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Als ich Tom zur Haustür brachte kam Leonora gerade zurück vom joggen, wobei es eher aussah als wenn sie um ihr leben rannte. Am Gartenzaun kam sie zum stehen und stützte sich mit den Händen daran ab. Ihr Atem ging sichtbar flach. >Alles okay?< rief ich zu ihr rüber. Sie hob kurz den Daumen und stützte dann die Hände in die Hüften. >Das nenn ich mal ein Power Workout. Wir sehen uns< verabschiedete sich Tom. Ich blieb in der Haustür stehen und beobachtete Leonora weiter. Sie grüßte Tom und kam dann schließlich auf unser Grundstück, um sich zu dehnen. >Bist du vor irgend wem weg gerannt?< fragte ich schließlich, als sie herein kam. >Nein, sowas nennt sich sprinten. Das mache ich immer die letzten Meter bevor ich an meinem Ziel ankomme< erklärte sie und verschwand im Bad. Ich schloss die Haustür und ging an den Krücken zurück ins Wohnzimmer.
Irgend wann Abends kamen Dean und Mom zurück. Sie lachten und waren glücklich, wodurch ich darauf tippte das sie einen schönen Tag hatten. Ich hatte es mir draußen auf der Terasse gemütlich gemacht. Von Leonora hatte ich nichts mehr gehört, seit sie zu Hause war. Dean setzte sich mit einem Bier in der Hand zu mir. >Wenn der Fuß wieder heil ist, trinken wir mal eins zusammen, schließlich müssen wir Männer in diesem Haushalt zusammen halten< sprach er. Es war ein nett gemeinter Annäherungsversuch. Dean gab sich wirklich Mühe, dass wir uns alle irgend wie verstanden. >Dean?< Ich sah zu ihm rüber. >Ja?< >Ich habe den Streit zwischen dir und Leo vor ein paar Tagen mitbekommen< fing ich an. >Das tut mir leid< Dean sah in die Ferne. >Ich weiß das es mich nichts angeht, aber ich verstehe nicht ganz was das zwischen euch war< gab ich ehrlich zu. >Seit dem Tod ihrer Mutter haben wir einfach keinen guten Draht mehr zu einander. Ich hätte mit ihr einfach nie nach L.A. ziehen dürfen. Aber das ist nichts für deine Ohren< ich nickte nur, auch wenn ich gerne mehr gewusst hätte. >War ihre Mom krank? Sie war mir gegenüber so unheimlich geschickt mit dem Rollstuhl und so?< ich hoffte mit der Frage keine Grenze überschritten zu haben. Doch auf Deans Lippen bildete sich kurzzeitig ein Lächeln. >Das glaube ich gern, als Kind war sie schon immer viel mit im Krankenhaus und hat alles was man ihr gezeigt hat wie ein Schwamm aufgesogen und nach dem Unfall ihrer Mom hat sie sich viel um sie gekümmert.<
>Nach all der Zeit nennst du es immer noch einen Unfall? Und soll ich für dich vielleicht gleich einen Podcast über mein Leben aufnehmen?<
Ich zuckte erschrocken zusammen und drehte mich zur Terrassentür. Dort lehnte Leonora mit verschränkten Armen und sah ihren Vater an. >Leonora bitte, nicht jetzt< ihr Vater stand auf und ging auf sie zu. >Ich fasse es einfach nicht< fauchte sie, stieß sich vom Rahmen ab und ging zurück ins Haus. Innerlich wünschte ich mir gerade den Umhang von Harry Potter, um einfach unsichtbar zu werden. Dean stand einfach da und sah seiner Tochter hinterher. >Entschuldigung, ich hätte nicht so viel fragen dürfen < brach ich schließlich die Stille. >Schon gut Timothee. Dich trifft keine Schuld.< damit ging Dean ebenfalls rein. Es war schon spät, also entschied ich mich auch rein zu gehen.

Together | Eine Timothee Chalamet StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt