Mark's Sicht:
Die anderen hatten jetzt so in etwa kapiert, was mit mir geschehen war. Ich war mir aber nicht mal mehr sicher ob das alles wirklich passiert war, ich bildete mir auch immer noch ein, dass Diego-Alejandro wieder auferstanden war. Nocheinmal schaute ich ihn an und er sah so echt aus, das machte mir riesige Angst. Ich war verrückt. Ich blinzelte noch ein paar mal, aber die Haluzination wollte einfach nicht verschwinden. Mein herz klopfte immer schneller. Nicht nur das Diego-Alejandro wieder auferstanden war sondern einfach alles, was die letzten Tage passiert war, war so unreal. Waren Lola und die anderen wirklich Tod? Oder war das doch alles nur ein Traum? Krampfhaft versuchte ich aufzuwachen, während ich mir vorstellte, dass ich eigentlich Zuhause in meinem Bett lag und schlief. Aber ich schaffte es nicht. Vielleicht Träumte ja auch einer der anderen, vielleicht war ich nur ein Teil eines anderen Traums. Jetzt fühlte ich mich noch verrückter. Wie kam ich nur auf sowas? Wäre das hier ein Traum von jemanden anderen, dann würde ich das alles ja nicht mitbekommen! Mein Kopf brummte während mein Herz so schnell klopfte, dass es sich anfühlte, als würde es jeden Moment aus meiner Brust heraus hüpfen. Voller Panik raffte ich mich auf und währen ich aufstand spürte ich, wie die Wunden, die über meinen ganzen Körper verteilt waren schmerzten. Aber ich versuchte es zu Ignorieren und machte mich auf den Weg in die Jungsumkleide.
"Mark, bleib stehen! Wohin wills du denn? Du bist verletzt! Komm wieder her!" rief Lussy aufgebracht.
Aber ich hörte einfach nicht hin. Besondern dann nicht als auch die Haluzination anfing, mir hinterher zu rufen. "Mark, ich weiß, dass das alles schlimm für dich ist...aber weg rennen bringt nichts, hier gibt es keinen Ausweg!" Natürlich. Diese dumme Haluzination saß wahrscheinlich tief in meinem Unterbewusst sein und schlau war dieses auch noch. Es brachte nichts weg zurennen. Es gab ohnehin keinen Ausweg, aber das war mir in diesem Moment egal, ich wollte einfach weg von den anderen und vorallem versuchte ich vor meiner eigenen Haluzination zu flüchten, vergeblich. Denn als ich fast bei der Jungsumkleide angekommen war, stand der lebendige Diego-Alejandro, der von meinem unterbewusstsein erschaffen wurde hinter mir. Er hielt mich an meiner Schulter und ich verspürte eine erschreckend echte berührung. Ich zuckte zusammen.
"LASS MICH!" brüllte ich die Haluzination an. Dann öffete ich euphorisch die Tür der Jungsumkleide.
Als ich eintrat sah ich, dass es wirklich passiert war. Überall lagen Scherben auf dem Boden, der mit Blut verschmiert war. Auch Steffen hing da. An dem Seil, Tod.
Ich drehte mich um und erschrack. Schon wieder stand dort der unechte Diego-Alejandro und ich fragte mich ernsthaft, wieso meine Gedächtniss gerade ihn zu einer Haluzination machen musste. Hätte es nicht Lola sein können?
"HAU AB! ICH WEIß, DASS DU NICHT ECHT BIST!" jetzt schaute die Haluzination mich verwundert an.
"Wie nicht echt? Mark, du bist verwirrt, du musst dich ausruhen!" Ja...verwirrt...NATÜRLICH war ich verwirrt! Da stand eine so unfassbar echte Haluzination vor mir. Und jetzt...JETZT WOLLTE DIESE MIR AUCH NOCH SAGEN DAS ICH VERWIRRT WAR? NATÜRLICH WAR ICH DAS! Ich wurde wütend, so wütend, dass ich es jetzt sicher geschafft hätte, diese beschissene Wand der Sporthalle zu zertrümmern. Aber nein...ich ließ meine Wut an der Haluzination alias Diego-Alejandro aus.
Mit all meiner Wut, die ich in dieser Stunde, Minute, Sekunde..in mir Trug, rannte ich auf 'Diego' zu und schupste ihn in die Scherben. Als er viel, gab er einen lauten Schrei von sich und als er auf dem Boden angekommen war, sah ich wie sich einige kleine Scherben in seinen Unterarm schoben und eine etwas größere in seinen Rücken. Aber verschwunden war diese BESCHISSENE Haluzination immer noch nicht. Ich wurde immer wütender und wütender, vorallem als die Haluzination schon wieder versuchte auf mich einzureden, während sie sich die Scherben aus den Armen zog. 'JETZT REICHTS' dachte ich mir. 'JETZT VERSCHWINDEST DU ENDLICH!' Ich schnappte mir die größte Scherbe, die ich sah und rammte sie in 'Diego-Alejandros' Bauch. Er schrie. Immer und immer wieder holte ich aus und stach die Scherbe abermals in seinen Bauch. In der Hoffnung, dass diese schreckliche Haluzination endlich verschwinden würde. Blut strömte aus ihm heraus, seine Augen verdrehten sich seltsam, dann übergab er sich. Aber er wollte einfach nicht verschwinden!