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*POV Leonora*

>Du gehst?< Coles Stimme hatte so kalt geklungen. Ich hatte mich von Finn gelöst, genickt und war mit Timothee gegangen.
Ein erneuter Abschied, ohne das wir uns verabschiedet hatten.
Schweigend standen Timothee und ich in der großen Empfangshalle des Flughafens.
>Da Gate 7< ich deutete auf die Anzeigetafel. Timothee nickte und rollte seinen kleinen Koffer vor sich los, ich folgte ihm. Wir mussten noch ein checken, über das Handy hatte es nicht funktioniert. Am Schalter saß eine ältere Dame, wirklich motiviert sah sie nicht aus.
Timothee hielt ihr das Handy hin. >Es hat übers Handy nicht funktioniert< erklärte er. >Der Flug nach...<
>Nirgend wo. Entschuldigung die beiden sind ein bisschen verwirrt< schob sich plötzlich Finn an den Schalter. Verwirrt sah ich ihn an. Zwei Hände drehten mich an der Schulter an und drückten mich vom Schalter weg. Timothee erging es ähnlich.
>Was soll das?< protestierte ich.
Pops und Finn stellten sich vor uns.
>Du kannst nicht einfach so weg< entschieden sah Finn mich an. Ich verdrehte die Augen.
>Wir haben gestern noch zusammen gesessen und es war eine wirklich hitzige Diskussion, jedenfalls habe ich gegen Cole gespielt< innerlich versank ich im Boden. >Er hatte Papier und ich Schere< fuhr er fort. Wer war bloß damals auf diese dämliche Idee gekommen, dass jede Diskussion mit einer Runde Schere, Stein, Papier entschieden wird. >Pops kann bezeugen das ich gewonnen habe<
>Worum habt ihr gespielt?< ungeduldig sah ich ihn an. Tief in meinem inneren Schrie eine Stimme, dass das hier zu nichts gutem führen würde.
>Es ging darum, ob ihr den Stunt macht oder nicht< Finns Worte erreichten mich, natürlich, er stand direkt vor mir und dennoch schien ich sie nicht zu verstehen.
>Oh nein, Leonora macht hier ganz sicher nichts dergleichen. Wir zwei fliegen jetzt zurück nach New York. Ich habe versprochen sie heil wieder zurück zu bringen< schaltete sich nun Timothee ein. Er hatte recht, mein Dad würde mir den Kopf abreißen und Timothee gleich mit. Finn sagte etwas doch es kam nicht bei mir an. Timothee schüttelte energisch den Kopf.
>Und wenn es für die beiden die einzige Möglichkeit ist damit abzuschließen? Zu wissen das sie es können< widersprach Finn.
Mein Blut in den Ohren rauschte. Ich fühlte mich wie ein kleines Kind über das bestimmt wurde, dem nicht zugetraut wurde seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Es war wie damals als mein Vater entschied, das wir nach New York ziehen. Cole entschied das ich nicht hier zu sein hatte, Finn entschied das ich den Stunt machen soll, Cole und Timothee entschieden das ich es nicht machen soll, mein Vater entschied das ich nicht die Erlaubnis hatte Kontakt zu Cole zu haben. Aber was entschied ich? Welche verdammte Entscheidung wurde mir gelassen?
Ich schloss die Augen, blendete das Stimmengewirr um mich herum raus. Was wollte ich? Es musste es doch eine verdammte Antwort auf diese Frage geben.
Wollte ich fliehen, einfach davon rennen? Könnte ich all das hinter mir lassen und einfach weiter machen als wäre nichts gewesen? Hatte ich noch Kraft genug es zu wagen? Konnte ich Cole noch so vertrauen das ich mich wieder in sein Auto setzen würde?
Es war ein Wunder, dass mein Gehirn dieses Chaos aushielt. Man könnte jetzt sicherlich dieses Beispiel mit Engelchen und Teufelchen bringen, die auf meinen Schultern saßen. Aber das würde es nicht ansatzweise beschreiben. Schließlich wäre nicht mal eindeutig zu klären, welche Partei wer ergreifen würde.
Timothee hatte recht, wir sollten nach Hause. Aber irgend wo hatte Finn auch recht. Ich hätte schreien können, aber das hier war der falsche Ort.
Meine Haut nahmen Hände auf meinen Schultern war. Irgend wer rüttelte an mir. Jemand anderes griff unter meine Achseln und zog mich nach oben. Ich öffnete die Augen. Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass ich auf die Knie gesunken war. Pops, Finn und Timothee sahen mich an. Hatten sie etwas gefragt und erwarteten eine Antwort?
>Was hat Cole zu dem ganzen gesagt?< meine eigene Stimme klang fremd, so als hätte nicht ich das gefragt. Doch ich war mir sicher, dass sich mein Mund bewegt hatte.
>Er hat gesagt, dass er einen Teufel tun wird... das wir uns verpissen sollen, was wir getan haben, deswegen stehen wir ja hier< begann Pops.
>Sie wollen den Stunt nicht komplett so machen wieder. Er soll nur den Wagen fliegen lassen. Das raus springen wollen sie nachträglich rein basteln. Ein bisschen CGI, aber das wird scheiße aussehen< ergänzte Finn.
>Aber als wir gegangen sind hat er gesagt, dass er diesen Stunt braucht, um sich im klaren zu werden, ob er die Schuld an dem Unfall trägt< beendete Pops seine Antwort.
Ich sah zwischen den beiden hin und her. Finn meinem eigentlichen Stuntpartner und Pops der mit mir so oft Abends dagesessen hat, einfach damit ich eine Schulter zum anlehnen hatte, wenn ich mich mal wieder mit Cole gestritten hatte. Den zwei Menschen wo ich glaubte, dass sie mir nie etwas böses wollen würden. Dann sah ich zu Timothee, seine grünen Augen funkelten, als wüssten sie die Antwort auf diese eine Frage.
Was sollte ich tun?

Together | Eine Timothee Chalamet StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt