es ihr zu verbieten. Und irgend wo tief in mir drin wollte ich das auch gar nicht, ich glaubte Finn irgend wo, dass die beiden es brauchten um einen Abschluss mit der Sache zu finden.
>Wozu dient das eigentlich im Film?< Ich musste irgend was fragen, um die Wartezeit zu überbrücken.
>Wenn ich Cole richtig verstanden habe, ist das die Anfangssequenz. Das Pärchen hat diesen Unfall. Die Frau springt heraus und der Mann stirbt< erklärte Finn. Ich bereute die Frage, das klang irgend wie nicht so schön.
>Tatsächlich ist es eins der wenigen Projekte wo wir alles über den Film wissen. Meist werden wir nur zu der Stuntszene heran geführt und das wars. Aber in diesem Film wird sowohl der Anfang, als auch das Ende mit der Stuntcrew gefilmt. Aber das haben die vor ein paar Jahren schon gemacht< erklärte Pops.
>Und was ist das Ende?< fragte ich.
>Der Film klingt für mich ehrlich gesagt ziemlich fern von allem weltlichen. Am Ende steht die Frau auf der Straße und wird von dem eigentlich toten Mann überfahren. Super unlogisch< erklärte Finn und lehnte sich auf den Absperrzaun vor uns.
>Das klingt ziemlich merkwürdig< gab ich zu und sah wie die beiden in den Wagen stiegen.
>Hauptsache das Geld stimmt< grinste Finn schief. Ich hörte jemanden >Action< rufen. Meine Hände umklammerten den Zaun. Der Motor des Wagens heulte auf, die Räder drehten auf dem Asphalt durch, bis Cole die Bremse los zu lassen schien und das Auto los raste. Ich hielt den Atem an, als Leonora aus dem Wagen kletterte. Sie waren nicht mehr weit von uns entfernt.
>Los Leo, jetzt< hörte ich Finn neben mir murmeln. Und tatsächlich fiel sie. Es dauerte alles nur den Bruchteil einer Sekunde. Kaum auf dem Boden geknallt rollte sie sich zur Seite. Im gleichen Moment war das Auto bereits einige Meter weiter gefahren und kippte. Unheimlich schnell überschlug es sich mehrmals und blieb schließlich auf dem Dach liegen. Mein Kopf schnellte wieder zu Leonora. Sie hatte sich aufgesetzt, das Visir des Helms nach oben geklappt und starrte zu dem Auto. Mich beruhigte es schon mal, dass sie lebte. Pops und Finn waren über den Zaun gesprungen und sahen zum Auto. Es war still, bis plötzlich eine Hand zu sehen war, die den Daumen nach oben reckte. Kurz darauf rutschte Cole auf dem Rücken aus dem Wagen.
>Heilige Scheiße< rief Finn. Ich sah wieder zu Leonora. Sie sprang auf, rannte los, achtlos schmiss sie den Helm zur Seite. Cole zog sich gerade am Auto nach oben, auf die Beine und nahm ebenfalls den Helm ab. Mir fielen wieder seine muskulösen Oberarme auf, in New York sollte ich mich eindeutig in einem Fitness Studio anmelden.
>Du Maschine< schrie Finn und rannte mit Pops ebenfalls los. Die vier nahmen sich in den Arm, ich musste lächeln bei dem Anblick. >Eine Familie< schossen mir ihre Worte in den Kopf und genau so sah es aus.
Finn löste sich als erster, danach Pops. Die beiden wichen zurück, Finn drehte sich weg. Ich ging davon aus um den Rollstuhl zu holen. Auch Leonora löste sich von Cole. Sie strahlte und klatschte noch einmal bei Pops ein. Dann sagte sie irgend etwas zu Cole, dieser lachte. Ich stand zu weit weg um es zu verstehen.
Mir selber fiel ein Stein vom Herzen, dass alles gut gegangen war.
Tatsächlich kam Finn mit dem Rollstuhl angefahren. Ich setzte mich in Bewegung, um zu ihnen zu gehen, doch blieb genauso schnell wieder stehen. Cole legte seine Hand unter Leos Kinn, näherte sich ihrem Gesicht mit seinen und küsste sie.
Es war das zweite Mal, dass ich sah wie sie jemand anderes küsste. Aber es löste nicht das gleiche unbehagen aus, dass ich damals bei Austin und ihr verspürt hatte. Cole löste sich wieder von ihr, sah zu mir und zwinkerte mir zu.
>...sie erobert man nicht mit ner Rose und nem Ständchen. Du musst sie dir nehmen, sonst tut es ein anderer< erinnerte ich mich an seine Worte und schluckte.

*POV Leonora*

Das Adrenalin rauschte durch jede Faser meines Körpers. Wir hatten es geschafft, wir hatten es tatsächlich gemacht und geschafft. Es hatte sich so unbeschreiblich angefühlt, der Moment aus dem Wagen sich fallen zu lassen und dann der Daumen nach oben. Das wichtigste Zeichen nach einem Stunt, dass es demjenigen gut ging.
Ich spürte Coles Hand an meinem Kinn und kurz darauf seine Lippen auf meinen. Meine Augen schlossen sich, ich musste dieses Gefühl in meinem Kopf speichern und für immer als Erinnerung festhalten. Es war Coles Bedingung gewesen, damit er mich ins Auto ließ.
>Ein letzter Kuss und dann wirst du L.A. verlassen< seine Stimme hatte keine widerrede geduldet. Das hier war unser Abschied und er tat weh, verdammt weh. Aber ich fing an zu verstehen warum er sein musste, warum Cole uns dazu zwang.

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Habt eine gute Nacht, trotz des vielleicht etwas schwermütigen Endes