Katy's Sicht:
Ich konnte nicht aufhören zu weinen, ich zitterte am ganzen Körper, meine Lippen bebten. Das war also alles was von mir übrig geblieben war, ein schwaches, verzweifeltes Mädchen ohne Freunde. Ein Nichts.
Meine Gedanken überschlugen sich. Ich verstand das alles nicht! Ich konnte meine Gedanken nicht mehr ordnen, ich war völlig durcheinander. Wie konnte das alles nur passieren?
Das letzte woran ich mich errinern konnte war, das Antonio mich mit diesem Handtuch ersticken wollte. Wie viel Zeit war seit dem vergangen, wo war Antonio, wo waren die anderen, warum waren Vivien und Ben so abweisend zu mir?
Ich dachte zurück an all die schrecklichen Sachen die passiert waren .Es war als hätte man uns von einen auf den anderen Tag den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich fand keinen halt mehr, ich sah keinen Sinn in all dem was die letzten Tage passierte. Wieso wir? Womit haben wir das verdient? Seit Tagen waren wir hier gefangen. Es war als wäre die Welt einfach stehen geblieben.
Sicher, draußen drehte sie sich weiter. Da gab es unsere Eltern, die nach uns suchten, unsere Geschwister die weinten, völlig fremde, irrelevante Leute für die die Welt noch so normal, so heil wie eh und je weiter ging. Ich kauerte mich auf den Boden zusammen und weinte. Ich lies einfach alles raus, es half, ich fühlte mich besser. Erschöpft schloss ich die Augen.Vivien's Sicht:
Ben und ich saßen wieder bei Lilly, sie war eingeschlafen. Müde wendete ich meinen Blick von Lilly zu Ben. "Was ist nur los mit Katy?" fragte ich und zupfte an meiner Hose herum. "Ich weiß es nicht, Antonio hat versucht sie zu töten, sie ist ducrheinander. Aber sag mal...warum hat sie behauptet ich wäre es gewesen und warum hast du mir nichts davon gesagt?"
"Ich weiß nicht warum sie das gesagt hat...vielleicht wollte sie, dass ich mich besser fühle, wenn ich denke Antonio wäre es nicht, sie hatte es ja auch nur mir gesagt..."
"Hast du es ihr geglaubt?" Ben schaute mich mit seinem Hundeblick an. "Also, dass ich sie umbringen wollte...?"
"Ich weiß nicht...ich konnte es mir nicht vorstellen, nicht bei dir! Aber sie war überzeugen, sie hat geweint, ich habe gezweifelt..." ich schaute zu Boden.
"Aber du hast dich von mir trösten lassen! Hast dich an mich gekuschelt! Hattest du denn keine Angst?"
"Ich weiß, dass du mir nie etwas antun würdest und eigentlich weiß ich auch, dass du Katy nie etwas antun würdest, niemanden! Nicht du!" Wir schwiegen, beide.
"Es tut mir lied!" traurig schaute ich ihn an. "Hey.. ich hab dich lieb!" ich lief zu ihm und umarmte ihn.
"Ich dich auch.." flüsterte er."Vivien?" seine Stimme klang leise und unsicher.
"Ja?"
"Was meinst du, wie wird es weiter gehen wenn wir hier raus kommen?"
"Ich weiß es nicht und um ehrlich zu sein möchte ich gar nicht darüber nachdenken." Ich hatte schreckliche Angst vor dem was wir noch vor uns hatten.
Wenn die Tür der Sporthalle geöffnet wird, wir wieder an die frische Luft können und unsere Familien in den Arm nehmen, ist das noch lange nicht das Ende dieses Albtraums. Das hier, was wir alles durchmachen mussten, da bin ich mir sicher, das war erst der Anfang. Der Anfang einer harten Reise, eines Kampfes, eines Lebens voller Verzweiflung, voller Sorgen und Probleme. Mir lief ein kalter schauer über den Rücken und ich zuckte zusammen.
Ben schlung seine Arme noch etwas enger um mich. "Vivi..." normalerweise würde ich ihn jetzt anschreien, ihm sagen das nur Antonio mich so nennen darf, doch es tat gut, seine Worte beruhigten mich. "Versprichst du mir, das wir Freunde bleiben, egal was passiert ist und noch passieren wird, ganz egal wie das alles hier ausgeht?" Seine Stimme, diese unglaublich sanfte Stimme! Wenn er redete war es als würde ich Engel singen hören.
Ich nahm sein Kinn in meine Hände und drehte ihn zu mir, so dass er mir mit seinen großen braunen Augen direkt in meine blickte. "Ganz egal was passiert, immer!" Mehr Worte brachte ich nicht mehr heraus, bevor es passierte. Bevor ich ihn zu mir zog und küsste, als wäre er das letzte was ich jemals schmecken würde, bevor ich seinen Duft einatmete als wäre er das letzte was ich jemals riechen würde und bevor ich ihn auf mich zog und mit ihm schlief, als wäre er das letzte was ich jemals spüren würde.
Und auch Ben dachte gar nicht daran, vernünftig zu sein. Er dachte das erste mal in seinem Leben nicht nach, er dachte das erste mal nur an sich.
Während all das passierte fühlte ich mich nicht echt. Es war als wäre ich nicht da, als wäre ich in einer anderen Welt. Als würde ich von oben zu schauen. Aber ich sah nicht Ben und mich, wie wir auf der harten Holzbank miteinander schliefen, als würde jede Sekunde die Welt untergehen, während die blinde Lilly im selben Raum war und schlief, als hätte sie eine Überdosis Schlaftabletten geschluckt.
Ich sah nur ihn, sah Antonio. Antonio und mich. Er war alles woran ich dachte, er war alles was ich wollte, er war der einzige den ich liebte, den ich jemals lieben würde!Als wir schließlich erschöpft nebeneinander auf der Bank lagen, erschrack ich darüber was ich eben getan hatte. Ich hatte mit Ben geschlafen, auch wenn es sich in diesem Moment nicht so anfühlte, aber ich hatte mit Ben geschlafen! Auch wenn ich an Antonio gedacht hatte, er war es nicht, es war Ben! Ich hatte Antonio betrogen, Antonio der Tod in der Sporthalle lag, während ich in der Umkleide mit einem anderen schlief! Mir wurde übel, ich sprang auf, rannte in den Flur und übergab mich. Ich hatte Antonio betrogen!!
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Tut mir furchtbar leid, aber ich denke wenisgtens ein kurzes Kapitel anstatt gar keins...