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*POV Leonora*

Der Aufprall hatte mehr weh getan, als ich vermutet hatte. Eigentlich war es klar gewesen, schließlich hatte ich keine Protektoren an und die Matte... ich hatte nicht nachgedacht. Irgend was in mir war komplett durchgedreht, ich hatte die Kontrolle verloren.
Alice hatte mich nach Hause gefahren, ich hatte sie gebeten nicht zu bleiben. Ich brauchte meine Ruhe, um herauszufinden was das war. Nie verlor ich die Beherrschung, schon gar nicht in so einer Situation.
Im Bad zog ich mein Shirt aus und sah in den Spiegel. Ich verdrehte mich, um meinen Rücken zu sehen.
>Fuck< fluchte ich. Die Wand war rau gewesen und hatte meine Haut aufgeschürft, dazu kam der Aufprall auf die Matte.
Ich ging in die Küche um mir Eis auf dem Kühlfach zu holen.

>Was machst du denn schon...< Timothees Stimme erstarb. >Was ist dir denn passiert?<
Ich richtete mich auf und schloss die Tür vom Kühlschrank.
>Ella hat mich gegen die Wand geschubst und ich hab mich von der Hallendecke fallen lassen. So eine scheiße< fluchte ich und stützte mich auf der Küchenarbeitsfläche ab.
Timothee nahm das Eis auf meiner Hand und wickelte es in ein Handtuch. Ich zuckte zusammen, als er es auf meinen Rücken hielt. Seine Hand ruhte auf meinem Oberarm.
>Das klingt nach einem beschissenen Tag< flüsterte er.
>Was machst du überhaupt schon hier?< Ich sah auf und meine Augen weiteten sich. Auf Timothees Gesicht zeichnete sich ein kleines Feilchen ab.
>Schätze wir hatten beide keinen guten Tag< grinste er schief. Ich drehte mich zu ihm und strich seine Haare aus dem Gesicht, um mir den blauen Fleck unter seinem Auge besser ansehen zu können.
>Wie ist das passiert?< fragte ich. Noch immer hielt er das Eis auf meinem Rücken.
>Tom hat sich mal wieder mit wem angelegt, ich bin nur dazwischen gegangen<
>Autsch< ich zog meine Hand von ihm weg und bemerkte erst jetzt wie nah wir uns standen.
>Seit ich dich gesehen habe, tut es kaum noch weh<
>Weil mein Rücken schlimmer aussieht?< Ich zog die Augenbraue hoch.
>Nein, weil ich dich im BH gesehen habe< grinste er und ich sah es in seinen Augen funkeln. Ich wollte mir erschrocken die Arme vor die Brust halten, doch Timothee ließ das Eis fallen und hielt meine Hände fest.
Unsicher sah ich ihn an, dass hier war nicht gut.
>Du brauchst dich nicht zu verstecken< flüsterte er und drückte seinen Körper näher an meinen.
>Timothee< hauchte ich seinen Namen, obwohl ich gar nicht wusste was ich sagen wollte.
Sein Kopf senkte sich.
Ich hörte einen Schlüssel der sich im Schloss drehte. Schnell stieß ich Timothee von mir und sprintete in mein Zimmer. Egal wer von unseren Eltern gerade kam, der Anblick war nicht zu erklären.

Ich hatte mir etwas übergezogen und mich auf mein Bett gelegt. Meine Hand griff unter das Bett und holte mein Handy hervor. Seit wir in New York waren hatte ich es nicht mehr angeschaltet. Es waren eine Nachrichten die auf mich warteten beantwortet zu werden. Ich ging in meine Kontakte und schwebte mit dem Daumen über seinem Namen. Mein Gehirn brauchte jemanden der es aufräumte und es gab nur diese eine Person die das konnte. Es klingelte genau zweimal bis er abnahm.
>Na, auf deinen Anruf hab ich ja förmlich nur gewartet. Gib mir all den Gossip< meldete sich Taylor. Ich stellte mir vor wie er im Büro saß, die Füße auf dem Schreibtisch und nur darauf wartete das ich ihm alles erzählte. Natürlich hatte er von Cole erfahren, dass ich bei ihm gewesen war. Die beiden kannten sich viel länger als ich. Ich erzählte ihm von meinem Tag. Von Ella und ihrem dummen Sprüchen, von mir selber und von Timothee.
>Und wo genau liegt jetzt das Problem?< fragte Taylor.
>Hab ich das nicht gerade eine halbe Stunde versucht zu erklären?< fragte ich zurück.
>Leo, du wohnst bei einem echt heißen Typen und willst mir sagen, dass er ein Problem ist? Er fliegt mit dir zu deinem Ex Freund!< er machte eine kurze Pause. >Das hat er sicher nicht gemacht, weil er Cole so sexy findet. Auch wenn das vielleicht verständlich wäre. Timothee ist eindeutig scharf auf dich und ich glaube nicht, dass du es besser machst in dem du lediglich im BH gekleidet vor ihm weg rennst< Taylor war wie immer direkt, ziemlich direkt.
>Du weißt das mein Dad und seine Mom...<
>Na und? Probier es doch wenigstens einmal aus. Vielleicht kann er ja auch nicht küssen oder hat keine Ausdauer<
>Oh gott Taylor!< stöhnte ich.
>Wie schaffst du es eigentlich immer in so ein Dilemma zu geraten? Und dann auch immer mit so heißen Kerlen?< fragte Taylor, worauf ich nur die Augen verdrehte.

Together | Eine Timothee Chalamet StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt